Ob gestürmte Parlamente oder rassistische Anschläge in den USA ebenso wie in Deutschland: Politisch motivierte Gewalt nimmt zu. Meistens scheinen die Aktionen ohne Zusammenhang zu sein und nur von Einzeltätern auszugehen. Doch Forschende erkennen darin durchaus terroristische Muster. James Angove befasst mit der Frage, wie "Zufallsterror" entsteht und was man dagegen tun kann.
Innerhalb der vergangenen drei Jahre entwickelte sich Telegram zur wichtigsten Plattform für Verschwörungsideolog:innen und Rechtsextreme im deutschsprachigen Raum. Mit dem Messengerdienst erreichen zahlreiche Kanäle täglich Hunderttausende – die Anzahl der Aufrufe einiger Nachrichten geht in die Millionen.
34 Jahre Haft für die saudische Studentin Salma al-Shehab, weil sie sich auf Twitter für Frauenrechte ausgesprochen und Tweets von Dissidenten retweetet hat: Das ist das höchste Urteil, das Saudi-Arabien jemals in einem solchen Fall ausgesprochen hat. Die Ereignisse werfen auch ein düsteres Licht auf die Verstrickungen des saudischen Königshauses mit der Social-Media-Plattform.
Der Tod von Dr. Lisa-Maria Kellermayr, einer engagierten und tapferen jungen Ärztin, die den Druck eines irrational und verblendet agierenden Mobs und das Alleingelassenwerden damit nicht mehr ertragen konnte, hat wohl niemanden mit einer humanistischen und empathischen Grundeinstellung unberührt gelassen. Von manchen selbst engagierten Menschen erforderte dieser Kulminationspunkt eine Entscheidung, wie weiterzumachen sei. Eine Frage, die nur individuell zu beantworten ist.
Die Western University im kanadischen London feierte den Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie mit einem Post auf Instagram. Auf dem Bild waren auch zwei Muslimas zu sehen, die sich küssen möchten. Das sorgte für Proteste der islamischen Community. Die Universität löschte das Bild – was queeren Mitarbeiter*innen missfiel. Ein Fall aus Kanada, der einen Konflikt offenbart zwischen Toleranz gegenüber Religion und Toleranz an sich.
Ich möchte Sie mitnehmen auf eine Reise in die düstersten Tiefen von Social Media, in die Schwurbelwelt von Telegram, wo sich Esoteriker und Reichsbürger die Hand geben, wo sich ein prämierter Geistheiler, ein veganer Koch und eine Hutmacherin ausleben. Kommen Sie mit in den Kaninchenbau des Wahnsinns – schnallen Sie sich gut an!
Fake News zu Covid-19 und zum Impfen machen vor allem im Internet die Runde. Forschende der Universität Bremen haben jetzt eine Methode entwickelt, die Nutzer:innen dabei unterstützen soll, weniger Falschmeldungen in den Sozialen Medien zu teilen. Das Prinzip: Wer sieht, dass der Freundeskreis bestimmte Meldungen nicht likt, lässt es auch eher bleiben.
Wie das gesellschaftliche Zusammenleben aussehen soll, ist nicht in Stein gemeißelt, sondern einem beständigen Wandel ausgesetzt. Dass es aber noch immer Regionen auf dem Globus gibt, in denen religiöse Menschen anderen mit härtesten Mitteln eine rigide Lebensform aufzwängen, ist kein zukunftsweisender Weg und kann heutzutage nicht mehr einfach so hingenommen werden. Das Beispiel der türkischen Influencerin Merve Taskin, die Bilder von sich aus einem Sexmuseum in Amsterdam online stellte und deshalb angeklagt wird, veranschaulicht das sehr eindrücklich.
Was ist Schwalbe, was ist böses Foul? Ein Plädoyer für mehr Besonnenheit, kritische Solidarität und einen bewussteren Umgang mit den Erregungskurven der Sozialen Netzwerke.
Die Non-Profit-Organisation (NPO) Atheist Republic und deren Gründer Armin Navabi stecken knietief im indischen Exekutivsystem fest. So tief, dass ihr Fall sogar Teil einer Verhandlung vor Indiens Verfassungsgericht ist. Seit einigen Monaten können indische Nutzer*innen weder auf Navabis Facebookseite noch auf die von Atheist Republic zugreifen. Wie konnte das passieren?
Seit 2017 unterhält das Soziale Netzwerk Facebook sogenannte "Glaubenspartnerschaftsteams". Diese arbeiten mit Kirchengemeinden und anderen religiösen Communities in den USA zusammen, um die Plattform als Anbieter für "Religionsausübung im virtuellen Raum" zu etablieren. Die Strategie geht auf.
Die Berufung auf eine monotheistische Gottheit ist meist Beleg zweier Charakterzüge: Hierarchiegläubigkeit einerseits. Denkfaulheit andererseits. Beide ergänzen sich erstaunlich gut – einer der Gründe, weswegen das Mono-Gott-Konzept so erfolgreich ist.
Ist da wer? Da oben im Himmel? Wacht da einer über uns und all die anderen Schäfchen und Wölklein und all die anderen Grilliarden von Planeten? Und wenn es ihn gibt und er aber aus einer halb beleidigten Form von Eitelkeit heraus beschlossen hat, für immer stumm und für uns unsichtbar zu sein, wie kriege ich dann heraus, was er von mir will?
Nachdem die Schülerin Mila vor über einem Jahr auf Instagram den Islam verbal angriff, musste sie aufgrund von Hassbotschaften und ernsten Drohungen untertauchen. 11 der damaligen Mittäter wurden nun zu mehrmonatigen Haftstrafen verurteilt, in einem Fall sogar wegen Aufruf zum Mord.