HAMBURG. (hpd) Gestern Abend erhielt der Philosoph Prof. Dr. Michael Quante an der Hamburger Universität den erstmals ausgelobten "Deutschen Preis für Philosophie und Sozialethik". Der Preisträger gilt als einer der renommiertesten Philosophen im deutschsprachigen Raum, Urheber diverser Publikationen und ist Mitglied diverser wissenschaftlicher Institutionen.
Darunter sind zum Beispiel die Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, die Kolleg-Forschergruppe "Normenbegründung in Medizinethik und Biopolitik" oder der Beirat der Marx-Engels-Gesamtausgabe. Außerdem ist er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Philosophie und Sprecher des Centrums für Bioethik.
"Mit dem Preis soll nicht ein ganzes Lebenswerk gewürdigt, sondern ein herausragendes Werk auf dem Gebiet der Philosophie und der Sozialethik ausgezeichnet werden." (Max Uwe Redler)
Der mit 100.000 € ungewöhnlich hoch dotierte Preis wird von der Max Uwe Redler Stiftung verliehen. Dabei soll der Preisträger die Hälfte der Summe zur freien Verfügung haben, die andere Hälfte soll dazu verwendet werden, das ausgezeichnete Werk zu verbreiten. Eine weitere Besonderheit an dieser Auszeichnung ist, dass sie ausschließlich an Personen vergeben werden soll, die "nicht wesentlich über 50 Jahre" alt sind.
Von der Jury der Max Uwe Redler Stiftung ausgewählt wurde Prof. Michael Quante wegen seiner besonderen Fähigkeit, komplexe theoretische Zusammenhänge so darzustellen, "dass ihre praktische gesellschaftliche Relevanz zur Geltung kommt". Weiter führt die Jury in ihrer Begründung an, wie sehr der ausgewiesene Hegel-Experte sich in aktuelle Debatten verschiedener Fachbereichen wie z. B. der Medizinethik oder Biopolitik einbringt.
Besonders beschäftigten ihn die Fragen des selbstbestimmten Sterbens, der Organ- und Präimplantationsdiagnostik; zusätzlich gehört er, neben vielen weiteren Tätigkeiten, zu den rund 200 Wissenschaftlern, die im Exzellenzcluster "Religion & Politik" der westphälischen Wilhelms-Universität Münster forschen.
"Der eigentliche Ort des Philosophierens ist nicht der Elfenbeinturm, sondern die Gesellschaft." (Michael Quante, Preisträger 2014)
Die Jury dieser ersten Verleihung des Preises für Philosophie und Sozialethik setzte sich aus folgenden Mitgliedern zusammen: Jürgen Lüthje (Vorsitzender); Dieter Birnbacher, Univ.-Prof, i.R. (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf); Julian Nida-Rümelin, Staatsminister a.D. (Ludwig-Maximilians-Universität München); Birgit Recki (Universität Hamburg)
Fotos im Text: Max Uwe Redler-Stiftung
