BERLIN (hpd) Die Humanistische Alternative Bodensee (HABO) kritisiert den Leiter der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung in Dresden, den Sozialwissenschaftler Frank Richter. Dieser hatte in einem Interview mit der Zeitung Welt im Zusammenhang mit den fremdenfeindlichen Vorkommnissen in seinem Bundesland als einen Grund für die Entwicklung attestiert, dass in Sachsen "Religion als Ressource ethischer Maßstäbe und Haltungen […] weiterhin nicht zur Verfügung [steht]". Richter sieht zudem, dass die Rechtsradikalen im Land auch "keine Vorbilder" hätten, an denen sie sich positiv ausrichten könnten.
BONN. (hpd) Der von Niels Penke und Matthias Teichert herausgegebene Sammelband "Zwischen Germanomanie und Antisemitismus. Transformationen altnordischer Mythologie in den Metal-Subkulturen" enthält acht Aufsätze zu unterschiedlichen Aspekten des "National Socialist Black Metal". Die kompetenten Beiträge geben einen anschaulichen Einblick in die Ideologie einschlägiger Bands in der "Black Metal"-Subkultur, wobei der Sammelband wie fast jeder Sammelband nur ein fragmentarisches Bild zeichnet.
BERLIN. (hpd) Wenn religions- und kirchenkritische Literatur in den deutschen Zeitungen und im Rundfunk systematisch ignoriert wird, weil sich deren Protagonisten der Religion und Kirche verbunden und verpflichtet fühlen, dann vergessen diese Medien ihren Auftrag, nämlich Wissen und Aufklärung zu verbreiten. Erfreulicherweise gibt es heute das Internet, ein Medium, das sich bisher der Kontrolle der Mächtigen entziehen konnte. Lassen sich dort doch Bücher entdecken, die sehr oft verborgen bleiben, weil ihnen der Zugang zur breiten Öffentlichkeit geflissentlich verwehrt wird.
BERLIN. (hpd) Gemessen am Bevölkerungsdurchschnitt sind konfessionsfreie Menschen auf PEGIDA-Demos seltener anzutreffen als Christen, wie hpd-Redakteurin Daniela Wakonigg unlängst darlegte, dennoch ist es befremdlich, wie viele religionsungebundene Menschen auf die Parolen christlicher Rechtspopulisten hereinfallen. Der hpd sprach hierzu mit dem Philosophen Michael Schmidt-Salomon, der die Strategien des rechten christlichen Spektrums als Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung aufmerksam verfolgt.
BERLIN. (hpd) Der iranische Präsident Hassan Rohani ist in Rom. Damit er nicht an der Nacktheit der antiken Statuen Anstoß nehmen kann, ließen die Behörden mehrere von ihnen auf dem Kapitol verhüllen. Im eigenen Land nimmt er es mit dem Anstand nicht so genau: In den vergangenen 10 Jahren wurden mindestens 73 junge Menschen hingerichtet, die noch nicht einmal das 18. Lebensjahr erreicht hatten.
BONN. (hpd) Der Biowissenschaftler Franz M. Wuketits legt mit "Mord. Krieg. Terror. Sind wir zur Gewalt verurteilt?” eine Gewaltgeschichte der Menschheit aus evolutionstheoretischer Sicht vor. Der Autor liefert dabei erneut einen Beleg für den Erkenntnisreichtum dieser Perspektive, macht auch die Bedeutung der Ideologie als gewaltverstärkendes Moment aufmerksam, hätte aber auch noch etwas über gewaltminimierende Haltungen und Strukturen schreiben können.
BERLIN. (hpd) In der Silvesternacht kam es an verschiedenen öffentlichen Orten zu sexuellen Übergriffen auf Frauen. Viele der gesellschaftlichen Akteure, welche in der aktuellen Debatte meinen, dass Frauen stärker vor sexualisierter Gewalt geschützt werden müssen, sprechen in anderen gesellschaftspolitischen Bereichen Frauen das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung ab.
