Ich unterstütze den hpd, weil…

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Kollage Unterstützer / Fotos © Evelin Frerk

(hpd) Der hpd hat in den letzten Jahren einige Diskussionen initiiert und Kampagnen unterstützt. Wer aber unterstützt eigentlich den Humanistischen Pressedienst (hpd.de) und warum? Das hat uns interessiert und daher haben wir jene gefragt, die dem hpd sowohl finanziell (im hpd e.V.) als auch als KorrespondentInnen und RedakteurInnen zur Seite stehen. Hier sind ihre - vielleicht inspirierenden? - Antworten.

Erinnert sei an die Kampagne „Wulff im Schafspelz“, in der die säkularen Organisationen in Deutschland die Kandidatur Christian Wulffs für das Amt des Bundespräsidenten entschieden ablehnten. Ein Politiker, der sich im Kuratorium der evangelikalen Vereinigung „Pro Christ“ engagiere, könne keine Bevölkerung repräsentieren, die zu mehr als einem Drittel konfessionsfrei sei und sich zur Hälfte als „nicht-religiös“ einstufe.

Auch die Kampagne der Heimkinder, „Jetzt reden wir!“, hat der hpd ab März 2010 bis zur Demonstration in Berlin begleitet und steht bis heute den Heimkindern als Medienpartner zur Seite, etwa mit der inzwischen sieben Artikel umfassenden Serie „Deutschland Deine Kinder“.

Die Artikel zu den Staatsleistungen an die Kirchen zogen weite Kreise und erzielten Resonanz auch in der Politik und politischen Verwaltung. Der Laizismus an der SPD-Basis wurde dadurch unterstützt, wobei von Religionsfreiheit im Sinne des Rechts auf Freiheit von Religion nach wie vor nicht wirklich die Rede sein kann.

Aber auch die Reihe über die Religiöse Rechte in den USA und der Einfluss, den Kirchen via Medien auf Kinder zu nehmen versuchen, wie mit der Serie Chi Rho („Kinderverblödung auf KI.KA“), sind Themen, die ein Alleinstellungsmerkmal des hpd zum Teil darstellen.

In jüngster Zeit veröffentlichte der hpd Stellungnahmen zu den Angriffen auf Peter Singer in Zusammenhang mit der Verleihung des Ethik-Preis der Giordano-Bruno-Stiftung und berichtete über den Relaunch des Great Ape Projects, das durch den Ethik-Preis wieder Auftrieb erhielt.

Somit zeigt der hpd nicht nur auf, was nicht humanistisch ist, sondern auch, wo ein evolutionär verstandener Humanismus hinführen kann, indem er Meinungen und Menschen eine Stimme gibt, die sonst nicht gehört würden – auch in der Hoffnung, damit Meinung zu machen.

Ein wesentlicher Grund, den hpd zu unterstützen, lässt sich wohl gut unter dem Motto „Keine Macht den Doofen“ zusammenfassen – der gleichnamige Artikel von Michael Schmidt-Salomon anlässlich der Atomkatastrophe in Fukushima vom März 2011 zeigte eine große Wirkung.

Hier sind die Antworten einiger der Unterstützenden im Wortlaut:

Christoph Baumgarten:
Ich unterstütze den hpd, weil er das alltägliche Engagement zahlreicher humanistischer und atheistischer Vereine im deutschsprachigen Raum zeigt. Das macht nicht nur Mut, die Bemühungen jenseits der eigenen Landesgrenzen zu kennen schärft auch den Blick für das eigene Engagement. Außerdem habe ich beim hpd die Möglichkeit als Korrespondent verdrängte Themen in meiner Heimat einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Lukas Mihr:
Ich unterstütze den hpd, weil ich seit jeher ein entschiedener Gegner des Rechtsextremismus bin. Ich fühle mich daher im religionskritischen Umfeld besonders wohl. Denn in unserer Gesellschaft wird die Nähe von Christentum und Rechtsextremismus zu wenig beleuchtet. Meine beiden Arbeitsschwerpunkte sind daher zum einen die Rolle der Kirchen im Nationalsozialismus und zum anderen die Christliche Rechte im Bible Belt der USA. Als künftiger Historiker befasse ich mich zudem mit der Geschichte des Antisemitismus und totalitärer Diktaturen.

Helmut Debelius:
Ich unterstütze den hpd, weil ich in der heutigen Zeit die mediale Präsenz religionskritischer Positionen für sehr effektiv halte. Im übrigen halte ich es mit Erich Kästner: Es gibt nichts gutes, außer...

Gerhard Rampp:
Ich unterstütze den hpd, weil er der einzige Multiplikator in der deutschen Medienlandschaft ist, der die Belange der Konfessionsfreien vertritt und dieser weltanschaulichen Gruppe eine Stimme verleiht.

Arik Platzek:
Ich unterstütze den hpd, weil er als ein Wegbereiter und -begleiter für progressive Ideen, die Interessen von konfessionsfreien und nicht religiösen Menschen und als Auslöser unbequemer aber notwendiger Debatten dient. Beim hpd werden auch die Geschichten erzählt, welche in einer von Kirchenleuten regierten, Gewinnstreben geprägten und blöden Meinungen beeindruckten Gesellschaft sonst keinen Platz fänden. Der hpd hilft dabei mit, dass unsere Welt für aufklärerische Geisteshaltungen und menschenfreundliche Lebensformen sexy bleibt.

Assunta Tammelleo:
Ich unterstütze den hpd, weil er allen säkularen Menschen - egal, ob engagiert oder nicht - zeigt, dass sie gar nicht so allein sind wie sie vielleicht geglaubt haben. Und weil damit nach über einem Vierteljahrhundert meines persönlichen Engagements endlich ein professionelles Kommunikations-Medium existiert, von dem zu träumen ich vor 10 Jahren noch nicht gewagt hätte...

Frank Navissi:
Ich unterstütze den hpd, weil er mir eine Heimat geworden ist, in der ich täglich erfahre, dass ich nicht allein bin.
Mir ist es wichtig, dass hier die "säkulare Szene" ein "Sprachrohr" hat und damit der immer weiter um sich greifenden Verdummung der Gesellschaft etwas entgegensetzt und aufklärt.

Hans Trutnau:
Ich unterstütze den hpd, weil er Informationen aus der säkular-humanistischen und religiösen Szene veröffentlicht, die auf diese bündige Weise anderswo schlicht nicht erhältlich sind oder verschwiegen werden.

Bernd Vowinkel:
Ich unterstütze den hpd, weil er eine Insel des Verstandes und der Vernunft in einem Meer aus Dummheit und Borniertheit ist.

Gabi Bertuccioli:
Ich unterstütze den hpd, weil er auch die Stimmen des Laizismus hören lässt. Ich bin Atheistin, eine italienische Atheistin!! In Vaticalia gibt es für die Ungläubigen wenige Möglichkeiten, sich auszudrücken. Medien zensieren fast systematisch die Zeugnisse unserer Weltanschauung.