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Säkulare Flüchtlingshilfe Hamburg braucht Unterstützer

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Gründungsversammlung der Säkularen Flüchtlingshilfe Hamburg. Auf dem Podium: Konny G. Neumann (links) und Dr. Carsten Frerk (rechts, stehend)
Gründungsversammlung der Säkularen Flüchtlingshilfe Hamburg

Am 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, trafen sich Interessierte und Mitglieder des Säkularen Forums Hamburg, um die Säkulare Flüchtlingshilfe Hamburg als gemeinnützigen Verein zu gründen. Während sich genügend Gründungsmitglieder fanden, um die Satzung zu verabschieden, blieben wichtige Vereinsposten unbesetzt. "Wir suchen Aktive", appelliert Konny G. Neumann.

Säkulare Flüchtlingshilfen haben sich unter anderem in Städten wie Köln und Berlin etabliert. Angesichts von Missständen in der staatlichen Flüchtlingspolitik machen sie mit konstruktiven Beiträgen von sich reden.

Hauptgrund für das Einbringen einer säkularen Perspektive in die Flüchtlingsarbeit ist das Erfordernis, die Situation von Geflohenen zu verbessern, die aufgrund ihrer weltlichen Lebensweise von Religiösen verfolgt werden. Auf Apostasie, was den Abfall vom Glauben meint, steht in mindestens 12 islamischen Ländern die Todesstrafe. Geraten Apostaten dort in den Blick religiöser Fanatiker oder ins Gesichtsfeld islamischer Ordnungsmächte, bleibt vielen nur der Suizid oder die Flucht. Entscheiden sie sich für letzteres, geht der Terror in den deutschen Flüchtlingsunterkünften oftmals weiter. Hier leben die säkularen Geflüchteten meist über Monate auf engstem Raum auch mit streng religiösen Muslimen zusammen. Aufgrund des patriarchalen Charakters der islamischen Religion bleiben insbesondere Frauen von verbalen und körperlichen Übergriffen nicht verschont. Bereits dadurch, dass sie auf das Kopftuch verzichten, Make-up tragen oder auch nur eine Zigarette rauchen, werden sie zu potenziellen Opfern. Allein die ständigen Ermahnungen der Religiösen, sich richtig zu kleiden, richtig zu essen und (als Frau) richtig zu denken, bedeuten angesichts der zermürbenden Untätigkeit, zu der die meisten Asylsuchenden während ihrer schwebenden Verfahren verdammt sind, eine weitere psychische Belastung.

Die deutsche Flüchtlingsarbeit wird zudem überaus stark von christlichen Trägern bestimmt. So dankbar und wünschenswert dieses Engagement auch ist, es geht mit der Dominanz von explizit christlichen Interessenvertretern einher, weshalb die Situation bedrohter Christen verstärkt in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Nun ziehen religiöse Fundamentalisten zwar tatsächlich gegen die Gläubigen anderer Religionen zu Felde, vor allem haben sie aber die Anhänger einer offenen und selbstbestimmten Gesellschaft im Visier. Das zeigt sich weniger an den menschenverachtenden, aber medienwirksamen Attacken auf Gotteshäuser, sondern am religiösen Alltagsfundamentalismus, der insbesondere in islamisch geprägten Ländern herrscht. Jede und jeder Deutsche mag sich an dieser Stelle einmal vorstellen, wie es wäre, in einem Land zu leben, das seine Bewohner zwingt, sich im Alltag einer ihnen fremden Religiosität zu unterwerfen. So geht es den Apostaten. Selbst kleinste Vergehen werden mit Folter und Tod bestraft.

"Die Situationsberichte säkularer Flüchtlinge haben uns aufgerüttelt", lässt Konny G. Neumann auf dem ersten Gründungstreffen der Säkularen Flüchtlingshilfe Hamburg verlauten. Seine Worte beziehen sich auf eine Veranstaltung, die am 7. September 2019 im Rahmen des Deutschen Humanistentags stattgefunden hat. Damals berichteten in Hamburg unter anderem die Vertreter der Säkularen Flüchtlingshilfen aus Berlin und Köln. Aber auch Geflüchtete, die sich aufgrund ihrer weltlichen Lebensweise einer ständigen Bedrohung in ihren Heimatländern ausgesetzt sehen, kamen zu Wort. (Der Veranstaltungsmitschnitt ist auf YouTube einsehbar.) Er wurde allerdings stark gekürzt, um jene Rednerinnen und Redner zu schützen, die noch immer mit dem Tode bedroht werden. Rana Ahmads Geschichte darf jedoch erzählt werden. Ihre Geschichte ist exemplarisch und bei Weitem kein Einzelfall.

Vor diesem Hintergrund widmet sich die Säkulare Flüchtlingshilfe Hamburg nun der Aufgabe, "Schutzsuchende zu unterstützen, die aufgrund ihrer atheistischen Überzeugung oder ihrer religionskritischen Einstellung diskriminiert werden oder sogar an Leib und Leben bedroht sind." Während genügend Gründungsmitglieder die Vereinssatzung unterschrieben haben, gilt es nun, noch ein paar Vorstandsposten im Verein zu besetzen. Die Initiatoren aus dem Umfeld des Säkularen Forums Hamburg sind jedoch bereits in vielen anderen Vereinen und Initiativen aktiv. Konny G. Neumann appelliert deshalb an Menschen, die bislang noch wenig in Erscheinung getreten sind und sich dieser Aufgabe gewachsen sehen. Breite Unterstützung ist den Aktiven gewiss.

Interessierte mögen sich bitte bei Konny G. Neumann melden, der über die Internetseite des Säkularen Forums Hamburg zu erreichen ist.

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