Kommentar

Heinz Josef Algermissen zu Ostern wieder in Normalform

BERLIN. (hpd) Der Bischof von Fulda, Heinz Josef Algermissen, hat in seiner Ostermesse alle Nichtchristen für den wachsenden Terror in der Welt verantwortlich gemacht. Der hpd-Autor Dr. Karl-Heinz Büchner weist darauf hin, dass es nicht die erste Verbalentgleisung dieser Art war, die dem Bischof untergekommen ist.

Er kann es nicht lassen: Der Rückfalltäter hat wieder zugeschlagen! Nach seinen Verbalentgleisungen zum Osterfest 2007 hat der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen erneut zum Rundumschlag mit der Hasskeule gegen Ungläubige ausgeholt.

"Wohin geht der Mensch, der sich von Gott verabschiedet hat?" fragt er in seiner Osterpredigt und gibt auch gleich die Antwort dazu: "Ein Mensch ohne Auferstehungsglauben wird zu einem 'großen Sicherheitsrisiko' für die Mitwelt, denn seine Hektik und Daseinsangst lassen ihn 'zuschlagen und zerstören'".

Wie verzweifelt muss ein führender Repräsentant der "Religion der Mitmenschlichkeit" sein, wenn er sich derart im Ton vergreift? Algermissen spielt natürlich auf die Anschläge von Brüssel an – dabei ist ihm völlig entgangen, dass die Attentäter ja tiefgläubige Menschen waren, nur dummerweise von der falschen Fraktion.

Doch vielleicht war das Algermissen ja auch bewusst und er wollte nur mal eben eine Breitseite gegen Muslime abfeuern und hat sie in diesem Zusammenhang einfach als Ungläubige definiert, weil Hasspredigten gegen Muslime sogar in Fundamentalkatholikenkreisen zumindest in der Öffentlichkeit nicht goutiert werden.

Damit die wirklich Ungläubigen aber auch noch ihr Fett abbekommen, schiebt Algermissen dann auch noch eine zweite Frage nach, die ihn nun völlig disqualifiziert: "Wo landet eine Gesellschaft, die sich immer mehr von Werten und Grundsätzen trennt, die das christlich-jüdische Welt- und Menschenbild ihr geschenkt hat?"

Von welchem "christlich-jüdische Welt- und Menschenbild" redet Algermissen da eigentlich? Und was haben das jüdische "Welt- und Menschenbild" und das christliche miteinander gemeinsam? Gibt es deshalb die Aufforderung zur Judenmission im Karfreitagsgebet in der Fassung von 1961, das bis heute von jedem Katholiken gebetet werden darf? Hat der Angstbeißer damit sich und seiner "Bischofswürde" einen Gefallen getan? Oder braucht er vielleicht professionelle Hilfe? Vielleicht sollte Algermissen erst denken und dann reden, aber möglicherweise kann er ja überhaupt nicht wissen, was er denkt, bevor er nicht gehört hat, was er so alles in Osterpredigten von sich gibt?

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