Die berliner Regionalgruppe der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) traf sich am vergangenen Freitag zu einem Vortrag über "Reichsbürger" und "Selbstverwalter". Alexander Dassen vom Berliner Amt für den Verfassungsschutz gab einen Überblick über die Szene.
Sie gelten als eigenbrötlerisch, als Querulanten und als waffenaffin und sind zum Teil auch der extremen Rechten zuzuordnen: "Reichsbürger" und "Selbstverwalter".
Allein in Berlin sind nach aktuellen Angaben 670 Menschen dieser Szene zugehörig. Deutschlandweit sollen es nach Angaben von Alexander Dassen rund 19.000 sein.
Reichsbürger sind in den letzten Jahren zu einer ernsten Herausforderung für die gesamte Gesellschaft geworden. Sie leugnen die Existenz der Bundesrepublik Deutschland und polemisieren zunehmend aggressiv gegen Repräsentanten eines Staates, den sie nicht anerkennen und den sie abschaffen möchten.
Aus einer aktuellen Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen-Abgeordneten June Tomiak geht hervor, dass seid Ende März 2018 die Zahl der Anhänger von 550 auf 670 anstieg. Dassen erklärte das unter anderem auch damit, dass seit dem Jahr 2016 diese Szene durch den Verfassungsschutz beobachtet würde und daher immer genauer gesagt werden könne, wer ihr zuzurechnen sei. Zudem würden die Personen gegenüber Ämtern und Behörden und deren Mitarbeitern offensiv und unter Realnamen gegenübertreten.
Bekannt wurden die Reichsbürger der großen Allgemeinheit erst nach den tödlichen Schüssen eines "Reichsbürgers" auf einen Polizisten im bayerischen Georgensgmünd am 19. Oktober 2016. Skeptikern war die Gefahr für die Demokratie, die von der gut vernetzten aber zerstrittenen Szene ausgeht, schon zuvor deutlich.
In Berlin sind von den aktuell 670 "Reichsbürgern" und "Selbstverwaltern" 15 im Besitz einer waffenrechtlichen Erlaubnis. Der Berliner Senat ist bereits dabei, diese Erlaubnisse zu entziehen. Welche Gefahr dabei auch für die Polizeibeamten besteht, zeigt der oben erwähnte Fall in Georgensgmünd: Hier sollten nach dem Entzug der Waffenbesitzkarte die im Haus des Reichsbürgers gelagerten Waffen beschlagnahmt werden. Für den Mord wurde der Täter zu lebenslanger Haft verurteilt.
11 Kommentare
Kommentare
Hans Trutnau am Permanenter Link
Ich frage mich schon länger, wie diesen 'Kindsköpfen' der Boden entzogen werden könnte.
G.B. am Permanenter Link
Diese "Kindsköpfe" sind hoch gefährlich, vor allem wenn man Ihnen Ihre Schusswaffen konfiszieren will.
Hans Trutnau am Permanenter Link
*Mir meine* Schusswaffen?
Und vor allem keine Antwort auf das, was ich micht frage.
Also ein völlig überflüssiger Kommentar, von wem auch immer.
G.B. am Permanenter Link
Herr Trutnau, Sie wissen doch genau, dass bei dem Versuch einem dieser "Kindsköpfe" in Georgensgmünd ein Polizist erschossen wurde.
Also wo bitte ist Ihr Problem mein Schreiben zu verstehen?
Hans Trutnau am Permanenter Link
Ach so, der Herr Baierlein... da wird mir ja viel klar.
Sie schrieben Ihnen Ihre (mit großem I), was mir auf mich gemünzt schien.
Kay Krause am Permanenter Link
Es ist doch immer wieder schön, wenn's mal was zum Schmunzeln gibt im hpd!
Danke für die ungewollte humorvolle Einlage!, lieber G.B.!
Gerhard Baierle... am Permanenter Link
Hallo KK das ist auch nicht meine Absicht diesem Herrn Trutnau seine Waffe (das Wort) abspenstig zu machen.
Aber darauf ist er nicht eingegangen, sondern greift mich wegen einem versehentlich groß
geschriebenen Buchstaben an. Hat er es wirklich nötig mich so niveaulos zu beleidigen?
G.B. am Permanenter Link
in Zukunft werde ich statt ihrer, DEREN schreiben, damit Sie mich nicht wieder falsch interpretieren müssen.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Nee, nee, werter G.B., ich musste Sie ja nicht _falsch_ interpretieren - so kommen Sie mir nicht davon...
Gerhard Baierle... am Permanenter Link
lieber Herr Trutnau, wie immer haben Sie nichts zum Inhalt meiner Kommentare zu sagen sondern ergötzen sich an meinen Flüchtigkeitsfehler. Gehen Sie doch einmal in sich ob das wirklich nötig ist.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Merken Sie eigtl. nicht, werter Herr Baierlein, dass SIE hier die Lachnummer abgeben?
Gehen Sie doch einmal in sich, ob das wirklich nötig ist.
Oder wollen Sie hier 'einfach nur' ein Trauma oder einen Frust abarbeiten?
Das könnten Sie auf sozialen Netzwerken eigtl. viel effektiver...