Frankfurt am Main zahlt 4,9 Millionen Euro für Kirchentag

Konfessionslose gegen Zuschuss für Frankfurter Kirchentag

Das Stadtparlament von Frankfurt am Main hat auf seiner Sitzung am 1. März 2018 den Plänen des Magistrats zugestimmt, den Ökumenischen Kirchentag 2021 in Frankfurt mit 4,9 Millionen Euro zu bezuschussen. Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) Hessen kritisiert die Bezuschussung.

Bereits Ende Januar hatte der Magistrat der Stadt Frankfurt am Main in nicht-öffentlicher Sitzung beschlossen, den Ökumenischen Kirchentag 2021 mit 4,9 Millionen Euro zu fördern. Die noch ausstehende Zustimmung des Stadtparlaments holte sich der Magistrat nun am vergangenen Donnerstag ein. Der entsprechende Tagesordnungspunkt war Teil der Tagesordnung II, über die ohne Aussprache en bloc abgestimmt wurde.

Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) Hessen kritisiert die Bezuschussung des Kirchentags in Frankfurt am Main 2021 mit 4,9 Millionen Euro aus dem Haushalt der Stadt Frankfurt.

"Einen Kirchentag aus öffentlichen Mitteln zu subventionieren verstößt gegen die weltanschauliche Neutralität des Staates, die auch für Kommunen zu gelten hat", sagte Martin Wagner, Landessprecher Hessen des IBKA. Es sei nicht einzusehen, den christlichen Kirchen, die 2016 in Deutschland 524 Millionen Euro Staatsleistungen und an Kirchensteuer ein Rekordhoch von 11,6 Milliarden eingenommen haben, eine solche Veranstaltung zu einem nicht unbeträchtlichen Teil zu finanzieren.

Ein Zuschuss zum Kirchentag in Millionenhöhe ist aus Sicht des IBKA Hessen umso unverständlicher, als nur etwa 40% der Frankfurter einer der beiden großen Kirchen angehören. Auch vor dem Hintergrund einer Verschuldung der Stadt, die schon beim Rechnungshof Besorgnis verursacht hat, sei die Entscheidung nicht nachzuvollziehen. 

Der IBKA Hessen plant, gemeinsam mit anderen Organisationen Protestaktionen gegen den Zuschuss zum Kirchentag durchzuführen.