Islamistische Attentate greifen in Europa wieder einmal um sich. Höchste Zeit, dass sich Deutschland und Europa darüber bewusst werden, dass ihre Freiheiten Errungenschaften sind, die es zu verteidigen gilt. Ein Kommentar von Yahya Ekhou, der selbst aus einem islamischen Land flüchtete und in Deutschland eine neue Heimat fand.
Vor einigen Tagen hat Deutschland einem Mann libanesischer Herkunft die Einbürgerung verwehrt. Weil er sich weigerte, einer Angestellten die Hand zu geben. Dies ist eine sehr wichtige und bedeutsame Nachricht. Um ihre Bedeutung zu verstehen, ist eine Beschäftigung mit den Stimmen jener notwendig, die die Ablehnung seiner Einbürgerung mit Verweis auf die "persönliche Freiheit" des Mannes anprangern.
Es stimmt: Dieser Mann libanesischer Herkunft hat kein Verbrechen begangen. Er hat nur beschlossen, Frauen nicht die Hand zu geben. Hätte er ein Verbrechen begangen, würde man ihn strafrechtlich verfolgen. Doch er wurde nicht vor ein Gericht gestellt. Alles, was ihm passierte, war, dass ihm das optionale Privileg, mit dem westliche Gesellschaften Fremde von Gästen zu Bürgern machen, nicht gewährt wurde. Die Bundesrepublik Deutschland will ihn nicht als Bürger. Nicht mehr und nicht weniger.
Die Angelegenheit ist deshalb so bedeutsam, weil sie zeigt, dass eine Veränderung eingesetzt hat, eine Veränderung hin zu einer ablehnenden Haltung gegenüber Gruppierungen, die versuchen, sich selbst zu isolieren, und die der deutschen Gesellschaft Gesetze aufzwingen wollen, die nicht die Gesetze eines säkularen Staates sind.
Vergangenen Monat hat in Dresden ein junger Syrer zwei Menschen niedergestochen, einer von ihnen starb. Es ist dasselbe Muster, das wir auch in Frankreich sehen. Eine Reihe von Attentaten, die jüngst unter anderem in der Enthauptung eines französischen Lehrers durch einen jungen Muslim tschetschenischer Herkunft mündeten, nur weil der Lehrer während einer Unterrichtsstunde zum Thema Meinungsfreiheit eine Karikatur gezeigt hatte, die den Propheten Mohammed kritisierte.
Die deutschen Gesetze gewähren Bürgern und Einwohnern Deutschlands die Freiheit, ihre Meinung zu äußern und Kritik zu üben. Die Bürger Europas haben diese Freiheit nach langen Kämpfen erlangt. Die Kämpfe endeten erst, als jedem Menschen das Recht zugestanden wurde, seinen eigenen Glauben frei auszuüben und von keinem anderen Menschen einen Glauben aufgezwungen zu bekommen.
Doch die Gesetze, die jene sich abschottenden Gruppen durchsetzen wollen, würden allein Muslimen das Recht auf ihren eigenen Glauben zugestehen, ebenso wie das Recht, andere Religionen zu kritisieren. Ich appelliere deshalb an Deutschland, aufzupassen und aufzuwachen, bevor es zu spät ist.
Frankreich und Deutschland sind die führenden Staaten der Europäischen Union. Sie müssen sich vor einem Eindringen muslimisch extremistischer Ideologie in europäische Gesetze hüten. Europa hat das Mittelalter nicht verlassen und die Tür zu dieser dunklen Zeit nicht hinter sich geschlossen, um durch die Tür seiner Gäste wieder dorthin zurückzukehren.
Deutschland muss deshalb aussagekräftige Tests für all diejenigen einführen, die eine Aufenthaltsgenehmigung oder die Staatsbürgerschaft beantragen. Um herauszufinden, inwieweit sie die hier geltenden Freiheiten akzeptieren oder Regeln einführen wollen, vor denen sie aus ihren Heimatländern geflohen sind. Sollte das nicht geschehen, könnte die Folge die Zerstörung der wichtigsten Errungenschaften des säkularen Staats sein, nämlich der Meinungsfreiheit, der Gedankenfreiheit und der Neutralität staatlicher Institutionen.
5 Kommentare
Kommentare
A.S. am Permanenter Link
"... könnte die Folge die Zerstörung der wichtigsten Errungenschaften des säkularen Staats sein, nämlich der Meinungsfreiheit, der Gedankenfreiheit und der Neutralität staatlicher Institutionen. "
Geht es nicht genau darum?
Ich frage mich schon seit 2015, warum Zuwanderen nicht klar gesagt wird, dass wer in Deutschland leben will, die hiesige Kultur zu akzeptieren (nicht zu lieben) habe.
