BERLIN. (hpd) Nach mehrwöchigen Debatten legalisierte das kanadische Parlament am 17. Juni den ärztlich assistierten Suizid. Die kanadische Regierung hatte den Gesetzentwurf im April eingebracht, am vergangenen Freitag nahm er die letzte Hürde im Senat.
Um ärztlich assistierten Suizid in Anspruch nehmen zu können, müssen laut dem neuen kanadischen Gesetz folgende Kriterien erfüllt sein:
Der Suizidwillige muss geistig zurechnungsfähig und mindestens 18 Jahre alt sein. Er muss eine schwere und unheilbare Krankheit oder Behinderung haben, die einen fortgeschrittenen und unumkehrbaren Zustand mit andauerndem und nicht ertragbarem Leid erreicht hat. Ferner muss der Suizidwillige berechtigt sein, das kanadische Gesundheitssystem in Anspruch zu nehmen. So soll der Zugang zum assistierten Suizid auf Kanadier und Menschen mit dauerhafter Aufenthaltserlaubnis in Kanada beschränkt und 'Selbstmord-Tourismus' nach Kanada verhindert werden.
Kanada gehört nun zu den wenigen Ländern weltweit, in denen Ärzte kranken Menschen legal helfen dürfen zu sterben.
8 Kommentare
Kommentare
David am Permanenter Link
mal eine gute Nachricht, bei all den schlechten sonst
Kay Krause am Permanenter Link
Hallo David! Schreib doch einfach mal selbst 'ne gute Nachricht. Ich freu' mich drauf!
David am Permanenter Link
ja ganz einfach, interessiert außer mir aber keinen. ich habe ein neues Bad bekommen. ich habe eine Dusche statt einer wanne nun.
Werner Koch am Permanenter Link
Interessant ist ein breiterer Blick: Kanada hat seit November 2015 eine neue Regierung.
Die neu gewählte liberale Regierung in Kanada (die eine konservative Regierung ablöst) zeigt gleich zu Anfang beachtliche Veränderungen: Von 31 Kabinettsmitgliedern haben 17 ihren Eid ohne Gottesformel abgelegt.
Das fand ich auch bemerkenswert und vorbildlich.
Also: Die Ablösung einer konservativen Regierung durch eine liberale Regierung, Beispiel Kanada, kann zu mehr Säkularität und zu Verbesserungen für konfessionsfreie Bürger führen.
http://www.patheos.com/blogs/friendlyatheist/2015/11/05/half-of-the-new-canadian-cabinet-members-chose-to-skip-so-help-me-god-in-their-oaths-of-office/
Hans Arnold am Permanenter Link
Folgerichtig zu Ende gedacht, wird der Vorgang allmählich auch zur Kostenentlastung von Alten und Dementen führen.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Ein Meilenstein, der für fast alle anderen Staaten Vorbild sein könnte.
Bernd Müller am Permanenter Link
Ein Schritt in die richtige Richtung, während das autoritäre Deutschland gegen den Mehrheitswillen der Bevölkerung genau in die falsche marschiert.
Dennoch ist mir unverständlich, warum man "unerträgliches" Leid haben muss. "Erträglich" bedeutet schließlich nicht "erlebenswert", und schlussendlich muss das jeder für sich selbst entscheiden und sollte nicht von Politkern oder Ärtzen für die Person entschieden werden.
Dass der "Tourismus" ausgeschlossen werden soll, zeigt mal wieder die zynische Natur der national organisierten Menschheit. Im falschen Land geboren? Kein Geld für einen dauerhaften Wohnsitz im Ausland, oder keine Aufenthaltserlaubnis? Tja, Pech gehabt, darfste qualvoll abkratzen.
beate hermann am Permanenter Link
ein sehr fortschrittliches land , eine gute nachricht