Was in vielen Religionsgemeinschaften verpönt ist, wird von der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Österreich in die Tat umgesetzt. Am Rande der morgigen Vienna Pride Parade bieten die Pastafaris Austria allen interessierten mündigen Menschen Eheschließungen unabhängig von Geschlecht, Sexualität und Anzahl der heiratenden Personen nach pastafarischem Ritus an.
Seit Jahren schrumpfen im deutschsprachigen Raum die Mitgliederzahlen der christlichen Großkirchen. Wie massiv das Desinteresse am Christentum inzwischen ist, lässt sich auch an einem kuriosen Fakt ablesen: Bei der deutschsprachigen Internet-Enzyklopädie Wikipedia haben in den vergangenen Jahren mehr Menschen nach dem Fliegenden Spaghettimonster gesucht als nach Jesus Christus.
Die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland (FSM) bietet Hilfe und Unterstützung bei der Einrichtung von Evolutionswegen an. Ende vergangener Woche startete der Verein einen Aufruf, den der hpd hier in gekürzter Version nachveröffentlicht.
Seit Wochen beschäftigt das weltweite Auftauchen und plötzliche Verschwinden von Monolithen die Medien. Nun jedoch ist in Österreich erstmals ein Spaghettolith entdeckt worden. Pastafari betrachten dies als ein Zeichen des Fliegenden Spaghettimonsters.
Die Geschichte des Österreichers Niko Alm ging um die Welt. Der Anhänger der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters kämpfte um das Recht, auf seinem Führerscheinfoto eine religiöse Kopfbedeckung tragen zu dürfen: ein Nudelsieb. Oft wird die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters für einen Jux gehalten, doch der sogenannte Pastafarianismus hat einen tieferen Sinn und einen ernsten Zweck.
Anhänger*innen des Fliegenden Spaghettimonsters haben es nicht leicht. Weltweit müssen sie immer wieder für die Anerkennung ihrer Glaubensgemeinschaft kämpfen. Und auch dafür, ihren Glauben ungehindert verkünden zu dürfen. Ihre positive Einstellung zu Sexualität und Geschlechtlichkeit geht vor allem sozialen Netzwerken zu weit, wie jüngst die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Österreich erfahren musste.
Die Anhänger der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters – sogenannte Pastafari – haben eine weitere Hürde in Hinblick auf die gesellschaftliche Anerkennung ihrer Weltanschauungsgemeinschaft gemeistert. Im Mai wurde mit Fabian Dörner in Bamberg deutschlandweit erstmals einem Ratsmitglied eine pastafarianische Vereidigung gestattet.
Im brandenburgischen Templin wurde am vergangenen Freitag ein Evolutionsweg eingeweiht. Geschenkt wurde er der Stadt Templin von der dort ansässigen Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters, die Templin mit ihren Nudelmessehinweisschildern vor einigen Jahren weltberühmt gemacht hat.
Heute empfangen Politiker in Deutschland traditionell katholische Religionsvertreter, um mit ihnen den sogenannten "Dreikönigstag" zu begehen. Doch auch für Angehörige anderer Weltanschauungsgemeinschaften ist dies ein hoher Tag. Sie werden jedoch von der Politik gemieden.
Weltweit streben die Anhänger der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters danach, mit anderen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften gleichberechtigt behandelt zu werden. Ausgerechnet in China wurde dieser Wunsch nun Realität – wenn auch nur für kurze Zeit und auf eher unangenehme Weise.
Da der österreichischen Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters die Anerkennung als religiöse Bekenntnisgemeinschaft versagt blieb, zog sie nun vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Die Beschwerde wurde vergangenen Freitag fristgerecht in Straßburg eingereicht.
Dem Vorsitzenden der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland e. V. wurde es verweigert, sich auf dem Foto seines Personalausweises mit religiöser Kopfbedeckung zu zeigen. Das Verfahren ist nun vor dem Bundesverfassungsgericht gelandet.
Der Ehrenvorsitzende der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland e.V., Rüdiger Weida, darf sich nun ganz offiziell "Bruder Spaghettus" nennen. Die Stadt Templin bestätigte diesen "Ordens- oder Künstlernamen" in Weidas neuem Personalausweis.
Deutsche Gerichte haben der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland e. V. die Anerkennung als Weltanschauungsgemeinschaft versagt. Deshalb hatte der Verein Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg eingelegt. Wie nun bekannt wurde, hat der EGMR die Beschwerde abgewiesen.
Im letzten Abschnitt der Buskampagne ging es wieder in den Osten, in die "säkulare Diaspora". Für die letzten Stationen wuchs das Team noch einmal deutlich an: Jetzt war unter anderem auch Bruder Spaghettus und somit der Segen des fliegenden Spaghettimonsters mit an Bord.