Im Jahr 2019 wird die Waldorfschule hundert Jahre alt. Gibt es eine andere Schulform, die so starr an den Vorgaben ihres Begründers festhält, wie die Waldorfpädagogik an der Anthroposophie Rudolf Steiners?
In der sich nach außen hin fortschrittlich präsentierenden, anthroposophischen "Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft" ist noch immer Rudolf Steiners esoterische "Allgemeine Menschenkunde" aus dem Jahr 1919 im Programm. Von "2017–2020" veranstaltet die Alanus Hochschule die, Zitat:
"Thementage Menschenkunde"
"Die von Rudolf Steiner 1919 begründete Waldorfpädagogik beruht auf einer anthroposophischen Menschenkunde, die Mensch und Welt in einem spirituellen Erkenntnishorizont begreift.
Diese Menschenkunde umfasst anthropologische, (entwicklungs-)psychologische, physiologische und epistemologische Aspekte. Ihre detailliertesten Ausführungen finden sich in den Vorträgen Rudolf Steiners 'Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik' und im sogenannten 'Heilpädagogischen Kurs'.
Die 'Thementage Menschenkunde' an der Alanus Hochschule behandeln unterschiedliche Aspekte der Anthropologie Rudolf Steiners, die sowohl für die Waldorfpädagogik als auch für die anthroposophische Heilpädagogik von zentraler Bedeutung sind. Neben der geisteswissenschaftlichen Grundlagenarbeit sollen die einzelnen menschenkundlichen Aspekte auch mit Blick auf ihre Relevanz für die pädagogische Praxis befragt werden."1
"… anthropologische, (entwicklungs-)psychologische, physiologische und epistemologische Aspekte" klingt nach "Wissenschaft", aber das ist die "Allgemeine Menschenkunde" Steiners sicher nicht. Was dann?
Nähern wir uns zunächst "von außen" an – ohne jede Vorkenntnis der Anthroposophie –, ein Freund schreibt mir:
"Ich habe auch einen Blick in die 'Allgemeine Menschenkunde' geworfen.
Das erste, was mir darin auffällt, ist das Literaturverzeichnis – es beinhaltet, soweit ich sehe, nur Werke von Herrn Steiner; der Mann muss das Rad wirklich sehr gründlich neu erfunden haben – oder eine Vorliebe für intellektuellen Autismus haben.
Abgesehen davon, dass die Vorträge in der Sprache einer anderen Zeit (Kaiserzeit) geschrieben sind und mir das 'geheimbündische' an der ganzen Tonart nicht gefällt, wirken einige Stellen so, als hätte der Autor Ideen und Begriffe aus der Alten Indischen Kultur (Wiedergeburt, Karma, Bedeutung des Atmens etc.) ziemlich krude übernommen und sie sich – ohne diese Quellen zu zitieren – zu eigen gemacht. Zum Vergleich könntest Du mal einen Blick in Heinrich Zimmers 'Philosophie und Religion Indiens'2 werfen – da steht zu diesen Sachen meines Erachtens Interessanteres und besser Lesbares drin.
Ein schlimmer Verdacht, der einen beim Lesen des Werkes beschleicht, ist, dass die pädagogische Lehre, die hier ausgebreitet wird, das Kind nicht um seiner selbst willen betrachtet und fördert, sondern nur als Baustein in einem galaktischen Puzzlespiel (aus Atlantiern und Lemuriern?)."
Dieser "schlimme Verdacht" wird von Prof. Dr. Stefan T. Hopmann, Bildungswissenschaftler an der Universität Wien, im Interview über die Waldorfschule bestätigt:
Ich fragte ihn: "Ein Werbeslogan der Waldorfschulen lautet: 'Im Mittelpunkt der Mensch'. Im Standard3 sagen Sie über die anthroposophische Pädagogik: 'Denen geht es um das Kind so wie es der Bank ums Geld geht.'"
