Das Hasenfest war ein voller Erfolg

Saarbrücken: Auch dieses Jahr beteiligte sich die gbs Saar wieder am Aktionsbündnis Hasenfest. Mit einem Informationsstand, Flyern und einem großen Büchertisch stellten sich die saarländischen Aufklärer vor das Saarbrücker Rathaus und riefen zum kollektiven Kirchenaustritt auf. Vier Mal wurde die Kirchenaustrittsgebühr verschenkt.

Eine Traube von Interessenten umringte den Informationsstand, die Resonanz war fast ausschließlich positiv: Aussagen wie “Das finde ich richtig gut.” “Ich wünsche euch noch viel Glück” “Wie kann man denn Kontakt mit Euch aufnehmen?” prägten die Stimmung. Musikalische Unterstützung bekam das Saarbrücker Hasenfest von der Straßenband Blingpoint, die vor dem Rathaus eine Stunde lang Stimmung machte.

Vereinzelt gab es auch scharfe Kritik. Während seines Abgangs drohte ein sichtlich wütender Passant damit, dass die Hasenfestler für so eine Aktion irgendwann einmal in der Hölle braten würden. Kurz darauf erkundigte er sich im Rathaus, ob die Aktion denn auch genehmigt sei und ob man die Ketzer denn nicht vom Rathausplatz entfernen müsse. Allerdings war die Aktion angemeldet und niemand rührte den Stand des Saarbrücker Hasenfests an, bis die gbs Saar am Ende von alleine die Koffer packte.

Unterm Strich konnten sich viele interessierte Passanten über säkulare Themen informieren und einige Menschen verließen das Saarbrücker Rathaus als nunmehr Konfessionsfreie, ohne auch nur einen Euro bezahlt zu haben. Alles in allem ein guter Tag für den Humanismus in Saarbrücken.

© Bilder vom Hasenfest Saarbrücken: privat

Stuttgart: Die GBS Stuttgart beteiligte sich am Karsamstag 2014 mit einem Infostand in der Königsstraße (Fußgängerzone) Stuttgart zum ersten Mal an der Hasenfestaktion. Wohl auch wegen des Hasenkostüms und der zahlreichen Plakate kam es zu vielen Gesprächen mit Passanten. Erwachsene und Jugendliche wurden darüber informiert, wie man aus der Kirche austritt und sich bzw. seine Kinder vom Religionsunterricht abmeldet. Auch wurde darüber aufgeklärt, dass die Kirchensteuer zum Großteil nicht für soziale Zwecke verwendet wird, auch wenn die Kirchen gerne einen solchen Anschein erwecken.

Es gab einen in Quiz-Form gehaltenen Atheisten-Test, einen Gläubigen-Test und einen Werte-Test und natürlich wurde für die bevorstehende Lesung von Michael Schmidt-Salomon “Hoffnung Mensch” am 4. Juni in Stuttgart geworben. Für die Kinder wurden etwa 150 “atheistische” Luftballons aufgeblasen mit Aufdrucken wie “gottlos glücklich” oder “Wissen statt glauben”. Viele Passanten, auch muslimische, haben sich nicht daran gestört, einige wenige haben dann doch verzichtet und sind fluchtartig davongestürmt. Die Mehrheit der Gesprächspartner, darunter auch Iraner und Spanier, war atheistisch eingestellt und darüber erfreut, dass auch einmal ein säkularer Infostand in der Fußgängerzone vertreten war.

Einigen älteren gläubigen Passanten konnte eine anfangs bestehende Unsicherheit durch die Versicherung genommen werden, man wolle sie nicht von ihrem Glauben abbringen. Das primär politische Anliegen der GBS Stuttgart ist es, Kirche und Staat zu trennen und den Religionsunterricht an staatlichen Schulen durch einen neutralen Lebenskunde- oder Ethikunterricht zu ersetzen. Dieses Ziel haben auch Gläubige akzeptiert.

Insgesamt stieß die Aktivität der GBS Stuttgart wie auch der Humanisten Baden-Württemberg, auf die am Infostand hingewiesen wurde, auf viel Zustimmung und Interesse, so dass die Stuttgarter GBS mit dem Verlauf der Aktion zufrieden sein konnte.

© Bilder von der Demo in Stuttgart: privat