Porsche hat einen zweieinhalb Minuten langen Werbespot in Lissabon gedreht. Für den Bruchteil einer Sekunde wird die Silhouette von Lissabon gezeigt – ohne "Christo Rei". Die portugiesische Jesus-Statue wurde wegretuschiert. Nach einem Shitstorm verletzter Christen und rechtskonservativer Kreise entschuldigt sich der deutsche Autobauer und fügt Jesus wieder ins Werbevideo ein. Porsche habe keine religiösen Gefühle verletzen wollen.
Die Diözese Rottenburg-Stuttgart hat das Projekt "Muslime als Partner in Baden-Württemberg. Information, Beratung, Dialog. Gesellschaft gemeinsam gestalten" initiiert. Muslim und Islamwissenschaftler Dr. Hussein Hamdan und sein Team beraten die Landespolitik, Kommunen, Integrationsbeauftragte sowie islamische Verbände und Gemeinden bei religiösen Angelegenheiten. Die Hilfestellung soll islamischen Gemeinden einen ähnlichen Zugang auf kommunaler Ebene ermöglichen wie ihn die Kirchen haben. Die Kommunen werden zur Zusammenarbeit ermuntert und dazu, den interreligiösen Dialog und lokale Räte der Religionen zu ermöglichen, zu begleiten und finanziell zu unterstützen. Die Islamberatung ist ausgesprochen islamfreundlich, bedient religiöse Interessen – und wird jetzt mit öffentlichen Mitteln finanziert.
Vom 1. bis 6. August wurde der wegen der Corona-Pandemie verschobene Weltjugendtag in Lissabon nachgeholt. Nach ersten Angaben sollen tatsächlich knapp 1,5 Millionen Menschen teilgenommen haben. Auch sollen die Budgets des 160 Millionen Euro-Events nicht gesprengt worden sein. Die Beiträge des Papstes, der zur Furchtlosigkeit und Verbreitung von Freude aufrief, enttäuschten diejenigen, die auf offene Worte zu Missständen und deren Behebung gehofft hatten. Aus Deutschland waren weniger Menschen als zu vergangenen Weltjugendtagen angereist.
Bis in die Neuzeit war der christliche Glaube in unseren Breitengraden sakrosankt. Die große Mehrheit der Bevölkerung glaubte, was in der Bibel stand und der Pfarrer von der Kanzel predigte. Allenfalls fand man einzelne Geschichten in der Bibel etwas eigenartig, doch an der Existenz von Gott als barmherziger und gütiger Vater im Himmel zweifelten höchstens geistig wache Skeptiker. Mit der Globalisierung und Säkularisierung fraßen sich die Zweifel quer durch die Gesellschaft.
Mehr als zwei Drittel aller Erwachsenen in den USA glauben an Engel, den Himmel und die Macht des Gebets, zeigt eine neue Befragung. Der Glaube an die Hölle oder den Teufel ist weniger beliebt, dennoch bekunden mehr als 50 Prozent der Befragten eine solche Überzeugung. Auch die steigende Verbreitung der Einstellung "Spiritual But Not Religious" – spirituell, aber nicht religiös – spiegelt sich in der Umfrage wieder.
Hamed Abdel-Samad präsentiert in seinem Buch "Islam. Eine kritische Geschichte" einen historischen Überblick, der gelegentlich in der Darstellung des Stoffs etwas freihändig wirkt, aber häufig auch analytische Einschätzungen im systematischen Sinne präsentiert. Gerade die letztgenannten Aspekte verbunden mit der inhaltlichen Differenzierung sprechen für eine Lektüre dieser neuen Monographie.
Während Frauen in Iran und Afghanistan gegen den Hijabzwang und seine Konsequenzen demonstrieren, macht sich in der muslimischen Influencer-Szene westlicher Migrationsländer ein Trend zur Glorifizierung der Verhüllung breit. Am Beispiel einer Verschleierungs-Anprobe in der Kölner Schildergasse wird erklärt, warum das Kopftuch mehr als nur ein "Stück Stoff" ist und warum Selbstbestimmung ohne Gleichberechtigung freiwillige Unterdrückung bedeutet.
Unter Einfluss einer muslimischen Lobbying-Organisation hat der UN-Menschenrechtsrat eine Resolution zur Einführung von Strafgesetzen zur Eindämmung der Meinungsfreiheit verabschiedet.
Fast drei Viertel der Menschen in Deutschland (74 Prozent) betrachten das Einziehen der Kirchensteuer als nicht mehr zeitgemäß. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Presseagentur dpa.
Tausende von Religionen und Glaubensgemeinschaften erheben den Absolutheitsanspruch und reklamieren die religiöse Wahrheit für sich. Doch höchstens eine liegt richtig.
Der Begriff des Aberglaubens hat eine lange Geschichte und wurde dem Zeitgeist und der religiösen Entwicklung entsprechend mehrfach umgedeutet. Wurde er in früheren Zeiten relativ neutral interpretiert und wertfrei verwendet, haftet ihm seit mehreren Jahrzehnten eine negative Konnotation an.
Mehr als eine halbe Million Menschen kehrten der katholischen Kirche 2022 den Rücken. Erneut eine deutliche Steigerung gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2021. Der Anteil praktizierender Katholiken liegt bei 1,4 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Nur wenige Tage nach dem Urteil des Landgerichts Köln wird am Landgericht Traunstein deutlich, dass die Signalwirkung, die von der Verurteilung des Erzbistums Köln zu Schadensersatz in Höhe von 300.000 Euro zugunsten des Opfers schweren sexuellen Missbrauchs ausgeht, bei der Kirche offenbar (noch) nicht angekommen ist.
Im Missbrauchsverfahren vor dem Landgericht Traunstein kritisiert der Klägeranwalt Andreas Schulz die Kanzlei WSW. Deren Gutachten habe den verstorbenen Papst Benedikt XVI. geschützt – weil ein zentraler Beleg für dessen Mitverantwortung am weiteren Einsatz des Priesters, der dann wieder zum Täter wurde, nicht ausgewertet worden sei.