Hopmann antwortete: "Im Mittelpunkt steht bei denen der Mensch, wie Rudolf Steiner ihn sieht, also als Reinkarnation, als Mitglied einer Rasse, als Charaktertyp usw. Ziel ist es, den jeweiligen Menschen entsprechend den steinerschen Lehren zu formen bzw. sein 'Wesen' zu entfalten. So wie bei anderen Sekten verbindet sich damit ein Totalitätsanspruch: Wir wollen dich mit Haut und Haaren, mit deiner ganzen Persönlichkeit vereinnahmen – nicht anders als eine Bank dein Geld will: Nicht um nett zu dir zu sein, sondern um an dir Geld zu verdienen. Bloß blöd, wenn man zu jenen Wesen zählt, denen laut Steiner Dahinsiechen oder Verkümmern vorausbestimmt ist. Denen geht es dann wie bei der Bank, wenn die Kreditwürdigkeit dahin ist."4
Und was ist gemeint, wenn der Freund schreibt: "… wirken einige Stellen so, als hätte der Autor (Rudolf Steiner) Ideen und Begriffe aus der Alten Indischen Kultur (Wiedergeburt, Karma, Bedeutung des Atmens etc.) ziemlich krude (sic!) übernommen"?
Diese Frage beantwortet man am besten "von innen", indem man selber einige Seiten der "Allgemeinen Menschenkunde" liest, die komplett und gratis online ist. Wer das getan hat, wird auch nicht mehr sagen wollen, dass folgendes "aus dem Kontext gerissen ist", denn es gibt keinen vernünftigen, nachvollziehbaren "Zusammenhang" mehr. Zitat Steiner aus der "Allgemeinen Menschenkunde":
"Der Mensch steht der Außenwelt gegenüber. Das Geistig-Seelische strebt danach, ihn fortwährend aufzusaugen. Daher blättern wir außen fortwährend ab, schuppen ab. Und wenn der Geist nicht stark genug ist, müssen wir uns Stücke, wie zum Beispiel die Fingernägel, abschneiden, weil der Geist sie, von außen kommend, saugend zerstören will."5
Anthroposophie macht frei
Verantwortlich für "Thementage Menschenkunde" der Alanus Hochschule ist Prof. Dr. Jost Schieren, Professor für Schulpädagogik mit Schwerpunkt Waldorfpädagogik.
Im Interview mit dem "Waldorfblog"6 tritt Schieren als "Werber" für die Waldorfpädagogik auf7, verwendet immer wieder das Buzzword "Freiheit" – in einer einzigen Antwort erstaunliche 7 Mal:
- "Die Anthroposophie ist im Kern auf das Ideal des freien Menschen ausgerichtet."
- "Freiheitsentwicklung als Teil des Weltgeschehens"
- "Freiheitsentfaltung unseres Menschseins"
- "Position der Freiheit"
- "Begriff der Freiheit"
- "Entwicklungsraum der Freiheit"
- "freien Persönlichkeitsentwicklung"
Für Schieren macht einfach alles frei, was Anthroposophie ist. Wie die Waldorfpädagogik, die auf der Anthroposophie Rudolf Steiners (1861–1925) basiert.
Über einen Vortrag Rudolf Steiners sagt Kurt Tucholsky: "Je größer der Begriff, desto kleiner bekanntlich sein Inhalt – und er hantierte mit Riesenbegriffen."8
"Freiheit": mit diesem Riesenbegriff macht Jost Schieren Werbung für die Waldorfpädagogik.
Reinkarnation macht frei
Beim Werber Jost Schieren ist "Reinkarnation" normal, wird zu einer weiteren "Sichtweise auf den Menschen", die – Verkaufsargument! – von "Fremdbestimmung" befreit: Der Gedanke der Reinkarnation erlaube es, so Jost Schieren, "den Menschen nicht als irgendwie allein fremdbestimmtes Wesen (Gene, Sozialisation, Gehirnprägungen usw.) zu denken." Das Kind sei nicht das alleinige Resultat von Vererbung und Umgebung, sondern trage in sich "eine eigene auf sich selbst begründete Persönlichkeit", die nicht zufällig entstanden sei, da "der Mensch sein eigenes Wesen selbstverantwortlich durch eine Reihe von Verkörperungen selbst bildet."
Doch was bedeutet "Reinkarnation" überhaupt? Und bei Rudolf Steiner?
Weit verbreitet ist die Idee im asiatischen Kulturkreis, im Hinduismus und den verschiedenen Erscheinungsformen des Buddhismus. Gemeinsam ist ihnen, dass das Ziel ist, dem "endlosen Kreislauf der Wiedergeburten" zu entkommen, sich von der Fessel des "Karma" zu befreien.
Helena Petrovna Blavatsky und in ihrer Nachfolge Rudolf Steiner kehren die Idee in ihr Gegenteil um: Der Mensch soll im Kreislauf der Wiedergeburten bleiben, so kann er sich – und damit die Menschheit – perfektionieren. Das bedeutet: Pflichterfüllung. Von "Freiheit" keine Spur.
