Neue Welle von Morddrohungen gegen Mina Ahadi

Mina Ahadi ist Vorsitzende des Zentralrats der Ex-Muslime, bekannte Islamkritikerin und kämpft seit langem für Frauen- und Menschenrechte. Dass ein solcher Aktivismus auch Gegenwehr verursachen kann, weiß Ahadi aus Erfahrung selbst am besten, dennoch hat sich die Gefahrenlage für sie in letzter Zeit wieder akut erhöht. Im letzten Monat erhielt sie neun telefonische Morddrohungen. Die Anrufe gingen von Anfang bis Ende Juli 2020 bei ihr ein und stellen eine neue Zuspitzung der Angriffe gegen die Ex-Muslimin dar, die ohnehin vom iranischen Regime und anderen Islamisten in Deutschland ständig bedroht wird.

Mit Morddrohungen und Terror versuchen diese Gruppen, Andersdenkende und Kritiker zum Schweigen zu bringen. Mina Ahadi ist aufgrund ihrer Tätigkeit als Menschenrechtlerin und als Dissidentin dem iranischen Regime und radikalen Muslimen ein Dorn im Auge.

Mina Ahadi und der Zentralrat der Ex-Muslime lassen sich davon jedoch nicht einschüchtern und fordern von Seiten der deutschen Politik stärkeren polizeilichen Schutz für Ex-Muslime und Islamkritiker. Besonders da das islamische Regime im Iran bis jetzt schon mehrere Oppositionelle auch im Ausland hat umbringen lassen, ist es nicht alleine damit getan, ihnen nur Zuflucht zu gewähren. Menschenrechtler, die sich wie Mina Ahadi gegen Unrecht engagieren, benötigen besonderen Schutz in Deutschland, da sie auch im Ausland weiterhin in potenzieller Lebensgefahr schweben. Das Engagement der Islamkritiker und Menschenrechtler würde durch einen stärkeren Schutz deutlich einfacher und würde ihnen ihre Arbeit und ihr Leben zumindest etwas erleichtern.

Ahadi setzt sich seit 41 Jahren gegen das islamische Regime im Iran ein. Dazu gehört ihr Engagement gegen den Kopftuchzwang, gegen Steinigung und gegen die Todesstrafe. Genau aus diesen Gründen wurde sie im Iran in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Seit 1990 betreibt sie ihre Arbeit für Menschen- und Frauenrechte aus dem Ausland jedoch weiter und hat es mit Hilfe von Millionen Menschen weltweit geschafft, eine erfolgreiche Kampagne zu organisieren, durch deren Druck der Steinigung im Iran ein Ende gesetzt wurde. Außerdem gelang es zusätzlich, mehrere zum Tode Verurteilte durch den öffentlichen Druck vor ihrer Hinrichtung zu retten.

Aus diesen Gründen ist das islamische Regime ihr alles andere als zugeneigt und sieht in ihr eine Bedrohung, da ihre Aufklärungsarbeit im Iran Früchte trägt und sich Netzwerke von Aktivisten mit ihrer Hilfe bilden konnten. In ihrem Heimatland erlangte sie damit ein hohes Maß an Bekanntheit und Sympathie.

Auch weltweit ist Mina Ahadi als Islamkritikerin bekannt und kämpft für die moderne freie Gesellschaft. Insbesondere in Deutschland hat sie sich mit der Gründung des Zentralrats der Ex-Muslime einen Namen gemacht, der sich seit über elf Jahren gegen den Einfluss von Islamisten im deutschen Sprachraum, aber auch in Europa einsetzt. Nicht zuletzt durch den Druck des Zentralrats der Ex-Muslime hat das Außenministerium vor kurzem das Projekt Religion und Außenpolitik ruhen lassen, da dort umstrittene Islamverbände und islamistische Organisationen mit am Tisch gesessen haben.

Dass eine Frau sich so laut und mutig gegen den politischen Islam auf allen Ebenen stellt, ist für reaktionäre und frauenfeindliche Organisationen und Regierungen nur schwer zu ertragen, weshalb Mina Ahadi immer wieder zum Ziel von Einschüchterungsversuchen bis hin zu Mordandrohungen wird und wurde.

Mittlerweile stehen die islamischen Bewegungen und der politische Islam jedoch mit dem Rücken zur Wand, da Millionen von Menschen sehen konnten, was geschieht, wenn derartige Bewegungen Macht und Einfluss erlangen. Man schaut nicht mehr weg, wenn man sieht, was die Muslimbrüder in Ägypten, das Regime im Iran und nicht zuletzt der "Islamische Staat" angerichtet haben, und versucht, deren Kritiker mit allen Mitteln zu unterstützen.

Ein richtiges Signal der Bundesregierung wäre es daher, Menschenrechtler besonders auch im eigenen Land besser zu schützen, damit sie ihrer wichtigen Arbeit ohne Einschränkungen und die ständige Angst um Leib und Leben nachgehen können.

Denn auch wenn es eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist, muss in Anbetracht der realen Gefahr durch den politischen Islam noch einmal darauf hingewiesen werden:

Niemand, der sich gegen die Todesstrafe, gegen die Unterdrückung von Frauen, oder für das Recht auf Weltanschauungsfreiheit einsetzt, sollte in Deutschland in Gefahr schweben, umgebracht zu werden.

Unterstützen Sie uns bei Steady!