Prämierter pseudowissenschaftlicher Nonsens

Nominierte für "Das Goldene Brett" 2015 stehen fest

BERLIN/WIEN. (hpd) Das Goldene Brett ist ein Satirepreis, den die Wiener Skeptiker der GKD seit 2011 jährlich vergeben. Damit wird der skurrilste, haarsträubendste, dreisteste pseudowissenschaftliche Nonsens-Beitrag des Jahres im deutschen Sprachraum geehrt.

Gewinner des "Goldenen Bretts" waren schon der "Lichtnahrungsguru" Peter Straubinger (2011), Harald Walach (2012), die vollständig neben der Spur befindlichen "Homöopathen ohne Grenzen" (2013) sowie im vergangenen Jahr der singende "Reichsbürger" Xavier Naidoo. Für ihr Lebenswerk erhielten Erich von Däniken, Rüdiger Dahlke und Jochen Kopp vom Kopp Verlag den von den Geehrten nicht sonderlich begehrten Preis.

Auf den Nominierungsaufruf für das "Goldene Brett" 2015 sind innerhalb von 14 Tagen rund 250 Nominierungen bei den Skeptikern eingegangen.

Die Gesellschaft für Kritisches Denken (GKD) ist die Wiener Lokalgruppe der GWUP (Gesellschaft zur Wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften), vernetzt in der internationalen Skeptikerbewegung.

Die Jury tagt nun und will heute noch das Ergebnis bekanntgeben, wer von den Nominierten zu den dreien gehören wird, dessen Spitzenreiter am 21. Oktober 2015 in Wien gekürt werden wird: "Angefangen bei einem Spitzenpolitiker, der sich von einer Mystikerin beraten lässt, über eine Wahrsagerin, die vorgibt, Vermisste zu finden bis hin zu einem Biologen, der die Existenz von Viren so sehr leugnet, dass er auch mal 100.000 Euro dafür verspekuliert. Auch die Homöopathen ohne Grenzen scheinen sich mit ihrer neuen Aktion wieder bewerben zu wollen, während ein anderer Homöopathen-Verbund Homosexualität mit Homöopathie heilen möchte. Dass sich dann noch die Vereinigung deutscher Wissenschaftler jemanden auszeichnet, dessen Publikation zurückgezogen wurde, erleichtert unsern Job als Jury auch nicht."

Kriterien für die Preiswürdigkeit der Nominerten sind:
Grad der Abwegigkeit: wie sehr stehen die Theorien, deren Evidenz mangelhaft ist oder gänzlich fehlt, im Widerspruch zu gestützten Theorien oder Naturgesetzen?
Kritikresistenz: werden längst widerlegte Argumente weiterhin wiederholt? Werden Kritiker aufgrund sachlich fundierter Gegenargumente sogar abgemahnt?
Kommerzielles Interesse: Bereichert sich die Person durch die Verbreitung von pseudowissenschaftlichen Produkten oder Dienstleistungen besonders unverhältnismäßig?
Aktionsradius: lokal, regional, global, unterstützt durch potente Geldgeber, vernetzt mit einflußreichen Personen, Institutionen, Unternehmen oder Medien.
Pseudowissenschaft: werden para- oder pseudowissenschaftliche Theorien dezidiert als Wissenschaft ausgegeben?
Gefahrenpotenzial: Gefährdung der Gesundheit oder gar des Lebens von Personen, bzw. politisch-gesellschaftliches Gefährdungspotenzial (z.B.Rassentheorien).

Die Verleihung der Trophäe findet am 21. Oktober um 20.00 Uhr in der Wiener Urania (Uraniastraße 1, 1010 Wien) statt!