Seit einigen Jahren erstatten fast alle Krankenkassen auch homöopathische Mittelchen. Nur mit dem Blick auf das eigene Wohl und nicht das der Versicherten werden Wundermittel wie Medikamente behandelt. Dagegen regt sich endlich Protest.
Der "König von Deutschland", ein Impfgegner und ein Professor mit Vorliebe für Schutzengel: Die Shortlist für den Negativpreis für den größten Unfug des Jahres steht fest.
Der größte unwissenschaftliche Unsinn des Jahres wird wieder prämiert: Bereits zum siebten Mal vergibt die Skeptiker-Vereinigung GWUP (Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften) am 23. November 2017 das Goldene Brett vorm Kopf.
Da gibt es eine Geschichte, über 200 Jahre alt. Ein Gedankengebäude zur Medizin, eines unter vielen der damaligen Zeit. Diese Geschichte gewann ein gewisses Renommee, da sie viele Fehler bisheriger Methoden vermied und deshalb fälschlicherweise für "richtig" gehalten wurde. Ihre Grundlagen waren aber eine Mischung aus vorwissenschaftlichen, teilweise mystischen Überlieferungen, garniert mit Hypothesen, die aber nicht mehr taten, als eine verführerische Schlüssigkeit und Einfachheit des Systems vorzugaukeln. Natürlich – wir sprechen von der Homöopathie.
Auf diversen Plattformen wird seit Tagen heiß diskutiert, wie es mit der Heilpraktikerei weitergehen soll. So auch beim hpd. Allerdings mischen sich in die Debatte auch "Heiler" ein, die – wie ein Kommentator beim hpd – eine "bioenergetische Blutdiagnose" anbieten. Oder unter einem Artikel in der Süddeutschen kommentieren und vergessen, zu erwähnen, dass sie für "nur 499 Euro" (anstatt 750) fünf "Sitzungen Reinkarnationstherapie/Rückführungen in frühere Leben" anbieten.
Wer ist Prof. Bettina Schöne-Seifert von der Uni Münster? Eine Ärztin, Aufklärerin und Medizinethikerin, die auch schon zu anderen Themen im humanistischen Sinne klare Stellungnahmen bezogen hat. Der hochkarätig besetzte "Münsteraner Kreis", der nun das Heilpraktikerwesen eindämmen will, wurde von ihr initiiert. Der Appell an den Gesetzgeber lautet: Es darf nicht länger einfacher sein, staatlich anerkannter Heilpraktiker zu werden als Krankenpfleger. Der Irrsinn dürfe nicht länger hingenommen werden.
Der "Münsteraner Kreis" hat vorgeschlagen, für Heilpraktiker eine verbindliche Berufsordnung einzuführen. Oder den Beruf gänzlich zu verbieten. Bisher hängt eine Zulassung lediglich von einer amtlichen Überprüfung ab, die klären soll, ob von der Arbeit "eine Gefahr für die Volksgesundheit" ausgeht.
Während des in Leipzig stattfindenden Weltkongresses der Homöopathen haben die "Leipziger Skeptiker" und die "GBS Leipzig" dem Samuel-Hahnemann-Denkmal am Richard-Wagner-Platz einen Alu-Hut aufgesetzt. Mit ihrer Aktion wollen die beiden wissenschaftsfreundlichen Gruppen auf die Nicht-Wirksamkeit der Homöopathie hinweisen.
Natalie Grams war überzeugte homöopathische Ärztin und leitet heute das Informationsnetzwerk Homöopathie, das über die Irrlehren der sog. "Alternativmedizin" aufklärt. Der hpd sprach am Rande der Skepkon mit der Autorin, die ursprünglich ein Buch schreiben wollte, das endlich alle Kritiker und Zweifler von der Homöopathie überzeugen sollte. Doch es kam anders.
Am Sonntag dem 23.10. trafen sich um 10:23 Uhr in mehreren deutschen Städten Mitglieder der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP), um eine "Überdosis" an homöopathischen Mitteln zu sich zu nehmen. Mit dieser Aktion wollen die Skeptiker darauf hinweisen, dass die Grundannahme der Homöopathie unwissenschaftlich und unsinnig ist.
Während die Staatsanwaltschaft Krefeld im Zusammenhang mit einem von Heilpraktikern betriebenen "Alternativen Krebszentrums" in Brüggen wegen 70 Toten ermittelt, schweigt die zuständige Gesundheitsministerin Barbara Steffens (B90/Die Grünen). Nun wird öffentlich gefragt, ob das daran liegt, dass Frau Steffens selbst eine aktive Befürworterin der Pseudomedizin ist.
BERLIN. (hpd) Ein 60 Seiten fassender Reader zur Homöopathie von der "Wissenschaftlichen Gesellschaft für Homöopathie" (WissHom) ist erschienen, der angeblich die Wirksamkeit der Hahnemannschen Methode belegt. 60 Seiten, das klingt zunächst mal toll. Das klingt – auch wenn man darin liest und die vielen wissenschaftlichen Fachbegriffe und Anmutungen zur Kenntnis nimmt – überzeugend!
BERLIN. (hpd) Manche Meldungen kann kein Online-Journalist schreiben, ohne in den Ruf zu kommen, es nur auf Klickzahlen abzusehen. Das hier ist eine davon.
BERLIN. (hpd) Es ist überfällig! Nachdem nun bekannt wurde, dass Frau Bojaxhju, genannt Mutter Teresa, heiliggesprochen wird, ist nicht mehr hinzunehmen, wie die Kirche an den Wundern des Samuel Hahnemann (geb. 1755) einfach vorüber geht.
Das Video zur "Hart aber fair"-Folge "Von Impfgegnern bis Geistheilern – alles nur Aberglaube?" ist jetzt online, in der ARD-Mediathek und bei Youtube.