Zentrum für politische Schönheit

Ein Holocaust-Mahnmal vor Björn Höckes Haustür

zps.png

AfD-Politiker Björn Höcke bezeichnete das Holocaust-Mahnmal in Berlin als "Denkmal der Schande" und forderte eine "erinnerungspolitische Wende um 180 Grad". Nun haben Aktionskünstler eine Kopie des Mahnmals vor sein Haus gesetzt.

Direkt vor Björn Höckes Grundstück in Bornhagen errichten die Aktionskünstler des Zentrums für politische Schönheit 24 Betonstelen, um das Holocaust-Mahnmal nachzubilden. Um den Betrieb zu gewährleisten, ruft das Zentrum auf einer Aktionswebsite zu Spenden auf. Binnen weniger Stunden gingen bereits rund 54.000 Euro ein. 

Laut eigenen Angaben hat das Künstlerkollektiv monatelang Höcke ausspioniert und sensible Informationen gesammelt: "Das Zentrum für politische Schönheit wohnt seit zehn Monaten Zaun an Zaun zum Poster-Boy der Rechten. Der Thüringer Verfassungsschutz deckte und protegierte über Jahre den Terror der NSU. Deshalb haben wir den zivilgesellschaftlichen Verfassungsschutz Thüringen gegründet. Weil das Bundesamt für Verfassungsschutz Björn Höcke nicht beobachtet, läuft hier seit der Dresdner Rede eine der aufwendigsten Langzeitbeobachtungen des Rechtsradikalismus in Deutschland", heißt es in einem Video zur Aktion. Mit einem Kniefall vor dem Denkmal könne Höcke die Veröffentlichung von privaten Details verhindern.

Auf die Frage, ob die erpresserische Aktion zu weit gehe, antwortete Philipp Ruch vom Zentrum für politische Schönheit gegenüber Spiegel-Online: "Kunst muss wehtun, reizen, Widerstand leisten. Wir sind keine Wohlfühlzone. Wenn die Leute nur klatschen, ist das für uns ein Albtraum. Wir machen aggressiven Humanismus."