Statt dessen hieß es: "Man dürfe Menschen ihren Glauben nicht nehmen!" "Man müsse religiöse Gefühle schützen!"
Wer hat der Öffentlichkeit das eingeredet und warum?
Es waren die Kirchen, voran die evangelische.
Wenn man Menschen ihren Glauben nicht nehmen darf, ist das faktisch ein Verbot, Menschen aufzuklären. Das Ende der bzw. der Verrat an der Aufklärung.
Warum wurde uns besagtes eingeredet?
Tja, wohl um "über die Bande gespielt" unserem Staat, der Gesellschaft die Aufklärung zu verbieten.
Hat auch bis in den hpd.de hinein prima geklappt. Aber immerhin denkt man dort allmählich um.
Wenn aber Aufklärung verboten ist, dann wird "die Folge die Zerstörung der wichtigsten Errungenschaften des säkularen Staats sein, nämlich der Meinungsfreiheit, der Gedankenfreiheit und der Neutralität staatlicher Institutionen ", wie Herr Ekhou richtig erkannt hat.
Wer Freiheit und Demokratie erhalten will, darf sich Aufklärung nicht verbieten lassen, auch nicht unter dem Vorwurf irgend eines Rassismus.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Liebe Politiker, hört genau hin was euch dieser Herr Mohamed Yahia Ekhou sagt!!!
Dieser weiss genau wovon er spricht, er kennt den Islam besser als wir, aus Erfahrung,
Angelika Wedekind am Permanenter Link
Leider hat Herr Ekhou hier eben noch nicht seine Heimat gefunden, weil der deutsche Staat ihn seit fast 3 Jahren auf die Anerkennung seines Asylantrags warten lässt, obwohl er als Apostat und der darauf folgenden Tode
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Ich vermute, dass da unsere Kirchen dahinterstecken, da diese per se gegen Apostaten sind,
SG aus E am Permanenter Link
Mohmed Yahya Ekhou: „... Gruppierungen, die versuchen, sich selbst zu isolieren, und die der deutschen Gesellschaft Gesetze aufzwingen wollen, die nicht die Gesetze eines säkularen Staates sind.”
Mohmed Yahya Ekhou: „Deutschland muss deshalb aussagekräftige Tests für all diejenigen einführen, die eine Aufenthaltsgenehmigung oder die Staatsbürgerschaft beantragen.”
Grundsätzlich finde ich es gut, wenn Menschen sich überlegen, wie die freiheitlich-demokratische Grundordnung (FDGO)(1) geschützt werden kann. Darum Danke für den Kommentar. Besonders gefallen hat mir die Formulierung: „Gruppierungen, die versuchen, sich selbst zu isolieren”. Sofort musste ich an PEGIDA und die AfD denken. Allerdings ist die Tendenz, sich selbst zu isolieren nicht nur in Sachsen und Thüringen verbreitet.
In Konflikt mit der FDGO gerät, wer Ungleichheiten schaffen will – z.B. indem bestimmte Menschengruppen anders behandelt werden als andere. Das Land Baden-Württemberg hat mit seinen Einbürgerungstests speziell für Muslime seine Erfahrungen gemacht (2). Man soll Fehler nicht wiederholen.
Mohmed Yahya Ekhou: „Die Kämpfe endeten erst, als jedem Menschen das Recht zugestanden wurde, seinen eigenen Glauben frei auszuüben und von keinem anderen Menschen einen Glauben aufgezwungen zu bekommen.”
Ist das wirklich so? Ich bin mir da nicht sicher. In Preußen z.B. erhielten Juden im Jahr 1869 die volle Gleichberechtigung. Doch schon in den Jahren 1879-1881 machte der sog. Berliner Antisemitismusstreit den modernen Antisemitismus salonfähig – und die Einbürgerung von Juden wurde erschwert. 1885 wurden die ersten 35.000 Juden des Landes verwiesen (3). Die Unterdrückung von Minderheiten durchzieht die gesamte europäische Geschichte – und gegenwärtig erleben wir eine neue Blüte solcher Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.
Darum ist gut, dass der Verfassungsschutz islamistischen, linken und rechten Extremismus endlich in gleicher Weise beobachtet. Wir sollten wegen der aktuellen Ereignisse nicht der Versuchung erliegen, alle frommen Muslime unter Islamismusverdacht zu stellen.
—
(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Freiheitliche_demokratische_Grundordnung
(2) https://de.wikipedia.org/wiki/Einbürgerungstest#Der_Einbürgerungstest_in_Baden-Württemberg_2006–2011
(3) https://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Antisemitismusstreit#Folgen