Islamischer Prediger: Waldbrände durch Frauenfußball

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Symbolbild
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Verheerende Waldbrände haben weite Regionen im Norden Marokkos verwüstet, außerdem leidet die Bevölkerung unter einer Explosion der Lebensmittelpreise. Als angebliche Ursache dieser Übel brandmarkt ein islamischer Prediger den Erfolg des Landes im Frauenfußball. Die Spielkleidung sei für muslimische Frauen "unzulässig", die Ausrichtung eines internationalen Turniers in dem Land eine schwere Sünde.

Der Afrika-Cup, die afrikanische Fußball-Kontinentalmeisterschaft der Frauen in Marokko im Juli war ein voller Erfolg für die Gastgeberinnen. Nachdem sich 22 Jahre lang kein marokkanisches Frauenteam für das Turnier qualifiziert hatte, gelang ihm diesmal sogar der Einzug ins Finale gegen Südafrika. Zwar unterlagen sie dort mit 2:1, bereits der Platz im Halbfinale sicherte ihnen jedoch die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2023 in Australien und Neuseeland. Ein Grund zum Feiern also.

Doch nicht alle stimmten in den Jubel ein. Der islamische Prediger Hamza Elkhaldi brandmarkte den Frauenfußball als "zweifellos verboten", da die Sportkleidung "unzulässig" für muslimische Frauen sei. Auch die Ausrichtung des Turniers durch das Land stelle bereits eine schwere Sünde dar, ebenso die Fernsehübertragungen der Spiele und das bloße Zusehen. Auf Facebook schrieb Elkhaldi, dass die Zuschauer beim Frauenfußball "ohne Zweifel" Sünder seien, und rief sie zur Buße auf.

Die angeblichen gravierenden Konsequenzen des sündigen Treibens seien bereits im Land zu erkennen, behauptete der Prediger weiter. So habe der Erfolg der marokkanischen Fußballerinnen Naturkatastrophen ausgelöst, wie die Waldbrände im Norden des Landes.

Zur Zeit der entscheidenden Spiele im Turnier, Ende Juli, wüteten in Marokko ausgedehnte verheerende Waldbrände, die durch heftigen Wind verstärkt wurden. Wie die Nachrichteagentur Reuters meldet, haben Feuer in der Umgebung der Städte Larache, Ouazzane, Taza und Tetouane mehr als 2.000 Hektar Wald verwüstet. Über tausend Haushalte wurden aus den Ortschaften evakuiert, mindestens eine Person kam nach Angaben der Behörden ums Leben. 

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