BERLIN. (hpd) Die Kampagne "Mein Ende gehört mir!" hat in der vergangenen Woche noch einmal Fahrt aufgenommen. Die Plakataktion der Giordano Bruno Stiftung (GBS) wird nun durch eine Kampagne untermauert, bei der jeder "seinem" Bundestagsangeordneten einen Brief schreiben kann. Im Brief wird darauf hingewiesen, dass mehr als zwei Drittel der Bevölkerung die Möglichkeit des assistierter Suizids befürworten.
"Die Palliativmedizin kann helfen, aber nicht immer. Es muss letztlich Sache des Patienten bleiben, sich für oder gegen eine Lebensverlängerung zu entscheiden. Ein Zwang zum Leiden wäre inhuman." Weiter weist der Brief darauf hin, dass die allermeisten Menschen, die sich hilfesuchend an Sterbehelfer wenden, am Ende eines natürlichen Todes sterben.
Ein Verbot der "Letzten Hilfe", so der Brief weiter, "würde für viele den Weg in die Schweiz oder in den Verzweiflungssuizid bedeuten" sowie professionelle, ergebnisoffene Hilfe unmöglich machen.
An den Bundestagsabgeordneten adressiert heißt es: "Ich bitte Sie, keinem Gesetzentwurf zuzustimmen, der die heute zulässigen Formen der Suizidbegleitung einschränkt oder verbietet. Meine Stimme bei der Bundestagswahl 2017 wird auch davon abhängen."
Damit spielt der Brief auch auf die Ankündigung der GBS an, das Ergebnis der namentliche Abstimmung öffentlich zu machen: "Wir werden die Namen derer, die im Parlament gegen die Selbstbestimmungsrechte des Individuums stimmen und Sterbehelfer zur Absicherung von Lobbyinteressen kriminalisieren möchten, veröffentlichen, damit den Bürgerinnen und Bürgern bei der nächsten Wahl klar ist, auf wessen Seite ihre Abgeordneten stehen."
Auf der Webseite der Kampagne können Interessierte ein Foto von sich (mit geschlossenen Augen) hochladen. Daraus wird der Musterbrief generiert, der einfach ausgedruckt und abgeschickt werden kann. Außerdem erscheint das Foto auf der Unterstützer-Galerie der Kampagne.
Weitere Informationen zur Kampagne gibt es auch auf der eigenen Facebookseite.