In den gestrigen Morgennachrichten konnte man erfahren, dass der bayerische Ministerpräsident Markus Söder – vermutlich aufgrund des Wirbels des von ihm angeregten Kabinettsbeschlusses, in allen bayerischen Behörden im Eingangsbereich Kreuze aufzuhängen – nun einen runden Tisch zu Werten, Kultur und Identität einrichten möchte.
Zur Diskussion seien Vertreter der beiden christlichen Kirchen geladen, Vertreter der jüdischen Gemeinden und anderer Religionsgemeinschaften sowie Vertreter aus Brauchtum, Kultur und Wissenschaft. Die Vertreter der säkularen und konfessionsfreien Bevölkerung sind den Meldungen zufolge nicht geladen.
"Als alteingesessene bayerische Organisation, die sich seit vielen Jahrzehnten einsetzt für die Trennung von Staat und Kirche, werden wir Ministerpräsident Söder auffordern, uns zu diesen Diskussionsrunden an den runden Tisch mit einzuladen", sagte dazu Assunta Tammelleo, stellvertretende Vorsitzende des Bundes für Geistesfreiheit München. "Es kann nicht sein, dass Vertreter der Religionen in einer zunehmend säkularer werdenden Bundesrepublik auch in diesem Zusammenhang immer weiter privilegiert werden. Auch dies verletzt das grundgesetzliche Gebot der Neutralität des bundesdeutschen Staates gegenüber den Weltanschauungen und Religionen. Und noch ist Bayern Teil der Bundesrepublik!"
4 Kommentare
Kommentare
Hans Trutnau am Permanenter Link
Der hat das einfach versödert, Assunta; mal freundlich auf die Finger klopfen.
Frohmut Menze am Permanenter Link
Der Kampf für Demokratie und Menschenrechte, für Gleichberechtigung der Frauen in allen Bereichen, der Kampf für das Recht auf die eigene Sexualität war seit vielen Jahrhunderten immer ein Kampf gegen die Amtskirche.
Furchtbar, diese Söders: Ein negativer Gottesbeweis. Gäbe es Gott wirklich, würde er ihr Auftreten verhindern.
Beck Johann am Permanenter Link
Mein Vorschlag an bfg zum Antrag der Teilnahme an die Söder-Administration:
Die Einladung des bfg würde eine Zeichen nach aussen für seine Weltoffenheit bedeuten.
Wenn nicht, kennen wir uns noch besser aus.
Resnikschek Karin am Permanenter Link
Das darf nicht wahr sein: runde Tische von Staat und Religionen ohne 40% Konfessionsfreie? Das ist offene Diskriminierung durch Staat und Kirche - bloß weil wir eine andere Weltanschauung haben?