BERLIN. (gbs) Anlässlich der anhaltenden Diskussionen um die Ereignisse in Köln, bei denen in der Silvesternacht zahlreiche Frauen zu Opfern sexueller Belästigungen und sexueller Gewalt wurden, hält die Giordano-Bruno-Stiftung eine Debatte über das Verhältnis von Religion und Sexualität für dringend erforderlich.
BERLIN. (hpd) Ein Jahr nach dem islamistischen Attentat auf die Redaktion von "Charlie Hebdo" erscheint ein Sonderheft der Satirezeitschrift mit einer Auflage von einer Million Exemplaren. Die Titelseite der Ausgabe erregte bereits Tage zuvor die Gemüter.
BERLIN. (hpd) Nach Ansicht von Antonin Scalia, Richter am amerikanischen Supreme Court, lässt sich das Konzept der religiösen Neutralität nicht mit der verfassungsrechtlichen Tradition der Vereinigten Staaten vereinbaren. Dies gelte insbesondere für die Vorstellung, dass sich der Staat zwischen Religion und Nicht-Religion neutral zu verhalten habe. Vielmehr gehe es der Verfassung allein darum, dass keine Glaubensgemeinschaft über eine andere gestellt werde. Selbstverständlich stünde Religion aber immer über Nicht-Religion.
BERLIN. (hpd) Deutschland erstickt im kirchlichen Mief. Theologen und Pfarrer als Ministerpräsidenten oder Bildungsminister, das ist inzwischen Routine. Ein ostdeutscher Pfarrer als Bundespräsident kann die Deutschen nicht mehr erschüttern. Eine Pfarrerstochter aus der mecklenburgischen Provinz, die ausgerechnet den ehemaligen Vorsitzenden der judenfeindlichen Inquisitionsbehörde in höchsten Tönen lobt, als Bundeskanzlerin?
ZWICKAU. (hpd) Ende 2007 beschäftigte sich der hpd mit der Frage der staatlichen Kulturfinanzierung der Kirchen, stellte eine "4,4 Mrd. Euro-Peinlichkeit" fest und fragte "In Museen beten?" In dem Buch "Humanismus – Laizismus – Geschichtskultur" beschäftigte sich Horst Groschopp in einem Beitrag mit der öffentlichen Kulturförderung von Religionen unter der Überschrift "Laizismus und Kultur". Nun sieht er viel weitergehende Überlegungen zum Komplex Religion, Kultur und Recht in dem Buch von Thomas Fritsche "Der Kulturbegriff im Religionsverfassungsrecht" – besonders daraus ableitbare juristische Erwägungen, die sich auf die aktuelle Frage der religionsverfassungsrechtlichen Hemmnisse einer künftigen Integration von Flüchtlingen beziehen lassen.
KONSTANZ. (hpd) Nach dem Urteil des Freiburger Verwaltungsgerichts, das entschieden hatte, die Helmpflicht auf Motorrädern gelte auch für Personen, die aus religiösen Gründen einen Turban tragen, erklärt der Sprecher der Humanistischen Alternative Bodensee (HABO), Dennis Riehle (Konstanz), dass die Entscheidung grundlegenden Charakter haben sollte.
BERLIN. (hpd) Pünktlich vor Weihnachten werden die Menschen in die Kinos strömen: Star Wars Episode VII. Fans der alten Reihe spüren ein Erwachen der Macht und werden so langsam unruhig. Hpd-Gesellschaftskolumnist Carsten Pilger, Fan der Reihe und Star-Wars-Agnostiker erkennt in seinem Umfeld erstaunliche Tendenzen.
BERLIN. (hpd) "Ein faszinierender Aspekt der Evolutionstheorie ist", so Jacques Monod, "dass jeder denkt, er würde sie verstehen." Ein Mensch, der auf die Welt blickt, sieht stets einen Zweck in den Dingen. Die Beine eines Hasen, geschaffen, um zu rennen, die Zähne eines Fuchses, geschaffen um zu zerreißen. Doch was man sieht, entspricht nicht unbedingt dem, was ist…