Australien sagt "Ja" zur Ehe für alle

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Jubel in Syndey bei der Bekanntgabe des Ergebnisses der Abstimmung.
Jubel in Syndey bei der Bekanntgabe des Ergebnisses der Abstimmung.

Australien hat in einem landesweiten Votum "Ja" zur gleichgeschlechtlichen Ehe gesagt. Es ist ein historisches Ergebnis für das Land. Dennoch steht nicht fest, ob damit die gleichgeschlechtliche Ehe auch wirklich kommt. Denn die letzte Entscheidung liegt beim Parlament.

61,6 Prozent der wahlberechtigten Australier stimmten in dem nicht-bindenden Votum für die sogenannte Ehe für alle, das sind knapp 12 Millionen Menschen. 38,4 Prozent (knapp 4,9 Millionen) stimmten dagegen. Die Beteiligung lag bei knapp 80 Prozent, die Teilnahme war nicht verpflichtend. Zwei Monate hatten die Wahlberechtigten Zeit, mit Ja oder Nein zu stimmen. Am heutigen Mittwoch endete die Abstimmung. Das Ergebnis gab am Morgen das australische Amt für Statistik in Canberra bekannt.

"Sie haben für Fairness gestimmt, für Engagement, für Liebe", sagte der konservative Regierungschef Malcom Turnbull nach Bekanntgabe des Ergebnisses. Turnbull selber hatte auch für die Ehe für alle gestimmt. Er kündigte an, dass die Abstimmung des Parlaments noch vor Weihnachten stattfinden solle, um die gleichgeschlechtliche Ehe zu legalisieren.

Dabei hat Turnbull auch harte Gegner im eigenen Lager. Unter anderem den ehemaligen Regierungschef Tony Abbott, der bis zuletzt für die "Nein"-Kampagne einstand. Und das, obwohl seine Schwester Christine Foster nun angekündigt hat, im Februar ihre Freundin heiraten zu wollen. Viele konservative Abgeordnet haben bereits angekündigt, weiterhin für "Nein" zu stimmen. Auch wenn dies gegen die Mehrheit der Australier ginge.

Das Votum hatte im Vorfeld für viel Diskussion im Parlament gesorgt. Einige Parlamentarier wollten einen Volksentscheid, anderen war ein solches Votum zu teuer. Mehr als 122 Millionen australische Dollar (78 Millionen Euro) soll das Australische Statistische Bundesamt schätzungsweise ausgegeben haben. Ein Sprecher des Bundesamtes gab nach der Abstimmung bekannt, dass die Kosten bei 100 Millionen Dollar geblieben sind.