"Menschlich-irdisch-rational": Das sind drei Attribute, die die Inhalte des neuen Radios "MEIRRA" verkörpern sollen. Ausgestrahlt wird das Programm auf dem Hamburger Bürgersender TIDE.radio an jedem zweiten Montag im Monat um 20 Uhr.

In der Premierensendung am 13. Juli 2020 wird der Philosoph, Musiker und Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung Michael Schmidt-Salomon unsere Fragen zum Thema "Die halbierte Aufklärung und der Evolutionäre Humanismus" beantworten.

In der nachfolgenden Ausstrahlung am 10. August 2020 präsentiert das Radio ein Interview mit der Dokumentarfilmerin Ricarda Hinz vom Düsseldorfer Aufklärungsdienst. Dann wird es um das Thema "Zeitgemäße Wissenschaftsvermittlung" gehen.

In der dritten Sendung am 14. September 2020 portraitieren wir die Aktivistin und derzeitige Vorstandsvorsitzende des sich in der Gründung befindenden Vereins Säkulare Flüchtlingshilfe Hamburg e. V., Angelika Wedekind.

Weitere Sendungen folgen. Moderatorin ist die Ärztin sowie gebürtige Hallenserin und Halbungarin Elke Haufe. Sie gibt auch ihrer künstlerischen Ader immer wieder Raum, so zum Beispiel als Musikerin, Sängerin und Laiendarstellerin am Staatsschauspiel Dresden. Ohne Elkes sympathische Stimme und journalistische Akribie wäre dieses Radio nicht möglich.

Elke wird unterstützt durch die weiteren MEIRRA-Teammitglieder: den aus der ehemaligen Tschechoslowakei stammenden Physiker Jan Sikora, den Absolventen der Politikwissenschaften und gebürtigen Hamburger Ivo Behrens sowie den ebenfalls aus Hamburg kommenden kaufmännischen Angestellten Christian Meißner, der auch der Produzent der Sendung ist.

Dass aus Herausforderungen wie der gegenwärtigen Corona-Krise auch Chancen werden können, zeigt die Gründungsgeschichte des Radios: Dank der gemeinsamen Initiative von Elke Haufe und Jan Sikora kam der bunt gewürfelte Haufen von Menschen verschiedensten Alters, geografischen Ursprungs und beruflichen Hintergrunds zusammen. Dies geschah erstmalig im März – also zu Beginn der auferlegten Versammlungsbeschränkungen – per WhatsApp-Konferenz! Einige Teammitglieder waren sich untereinander bis wenige Tage vor der Premiere entweder nur ganz kurz oder noch gar nicht begegnet. Es gibt folglich keinen besseren Beleg dafür, dass ein gemeinsamer aufgeklärt-humanistischer Gedanke über Räume, Länder und Generationen hinweg verbinden kann.

Der groovige Charakter der MEIRRA-Erkennungsmelodie speist sich übrigens aus den menschlich-irdischen und vielleicht ein klein wenig irrational erscheinenden glücklichen Begebenheiten des Lebens: Schauspielerin und Sängerin Maja Sikora brachte – unterstützt von ihrem Lebenspartner und einem gemeinsamen Bekannten – am Tag der Produktion des Jingles mit ihrem Gesang die Wände eines Karlsruher Mietobjekts zum Beben.

Was mit den üblichen Auseinandersetzungen kreativer Menschen über die Gestaltung ihres Werks begann, endete später mit spontanen Beifallsbekundungen von der Straße im Corona-Lockdown-Style. Später gab es eine Einladung auf die zeitgleich stattfindende Geburtstagsparty der gegroovten Nachbarn. Zu guter Letzt wurden leckere levantinische Spezialitäten serviert – zubereitet von den syrischen Rappern der Wohnung nebenan.

So sorgte Maja Sikora fernab von der Hamburger Sendequelle dafür, dass in einem badischen Mietshaus Bewohner, die sich zuvor freundlich ignoriert hatten, mit MEIRRA auf eine gemeinsame Wellenlänge kamen. Einen geringeren Anspruch hat das Radio auch nicht – für Hamburg und für die übrige Welt.