Überall in Deutschland werden Evolutionswege gebaut und eröffnet. Überall? Nein, in einer kleinen Gemeinde in Niedersachsen wehren sich CDU und FDP erfolgreich dagegen, einen Evolutionspfad zu errichten.
Am vergangenen Sonntag fand die 136. Jugendfeier des Humanistischen Verbandes Deutschlands (HVD) Niedersachsen in Hannover statt. 50 Junge Humanistinnen und Humanisten (JuHus) aus Hannover und der Region feierten mit rund 600 Gästen im Theater am Aegi ihren Einstieg ins Erwachsenwerden.
Während die christlichen Kirchen in Deutschland jedes Jahr aufs Neue herbe Mitgliederverluste hinnehmen müssen, setzt sich die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters auf dem Weltanschauungsmarkt derzeit sehr erfolgreich durch. Die Anzahl ihrer Sakralbauten konnte sie 2021 sogar verdoppeln.
Im Jahr 2018 wurde die Humanistische Akademie Niedersachsen zunächst aufgelöst. 2020 erfolgte die Übertragung ihrer Aufgaben auf den Fachverband Werte und Normen. Im September wird nun eine erste Tagung zur Wertebildung stattfinden.
Der Bund für Geistesfreiheit (bfg) hat nun auch außerhalb Bayerns eine Ortsgruppe: Im niedersächsischen Celle trafen sich am 2. Dezember einige Engagierte, um eine naturwissenschaftliche Weltanschauung öffentlich zu vertreten.
Im Jahr 1992 wurde in Niedersachsen das Schulfach "Religionskunde" durch das Fach "Werte und Normen" ersetzt, jetzt wird Letzteres auch an Grundschulen eingeführt. Womit der Humanistische Verband Niedersachsen jedoch nicht einverstanden ist, ist die Abnahme religionskundlicher Inhalte in diesem Schulfach. Aus diesem Anlass hat der Verband einen Offenen Brief an den niedersächsischen Kultusminster, Grant Hendrik Tonne (SPD), geschrieben.
Der Humanistische Verband Niedersachsen wird von einem ehrenamtlich tätigen Präsidium und Landesvorstand geleitet, in denen es einige personelle Neuerungen gibt. Dies gilt auch für die Geschäftsführung: Die Geschäfte des HVD Niedersachsen werden zukünftig hauptamtlich vom Landesgeschäftsführer Rüdiger Ludwig geführt.
Die Einführung des Unterrichtsfaches geht auf Initiativen des Humanistischen Verbandes Niedersachsen, des Fachverbandes Werte und Normen sowie auf die Arbeit engagierter Eltern zurück. Humanisten fordern das Kultusministerium auf, die im Staatsvertrag verbriefte Beteiligung an der inhaltlichen Ausgestaltung des Faches auch im Bereich Grundschule schnellstmöglich einzulösen.
Unter dem Motto "Das nenn' ich heilig" fand am 06. Mai 2019 im Audimax der Stiftung Universität Hildesheim eine Podiumsdiskussion statt. Neben religiöser Prominenz saß auch Religions- und Kirchenkritiker Philipp Möller auf dem Podium. Seine Äußerungen sorgten mehr als einmal für Diskussionsstoff.
Am dritten und vierten Kampagnen-Tag standen Rostock, Schwerin und Hannover auf dem Tourplan. Während sich das Interesse im Osten zurückhielt, war es in Niedersachsen umso größer. Dort gab es auch eine unverhoffte Begegnung mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten, der die Position seiner Partei zum Thema weltanschauliche Neutralität des Staates noch einmal deutlich machte.
Ein Referentenentwurf des niedersächsischen Justizministeriums sieht vor, dass VertreterInnen von Staatsanwaltschaften sowie RichterInnen in Zukunft keine religiösen und weltanschaulichen Symbole mehr bei öffentlichen Verhandlungen tragen dürfen.