Humanisten beim Konziljubiläum dabei!

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Konzilgebäude Konstanz
Konzilgebäude Konstanz

KONSTANZ. (hpd) Das Konstanzer Konziljubiläum, das von 2014 bis 2018 an die Zusammenkunft der klerikalen Welt am Bodensee vor 600 Jahren erinnert, wird um wesentliche Programmpunkte reicher. In Gesprächen zwischen der Geschäftsführung der “Konzilstadt Konstanz” und der “Humanistischen Alternative Bodensee” (HABO) wurden erfolgreiche Übereinkünfte über das Einbeziehen von Ideen säkularer Vertreter am Jubiläum getroffen.

Es ist es gelungen, in vertrauensvollen und konstruktiven Gesprächen den Humanismus zu einem Schwerpunktthema in den Jahren 2015 – 2017 zu machen. Die HABO hatte sich bereits seit einem Jahr darum bemüht, dass die fünfjährige Veranstaltung mit zahlreichen kirchlichen Höhepunkten um Perspektiven von Atheismus, Konfessionslosigkeit und Freidenkertum ergänzt wird. “Wesentliches Element soll dabei die Begegnung der Weltanschauungen sein, aber auch die provokative Fragestellung nach Sinn und Zweck der Religion”, waren sich die Gesprächsteilnehmer einig.

“Das Konziljubiläum wird einen deutlich humanistischen Anstrich bekommen. Mit Ausstellungen, Vorträgen und Diskussionen werden wir das Programm füllen. Dazu wollen wir auf verschiedene säkulare Dachverbände zugehen und sie um Mitwirkung bitten”. Der Dialog mit der Geschäftsführung sei nach Angaben von Riehle überaus ertragreich verlaufen. “Wir werden spätestens Anfang 2015 in die gemeinsamen Planungen starten”, so der HABO-Sprecher. Erfreulich sei auch, dass sich die Kirchen offen für eine Kooperation gezeigt hätten.

“Mein Eindruck war, dass der unvoreingenommene Zugang auf die Veranstalter und die Botschaft nach dem Miteinander den Weg geebnet hat”, meint Riehle. “Das Faktum, dass der Humanismus in Konstanz bereits im 15. Jahrhundert präsent war, hat letztlich wohl überzeugt. Denn dadurch wird klar, dass das Konzil nicht alleine eine kirchliche Angelegenheit gewesen ist. Ich freue mich, dass das Jubiläum zudem die Vielfalt an Bekenntnissen im heutigen Konstanz beleuchten wird und die Bedeutung von Religionskritik aufnimmt”.

Die HABO sucht nun weitere Interessenten, die sich vorstellen können, an den Überlegungen für das Programm mitzuwirken und die einzelnen Inhalte detailliert auszugestalten. “Wir sind auf die säkularen Strukturen auf Landes- und Bundesebene angewiesen, aber auch auf Bereitwillige hier vor Ort”, formuliert Riehle den Aufruf an diejenigen, die sich für das Thema einbringen wollen. Spannend dürften die bereits geplanten Veranstaltungen allemal daherkommen: “Es wird eine faire Debatte geben, die aber durchaus schonungslos sein kann”.