Rudolf Steiner verspricht eine Form der (geistigen) Unsterblichkeit und befriedigt zugleich das Bedürfnis seiner – zur Zeit der Begründung der Anthroposophie – aristokratischen und großbürgerlichen Klientel nach "Elite": "WIR bringen die Menschheit(-sentwicklung) voran!"
Und natürlich kann die Menschheit auch nicht an einem Tag an Ihrem Bestimmungsort, dem Planeten "Vulkan"9, ankommen – dann wäre Steiners Geschäftsmodell sofort erledigt ...
Grundkenntnisse der Philosophie, Religion und Geschichte sind nicht erforderlich, wenn man Professor einer anthroposophischen Hochschule ist. Es reicht, wenn man aus Steiners uraltem Esoterik-Baukasten eine Pädagogik bastelt, die nach außen hin "neu" erscheint.
- "Thementage Menschenkunde" – https://www.thementage-menschenkunde.de/ – Abruf am 21.5.2018 ↩︎
- Heinrich Zimmer, "Philosophie und Religion Indiens", Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 26, Suhrkamp Verlag, Erste Auflage 1973 ↩︎
- "Mit Schlingenmalen zum Schreiben finden", Lisa Aigner, derStandard.at, 5. Juni 2011 ↩︎
- "Man kann nicht nur ein 'bisschen' Waldorf sein", Ruhrbarone, 11.9.2011 ↩︎
- Rudolf Steiner, "Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik", GA 293, S. 93 f. ↩︎
- "Waldorf heute: Vom 'Eingeweihtenwissen' zum 'akademischen Diskurs'? Ein Interview mit Jost Schieren", Waldorfblog, 21. März 2016 ↩︎
- die folgende Textpassage ist ähnlich veröffentlicht in: "Prof. Jost Schieren, Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft: Der Waldorf-Werber", Humanistischer Pressedienst, 5.4.2016, https://hpd.de/artikel/waldorf-werber-12931 ↩︎
- Kurt Tucholsky, "Rudolf Steiner in Paris", Die Weltbühne, 03.07.1924, Nr. 27, S. 26. ↩︎
- Die Menschheit entwickelt sich laut Rudolf Steiner auf sieben Planeten. Von Planet zu Planet steigt das Menschengeschlecht höher in der Entwicklung: Saturn, Sonne, Mond, Jupiter, Venus und zuletzt der Vulkan ... siehe auch: "Rudolf Steiners rassistischer Science-Fiction-Trash: Aus der Akasha-Chronik", Humanistischer Pressedienst, 5.1.2015, https://hpd.de/artikel/10883 ↩︎
60 Kommentare
Kommentare
Max müller am Permanenter Link
Zitat: "Gibt es eine andere Schulform, die so starr an den Vorgaben ihres Begründers festhält, wie die Waldorfpädagogik an der Anthroposophie Rudolf Steiners?"
Ja, die Konfessionsschulen.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Max müller
Ich hatte es bewusst als Frage formuliert. Deswegen Danke für Ihre Antwort! Allerdings stimme ich Ihnen nicht zu: die "Anthroposophie" durchdringt in der Waldorfschule ALLES, selbst den Mathematik- und naturwissenschaftlichen Unterricht. In einer "normalen" Konfessionsschule gibt es so etwas nicht, das müsste schon die Schule einer "Sekte" sein ...
Stefan Brüning am Permanenter Link
Ganz abgesehen davon: Anthroposophie wird an Waldorfschulen nicht unterrichtet!
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Stefan Brüning
Der Erziehungswissenschaftler Prof. Klaus Prange schreibt in seinem Standardwerk „Erziehung zur Anthroposophie – Darstellung und Kritik der Waldorfpädagogik”: „Die Anthroposophie braucht in der Tat nicht [in den Unterricht der Waldorfschule] hineingetragen zu werden, sie ist immer schon da.”
Schwieriger wird es, will man die Religion Anthroposophie auch als solche erkennen, Prange führt aus: „In der Tat entsteht aus der Differenz von allgemeiner öffentlicher Präsentation, die sich der üblichen Vokabeln und Formeln bedient, und dem, was eigentlich damit gemeint ist, der Eindruck, man habe es bei der anthroposophischen Pädagogik mit einer Art Mogelpackung zu tun, die ein sehr eigenwilliges Produkt in einer geläufigen und höchst normalen Verpackung an den Mann zu bringen versucht.“
bruke am Permanenter Link
Vielleicht gibt es kein Schulfach "Anthroposophie".
