Für gläubige außenstehende Katholiken ist es vermutlich ein erschütterndes, aufschlussreiches Dokument: Einmal mehr bestätigt sich deutlich: Religion und Kriminalität liegen zuweilen sehr dicht beieinander. Der Titel "Missbrauchte Kirche" verdeutlicht die Kritik und das Verständnis von Kirche des Geistlichen Wolfgang F. Rothe und seinen Wunsch, dass sich etwas tut.
Westaustralien ist der nächste australische Bundesstaat, der am katholischen Beichtgeheimnis sägt. Ein neues Gesetz verpflichtet Priester, während der Beichte erlangte Informationen über Kindesmissbrauch an die Behörden zu melden, ähnliche Regeln gelten bereits in vier anderen Bundesstaaten. Die katholische Kirche schäumt.
Die feministische Zeitschrift EMMA hat ihren Preis für den "sexistischsten lebenden Mann" (in Anlehnung an den "Sexiest Man Alive" des US-Magazins People) an keinen anderen als das Oberhaupt der nach wie vor männerdominierten katholischen Kirche vergeben: Papst Franziskus.
In einer Videobotschaft sprach sich das katholische Oberhaupt vergangenen Samstag für fundamentale Veränderungen unseres Wirtschaftssystems aus. Er forderte außerdem mehr Steuergerechtigkeit, Schuldenschnitte für ärmere Staaten und mehr Gemeinwohlorientierung. Noble Worte, doch Franziskus scheint vergessen zu haben, dass sein eigener Verein hierzulande erst kürzlich einen Tarifvertrag für Pflegekräfte platzen ließ.
Papst Franziskus will mit der Weltsynode die Kirche reformieren. Er will die Gläubigen befragen und ihre Anregungen und Ideen umsetzen. Doch mehr als kleine Retuschen kann man wohl kaum erwarten.
Im Streit um Land und Autonomie zwischen Mapuches, Regierungen und der katholischen Kirche hat es immer wieder Verletzte gegeben, haben Menschen ihr Leben verloren. Nun hat Chiles Präsident Sebastían Piñera für 15 Tage den Notstand ausgerufen. Eine neue Verfassung für Chile, mit Beteiligung einer Angehörigen der Mapuche, soll entworfen und im nächsten Jahr zur Abstimmung gebracht werden.
Die von Missbrauchs- und Immobilienskandalen gebeutelte katholische Kirche verliert mit Xavier Novell Gomà ihren Vorzeigebischof. Einst streng konservativer Exorzist und Gegner Homosexueller, hat er sich in eine Psychologin und Autorin erotisch-satanischer Romane verliebt und die Kirche für sie verlassen. Damit entfacht er nicht nur die Diskussion um den Zölibat und Exorzismen neu, sondern gibt auch der spanischen satanischen Vereinigung eine Bühne.
Am Dienstag ist der Bericht einer unabhängigen Untersuchungskommission zur sexualisierten Gewalt in der katholischen Kirche in Frankreich veröffentlicht worden. Danach wurden zwischen 1950 und 2020 insgesamt 330.000 Minderjährige Opfer sexualisierter Gewalt, allein 216.000 wurden von Priestern und Ordensleuten missbraucht.
Über Jahrzehnte hinweg hatte die spanische katholische Kirche Immobilien auf ihren Namen eingetragen. Dabei waren Grundstücke und Wohnhäuser ebenso wie kulturell wichtige Orte. Privatpersonen und Städte, die versuchten, Immobilien zurück zu erhalten, sahen sich einem aussichtslosen Einsatz gegenüber. Ein Bündnis aus laizistischen und weiteren Organisationen fordert nun am heutigen 6. Oktober bei einer Veranstaltung vor dem Kongress die Rückgabe öffentlichen Gutes.
Am vergangenen Mittwoch hat der kanadische Bundesgerichtshof entschieden, dass als Kinder in Internaten misshandelte Indigene beziehungsweise deren Familien finanziell zu entschädigen sind. Die Regierung des Landes hatte sich, nicht erst nach Entdeckung hunderter Kindergräber auf ehemaligen Schulgeländen, für die Leiden entschuldigt und ihre Verantwortung eingeräumt, eine finanzielle Entschädigung jedoch ausgeschlossen. Vorgesehen ist vom Gericht die maximal mögliche Zahlung von 40.000 kanadischen Dollar pro Person.
Vergangene Woche tagte die Deutsche Bischofskonferenz im Rahmen ihrer Herbstvollversammlung in Fulda. Kritisch begleitet wurde sie vom "Aktionsbündnis Betroffeneninitiativen", unterstützt von der Giordano-Bruno-Stiftung, die mit dem "Hängemattenbischof" und dem "Glücksrad der Entschädigung" sowie der "Langen Bank des Missbrauchsskandals" vor Ort waren und das Thema sexuelle Gewalt gegen Minderjährige in der Kirche erneut ganz oben auf die öffentliche Agenda hoben. Dementsprechend richteten Journalisten auch auf der abschließenden Pressekonferenz ein Hauptaugenmerk auf das Vorankommen der Aufarbeitung, von der die Betroffenen massiv enttäuscht sind.
Vergangene Woche wurde der Abschlussbericht zur Untersuchung sexualisierter Gewalt im Bistum Hildesheim während der Amtszeit von Bischof Heinrich Maria Janssen an Jens Windel von der Betroffeneninitiative-Hildesheim und den derzeitigen Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer übergeben. Was die Betroffeneninitiative von dem Papier hält, hat sie in einer ersten Einschätzung zusammengefasst.
Anlässlich der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz vom 20. bis 23. September in Fulda protestieren die Giordano-Bruno-Stiftung und das Aktionsbündnis Betroffeneninitiativen erneut gegen den unsäglichen Umgang mit den Betroffenen sexuellen Missbrauchs in kirchlichen Einrichtungen. Um ihrer Enttäuschung Ausdruck zu verleihen, werden drei Kunstwerke gezeigt: Das "Glücksrad der Entschädigung", der international bekannt gewordene "Hängemattenbischof", und die "Lange Bank des Missbrauchsskandals".
Der Theologe Norbert Lüdecke rechnet in einem neuen Buch "Die Täuschung – Haben Katholiken die Kirche, die sie verdienen?" mit der Kirche ab. Auch mit dem sogenannten "Synodalen Weg". Der ist nichts anderes als eine große Selbsttäuschung der katholischen Laien – und ein Täuschungsmanöver der Kirchen-Obristen. Bleibt die Frage: warum machen die Gläubigen das eigentlich mit?
Sex ist in der katholischen Kirche ein heikles Thema. Besonders dann, wenn es sich um gleichgeschlechtlichen Sex handelt. Dies musste jüngst auch der US-amerikanische Priester und Generalsekretär der dortigen Bischofskonferenz Jeffrey Burrill am eigenen Leib erfahren. Aufgrund von "möglicherweise unangemessenem Fehlverhalten" trat er von seinem Amt zurück. Der Grund: Burrill wurde mit der Homosexuellen-Dating-App "Grindr" auf dem Handy erwischt.