Nicht nur Vertreter des säkularen Spektrums hatten seit langem gefordert, dass der Rechtsstaat seiner Rolle gerecht werden und die Aufarbeitung des kirchlichen Missbrauchsskandals nicht allein der Täterorganisation überlassen solle. Nun, dreizehn Jahre nach Bekanntwerden der ersten Fälle, gab es einen ersten Durchsuchungsbeschluss in München.
Während des Kölner Karnevals gab es neben Rosenmontagszug, feiernden Menschen und Kostümen noch etwas anderes zu sehen: wenig schmeichelhafte Plakate des dortigen Kardinals. Das Erzbistum äußerte sich diplomatisch und will keine rechtlichen Schritte einleiten.
Mindestens 423 Fälle von sexuellem Missbrauch und über 200 Beschuldigte – das ist das Ergebnis einer jetzt veröffentlichten Studie über Vorfälle im Bistum Essen. Den Abschlussbericht stellte das unabhängige Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) vergangene Woche vor.
512 validierte Zeugenaussagen, eine "minimale" Zahl von 4.815 Opfern in 70 Jahren und ein Durchschnittsalter von 11,2 Jahren bei von Missbrauch Betroffenen. Dies ist das Ergebnis der Untersuchung durch eine laut ecclesia.pt unabhängige Missbrauchskommission in Portugal.
In Spanien ist die Zahl der Priester in den letzten Jahren stetig gesunken. Hinzu kommt, dass sich ihr Altersdurchschnitt nach oben verschiebt. Immer weniger junge Männer möchten Priester werden. Gab es Mitte der 60er Jahre noch 8.000 Seminaristen, die in den Ruhestand gehende Vorgänger ersetzten, waren es um die Jahrtausendwende kaum noch 2.000. In den letzten 20 Jahren hat sich ihre Anzahl noch einmal deutlich auf nur mehr 1.028 reduziert.
Nach der Veröffentlichung des Missbrauchsgutachtens der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) vor einem Jahr, kam kurzzeitig die Forderung auf, die Münchner Straßen der Kardinäle Faulhaber, Wendel und Döpfner umzubenennen. Von Seiten der Stadt wurde darauf jedoch nicht reagiert.
Den Synodalen Reformbestrebungen in der deutschen katholischen Kirche hat der Vatikan erneut eine deutliche Absage erteilt. Wann werden die deutschen Katholiken endlich merken, dass ihre Kirche nicht reformierbar ist? Ein Kommentar von hpd-Redakteurin Daniela Wakonigg.
Das Erzbistum München und Freising hat in einer Pressemitteilung den Verzicht auf die "Einrede der Verjährung" erklärt und in Aussicht gestellt, dem Kläger "ein angemessenes Schmerzensgeld zu leisten". Der Anwalt des Missbrauchsopfers Andreas Perr sieht die Klageerwiderung des Erzbistums München und Freising und den Verzicht auf die Erklärung der Verjährung im Missbrauchsverfahren vor dem Landgericht Traunstein als Erfolg.
Bernhard Stein, ehemaliger Bischof von Trier, hat laut der dortigen Universität Missbrauch vertuscht. Bistum und Stadt distanzieren sich nun von ihm. Die Betroffenenorganisation MissBiT e.V. – Missbrauchsopfer & Betroffene im Bistum Trier begrüßt dieses Vorgehen, erinnert aber auch an den langen Weg, bis man ihren Forderungen Beachtung schenkte.
Schon vor Zeiten wurde der Überbringer schlechter Neuigkeiten getötet. Auch heute kämpft ein Julian Assange um seine Freiheit, weil er negative Nachrichten zu verbreiten half. Und aktuell will der Kölner Woelki jemandem den Mund verbieten.
München verliert schneller als jede andere deutsche Großstadt ihre katholischen und evangelischen Schäfchen. Nach den jüngsten statistischen Angaben wuchs Bayerns Landeshauptstadt zwar 2022 um rund 26.000 auf nunmehr rund 1.588.000 Einwohner. Gleichzeitig verloren die beiden "großen" Kirchen aber rund 29.000 ihrer zu Jahresbeginn noch 588.000 Schäfchen, das sind rund fünf Prozent.
Ziemlich genau ein Jahr nach Veröffentlichung des Missbrauchsgutachtens äußerte sich Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, am Dienstag in einer Pressekonferenz. Kritische Stimmen konnte er mit seinem Auftritt nicht überzeugen.
Das Erzbistum München und Freising will im Missbrauchsverfahren vor dem Landgericht Traunstein nicht "auf die Einrede der Verjährung" verzichten. Das Landgericht hat zudem die Aussetzung des Verfahrens beschlossen. Die Anwaltskanzlei des verstorbenen Ex-Papstes will die Frage des Rechtsnachfolgers "kurzfristig" klären und die mündliche Verhandlung im März wahrnehmen.
Das weltweite Bündnis von Betroffenengruppen Ending Clergy Abuse (ECA) fordert von den staatlichen Delegationen, die an der Beerdigungsfeier für Papst Benedikt XVI. teilnehmen werden, dass sie sich klar auf die Seite der Opfer sexuellen Kindesmissbrauchs stellen.
Das Missbrauchsverfahren vor dem Landgericht gegen den verstorbenen Papst emeritus Benedikt XVI. ist nicht unterbrochen. Das Landgericht teilt mit, dass an die Stelle des verstorbenen Beklagten die Erben treten.