In persönlichem Gespräch während der Bischofskonferenz:

DBK-Missbrauchsbeauftragter stellt zeitnahe Fortschritte in Aussicht

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David Farago an der "Langen Bank" im Gespräch mit Stefan Ackermann
David Farago im Gespräch mit dem DBK-Missbrauchsbeauftragten

Derzeit tagt die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) in Fulda. Die Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) ist mit der Kunstinstallation "Die Lange Bank des Missbrauchsskandals" vor Ort, um auf die noch immer unzureichende Aufarbeitung der Fälle sexueller Gewalt gegen Kinder in der katholischen Kirche hinzuweisen. Gestern kam es zu einer bemerkenswerten Begegnung vor dem Dom.

"Die Lange Bank des Missbrauchsskandals" geht auf ein häufig wiederholtes Zitat von Stefan Ackermann, des sogenannten Missbrauchsbeauftragten der DBK, zurück: "Wir schieben nichts auf die lange Bank", sagte dieser schon 2013 in Bezug auf die Aufarbeitung. David Farago, Initiator der Kunstaktion, setzte diesen Ausspruch bildlich um. Als die Bischöfe gestern auf dem Weg in den Dom die Skulptur passieren mussten, bat Farago Ackermann im Vorbeigehen um einen kurzen Moment, mit dem Hinweis, man habe diese Bank extra für ihn gebaut.

Der Missbrauchsbeauftragte ließ sich darauf ein und es kam zu einer viertelstündigen Unterhaltung, in der Ackermann versprochen habe, dass man schon diese Woche die "Lange Bank" werde kürzen können.

"Wir haben erwidert, dass das erst passieren wird, wenn es nicht nur einen wirklich erkennbaren Aufklärungswillen der Bischofskonferenz zum Missbrauchsskandal gibt und eine Mitschuld der Bischöfe an den Straftaten zugegeben wird, sondern auch eine umfangreiche, dem erfahrenen Leid gerecht werdende finanzielle Entschädigungsleistung verbindlich beschlossen wurde", berichtet Aktionskünstler David Farago von dem Gespräch. Der Missbrauchsbeauftragte habe noch einmal wiederholt, dass es diese Woche ein verbindliches und für alle zufriedenstellendes Ergebnis geben werde.

Er und Ackermann hätten sich darauf verständigt, so Farago, dass man sich nach dem Ende der Konferenz an der "Langen Bank" vor versammelten Medienvertretern verabreden und die Säge ansetzen werde, um die Bank zu kürzen. "Wir haben angemerkt, dass wir darauf erst vertrauen, wenn wir ein schriftliches Ergebnis vorliegen haben, das den Wert des Papierblattes übersteigt. Wir haben ihm mit auf den Weg gegeben, dass wir tatsächlich eine Handsäge dabei haben und wir gemeinsam mit ihm die Bank kürzen werden, wenn er sein Versprechen hält. Wir sind aber nicht gerade überzeugt davon, dass er sein Wort halten wird und kann."

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