In diesem Jahr verleiht die Urania Berlin die traditionsreiche Urania-Medaille an die renommierte Klimaforscherin Prof. Dr. Antje Boetius. Damit würdigt das Berliner Wissenszentrum und Bürgerforum das internationale Engagement von Antje Boetius für den Klima- und Umweltschutz sowie ihre interdisziplinär angelegte und anschauliche, generationenübergreifende Vermittlung von Wissen.
Seit 1988 verleiht die Urania die Auszeichnung an Persönlichkeiten, die sich über ihre international herausragende fachliche Leistung hinaus um die Vermittlung von Bildung und Aufklärung an eine breite Öffentlichkeit in besonderer Weise verdient gemacht haben.
Antje Boetius ist Polar- und Tiefseeforscherin, sie leitet das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung. Darüber hinaus ist sie als Professorin für Geomikrobiologie an der Universität Bremen tätig. Geboren 1967 in Frankfurt am Main studierte sie in Hamburg und San Diego Biologische Ozeanographie und promovierte 1996 über Tiefseemikrobiologie. 2018 wurde die Meeresbiologin mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet und erhielt 2019 das Bundesverdienstkreuz.
"Mit der Auszeichnung von Antje Boetius mit der Urania-Medaille 2020 setzen wir gerade jetzt ein starkes Zeichen für die Aufklärung in Umweltfragen. Prof. Boetius bringt uns ein weit entferntes Forschungsgebiet im Polarmeer wie in der Tiefsee mit ihrer medialen Präsenz nahe. Mit ihrem Engagement gelingt es ihr, eine breite Öffentlichkeit für den Schutz von Umwelt und Klima zu sensibilisieren. Das verbindet ihre Arbeit mit dem Anliegen der Urania, Wissenschaft und Umwelt zu stärken und breiten Kreisen der Bevölkerung zugänglich zu machen", sagt Ulrich Weigand, Direktor der Urania Berlin.
Elke Büdenbender, Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Laudatorin, ergänzt: "Antje Boetius hat die Gabe, komplizierte wissenschaftliche Zusammenhänge verständlich und zugleich fesselnd zu erklären, unmissverständlich die Folgen des Klimawandels aufzuzeigen und dennoch Zuversicht zu verbreiten. So überzeugt sie die Menschen von der Notwendigkeit, jetzt zu handeln, bestärkt und ermutigt sie, anstatt sie abzuschrecken."
Auch der Regierender Bürgermeister von Berlin und Senator für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller, gratulierte: "Als exzellente Forscherin und Vermittlerin zwischen der Wissenschaft und der Gesellschaft par excellence, nimmt sie uns im wahrsten Sinne des Wortes immer wieder mit auf Expeditionen in die Welt der Polar- und Meeresforschung und fördert damit die öffentliche Auseinandersetzung mit dem Klimawandel und seinen Folgen. Mit ihrer engagierten Arbeit steht Frau Boetius in der großen Tradition der Berliner Urania, die in unserer Stadt seit Jahrzehnten den Dialog der Forschung mit der Stadtgesellschaft stärkt."
Der für den 3. Dezember 2020 geplante Festakt mit der Verleihung der Urania-Medaille gemeinsam mit Elke Büdenbender und Michael Müller wurde aufgrund des Lockdowns auf den 18. Mai 2021 verschoben.
1 Kommentar
Kommentare
Adam Sedgwick am Permanenter Link
Herzlichen Glückwunsch zur Urania Medaille. Klar, Meeresforschung ist auch für Binnenländer wichtig, spannend und immer interessant.