US-Präsident Donald Trump streicht Mittel für Frauengesundheit

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Trump und seine dritte Ehefrau Melania Trump bei einem Wahlkampfauftritt 2016
Trump und seine dritte Ehefrau Melania Trump bei einem Wahlkampfauftritt 2016

Kurz nach seiner Amtseinführung hat der neue US-Präsident Donald Trump die sogenannte "Mexiko City Policy" wieder eingeführt. Danach werden allen Organisationen, die Abtreibungen anbieten oder sich für deren Legalisierung einsetzen Entwicklungsgelder komplett gestrichen. Dafür gab es bereits uneingeschränktes Lob von der US-amerikanischen Bischofskonferenz, die, wie der neue US-Präsident, in Kauf nehmen, dass die weltweite Müttersterblichkeit wieder ansteigen wird.

Renate Bähr ist Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW). In einer Stellungnahme von ihr heißt es: "Die Richtlinie hat verheerende Auswirkungen für das Leben von Mädchen und Frauen in Entwicklungsländern. Organisationen, die sich im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit für Familienplanung einsetzen, werden die dringend benötigte Aufklärung und Versorgung mit Verhütungsmitteln massiv einschränken oder gar ganz einstellen müssen. Das bedeutet, dass Millionen Mädchen und Frauen sich nicht mehr vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen können und ihnen im Falle von Gewalt keine sicheren Abtreibungsdienste zur Verfügung stehen."

Nach Informationen des SPIEGEL wird die "Mexiko City Policy" im Wechsel von republikanischen Präsidenten eingesetzt und von demokratischen Präsidenten wieder aufgehoben.

Timothy Kardinal Dolan ist der Vorsitzende des Pro-Life-Kommitees der US-amerikanischen Bischofskonferenz. In einer ersten Stellungnahme begrüßte er die Entscheidung von Trump: "Dies ist ein willkommener Schritt", der das "grundlegendste Menschenrecht – das Recht auf Leben" wieder stärke.

Renate Bähr hält die Entscheidung von Präsident Trump für umso unverständlicher, "da wissenschaftliche Studien belegen, dass die 'Mexico City Policy' die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in der Vergangenheit nicht reduziert hat. Vielmehr hat die Einschränkung des Zugangs zu Verhütungsmitteln zu einem Anwachsen von ungeplanten Schwangerschaften und zu mehr unsicheren Abbrüchen geführt."

Trumps Pressesprecher Sean Spicer sagte bei in einer Pressekonferenz in diesem Zusammenhang: "Der Präsident hat völlig klar gemacht, dass er ein 'Prolife-Präsident’ ist", er sei der Präsident aller Amerikaner, "auch für die ungeborenen".