Die Vorstellung, es gebe da einen Gott, und der Gott habe das Leben zu seiner Unterhaltung erschaffen, entwertet jegliches Leben. Alles ist ein Spiel gewesen, ein Jux. Puff, seid ihr wieder weg und werdet im Paradies endgelagert – vielleicht. Bis dem Herrn was Besseres einfällt, ein neues Universum, das er dann auch wieder wegschnippt nach einer Zeit.
Es ist – das sei vorausgeschickt – kein schlechter Witz: Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) fordert "Schutzräume vor geschäftsmäßiger Suizidbeihilfe". Haben die Verfasser der entsprechenden Erklärung zu viele schlechte Filme gesehen?
Religion und Glaube sind auf der emotionalen Seite angesiedelt. Sie sollen starke Gefühle erzeugen, im besten Fall Euphorie. Katalisatoren starker Emotionen sind Rituale. In Asien und Afrika peitschen sich Mitglieder mancher Glaubensgemeinschaften förmlich in eine Ekstase. Ihre extremen Emotionen interpretieren sie als besondere Huldigung Gottes. Oder als tiefe Gotteserfahrung.
Immer wieder kam es in den vergangenen Wochen und Monaten zu unerlaubten Gebetsstunden und Gottesdiensten, bei denen Menschen zusammenkamen, die das Huldigen eines Gottes als wichtiger erachteten als die körperliche Unversehrtheit Dritter. Zu einem besonders aufsehenerregenden Fall kam es Anfang des Jahres in Niedersachsen.
Kreationist Ken Ham ist jetzt ein bisschen beleidigt. Weil, die USA haben eine Marslandung für drei Milliarden Dollar durchgeführt. Was man mit dem Geld alles hätte machen können! Ken Ham hat sich dazu sehr kritisch auf Facebook geäußert.
Ivo Sasek, Gründer und Führer der christlich-fundamentalistischen Freikirche "Organische Christus-Generation" (OCG), wehrt sich stets vehement gegen den Vorwurf, seine Gemeinschaft trage die Züge einer radikalen Sekte. Nun berichtet Simon, der älteste Sohn des Sektengründers, von den totalitären Allüren seines Vaters.
Endlich ist Donald Trump Geschichte! Die Welt atmet auf. Trump, der angekündigt hatte, dass vor der Angelobung des neuen Präsidenten "noch viel passieren wird", machte seine Drohung zügig wahr. Er verkündet weiter den Mythos der gewonnenen Wahl und hat vor, weiter zu "kämpfen", was immer das angesichts eines gesperrten Twitter-Accounts heißen möge. Die Rolle des armen, verlachten Losers will ihm so gar nicht zu Gesicht stehen.
Die Stadt Köln erlebt einen beispiellosen Exodus von Gläubigen, befeuert vom geheimniskrämerischen Umgang des umstrittenen Kardinals Rainer Maria Woelki mit einem Gutachten zum Kindesmissbrauch im Bistum. Obwohl die Stadt die Anzahl an Terminen für den Kirchenaustritt seit Januar mehr als verdoppelt hat, rauchte vergangenen Freitag der Terminvergabeserver ab – wegen zu großen Interesses.
Die Angst vor Unfällen, Schicksalsschlägen und schweren Krankheiten begleitet uns ein Leben lang. Wie ein lästiger Schatten, der sich nicht abschütteln lässt. Zu oft haben wir erlebt, dass wir zerbrechlich sind und rasch aus der Bahn geworfen werden können. Denn wir wissen: Von einem Moment auf den anderen kann das Leben dramatisch auf den Kopf gestellt werden.
Trotz aller Beteuerungen bleibt das Kernproblem der Missbrauchsaufarbeitung in der katholischen Kirche das gleiche: Täter- geht vor Opferschutz, das demonstriert aktuell der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki. Wie sehr sich die Kirche damit selbst schadet, scheint ihr trotz allem noch immer nicht bewusst zu sein.
Viele Menschen katholischen Glaubens hoffen, dass die Reformen innerhalb ihrer Kirche ausreichen, um mit dem Wandel der Gesellschaft schrittzuhalten. Doch ein genauerer Blick auf die tatsächlich stattgefundenen Veränderungen ist sehr ernüchternd: Keine der fragwürdigen Strukturen wurden abgeschafft oder zumindest dahingehend angepasst, dass diese keinen Schaden mehr anrichten können. Auch die erste Frau mit Stimmrecht in der Bischofssynode kann darüber nicht hinwegtäuschen.
Die Äußerungen einer Sektenexpertin über die Praktiken der Zeugen Jehovas entsprechen der Wahrheit und sind somit zulässig. Das Bezirksgericht Zürich hat festgestellt, dass regelmäßig kritisierte Praktiken der Zeugen Jehovas wie unter anderem die sogenannte Ächtung und Zwei-Zeugen-Regel tatsächlich durchgesetzt werden, anders als die Glaubensgemeinschaft häufig behauptet. Somit wurden die fraglichen Äußerungen der Beklagten jeweils für wahr befunden beziehungsweise konnten für wahr gehalten werden.
Katholische Geistliche haben oft eine besondere Gabe, für Verwunderung zu sorgen. Als ob der Ruf ihrer Kirche nicht schon genug ramponiert wäre, treten sie offenen Auges in Fettnäpfe: Ein 41-jähriger katholischer Geistlicher rät in einem YouTube-Video, sich nackt in den Schnee zu legen und den Satan zu vertreiben.
Der Islamwissenschaftler Niklas Hünseler fragt in seiner Studie "Demokratie und Scharia. Vorstellungen politischer Herrschaft der Da'wa Salafiyya, Ägyptischen Muslimbruderschaft und Wasat-Partei" danach, inwieweit Demokratie und Islamismus anhand der im Untertitel genannten Untersuchungsobjekte zusammenpassen können. Dabei arbeitet er in systematischer Analyse mit einem Minimalverständnis, das auch Alternativmodelle zu westlichen Demokratievorstellungen berücksichtigt, und kommt zu dem Ergebnis, dass die meisten Grundlagen nicht akzeptiert werden, allenfalls mit Einschränkungen der prozedurale Wahlakt.
In Reaktion auf die Reformbewegung katholischer Frauen "Maria 2.0" bildete sich nur wenig später das regressive Bündnis "Maria 1.0", in dem Frauen dafür eintreten, wie gerne sie in der katholischen Kirche als Menschen zweiter Klasse behandelt werden. Mit einer fragwürdigen Äußerung meldete sich eine Vertreterin letzte Woche beim "Synodalen Weg" zu Wort.