Protest gegen die Teilnahme des Iran an Frankfurter Buchmesse

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Überblick über eine Halle der Frankfurter Buchmesse (2015) mit dem Stand, an dem Salman Rushdies Bücher beworben werden.
Überblick über eine Halle der Frankfurter Buchmesse

Vom 11. bis 15. Oktober 2017 findet die internationale Buchmesse in Frankfurt statt. Die islamische Republik Iran wird ebenfalls daran teilnehmen. Bereits im Vorfeld protestieren Exil-Iranern dagegen.

In einer Pressemitteilung weisen die im deutschen Exil lebenden Regimekritiker darauf hin, dass einem Staat, dass eine Fatwa gegen den Schriftsteller Salman Rushdie wegen eines Buches erließ und ihn damit zum Tode verurteilte, der Zugang zur Buchmesse verwehrt bleiben muss. Im Iran sei es allgegenwärtige Praxis, dass kritische Dichter und Schriftsteller verhaftet werden und Filmemacher Arbeits- und Ausreiseverbote erhalten.

Das "Ministerium für Kultur und islamische Belehrung" – die oberste Zensurbehörde des islamischen Staates - darf nach Auffassung der Kritiker keine Genehmigung zur Teilnahme an der internationalen Buchmesse in Frankfurt erhalten.        

Jedes Jahr werden tausende Junge Leute wegen kritischer Meinungsäußerung in sozialen Medien verhaftet und – häufig ohne Prozeß – ins Gefängnis gesteckt. "Eine Regierung" heißt es in der Erklärung, "die momentan hunderte politische Aktivisten in den Gefängnissen festhält, und allein in Rohanis Regierungszeit mehr als 2.000 Menschen hingerichtet hat, ist bei der Frankfurter Buchmesse fehl am Platz."