Rainer Abraham am Permanenter Link
Zum Artikel: So etwas kommt dabei heraus, wenn der Blinde über Farbe schreibt.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Rainer Abraham
ich bin ausgebildeter Waldorflehrer, siehe: "Waldorflehrer werden! – am ‘Seminar für Waldorfpädagogik Berlin’", https://www.ruhrbarone.de/waldorflehrer-werden-–-am-„seminar-fur-waldorfpadagogik-berlin“/23428
A. P., Klassenl... am Permanenter Link
Kein Weg muss für alle gelten - das ist Kernbestandteil in Steiners Anliegen!:
"Leben in der Liebe zum Handeln und Lebenlassen im Verständnisse des fremden Wollens ist die Grundmaxime der freien Menschen."
Noch nie gehört? Wohl krank gewesen, um den Ton des Artikels ein bisschen aufzunehmen.
Petra Pausch am Permanenter Link
Selbstverständlich muss jeder, der den Steinerschen Unsinn nicht glaubt, "krank" sein.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ A. P., Klassenlehrer i. R.
Sie schreiben: "Kein Weg muss für alle gelten - das ist Kernbestandteil in Steiners Anliegen! ..."
Dr. Nicole Glocke, die nach mir eine "Ausbildung" zur Waldorflehrerin machte, schreibt in einem Kommentar zu meinem Erlebnisbericht "Waldorflehrer werden! – am ‘Seminar für Waldorfpädagogik Berlin’":
"#16 – Dr. Nicole Glocke – 5. März 2011 um 17:22
Mit diesem Beitrag hat Andreas Lichte in anschaulicher Weise meine Erfahrungen im Lehrer-Seminar für Waldorfpädagogik in Berlin bestätigt.
Inmitten von Seminaristen, von denen einige noch nicht einmal ein Studium absolviert hatten, oder an staatlichen Schulen gescheitert waren, lernte ich das kennen, was als „totalitäre Gruppe“ bezeichnet wird:
Die Dozenten des „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“ erhoben Rudolf Steiner zum allwissenden Guru, wir Seminaristen mussten nachsprechen, aber nicht widersprechen. Wer das tat wie ich, hatte ein Problem. Am Waldorfseminar musste ich einen Lernprozess durchlaufen, der mir zeigte, wie rasch der Mensch bereit ist, seine Freiheit des Denkens aufzugeben und blindlings den Vorgaben Anderer zu folgen.
Obwohl meine Erlebnisse im Berliner Waldorf-Seminar vier Jahre zurückliegen, entsetzt mich immer noch der Gedanke, dass derart gleichgeschaltete Menschen Kinder für das Leben vorbereiten sollen. Daher werde ich mich zukünftig bei meinen politischen Kontakten dafür einsetzen, dass nicht nur die Scientologen vom Verfassungsschutz beobachtet werden müssen, sondern auch sämtliche Einrichtungen der Steiner-Jünger.
Dr. Nicole Glocke"
Quelle: https://www.ruhrbarone.de/waldorflehrer-werden-–-am-„seminar-fur-waldorfpadagogik-berlin“/23428#comment-78486
jemseneier am Permanenter Link
Eigentlich sind die Steiner-Schulen auch nichts anderes als Konfessionsschulen eines Gurus aus dem Beginn des 20. Jahhrunderts.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ jemseneier
Waldorfschulen sind "Konfessionsschulen", richtig. Aber wichtig, sich anzuschauen, was für eine "Religion" die "Anthroposophie" ist, und welch riesigen Einfluss sie auf den Unterricht, aber auch auf das LEBEN der Schüler, Eltern und Lehrer hat ... ich habe mal was darüber geschrieben:
"Waldorfschule Schloss Hamborn, das anthroposophische Zentrum in Ostwestfalen"
https://www.ruhrbarone.de/waldorfschule-schloss-hamborn-das-anthroposophische-zentrum-in-ostwestfalen/15711
Petra Schröder am Permanenter Link
Konfessionelle Schulen orientieren sich eng an den Regelschulen, haben oft einen besseren Personalschlüssel und wenden moderne Pädagogik an.
Der Religionsunterricht durchzieht nicht alle Fächer, sondern hat seinen separaten Platz, so dass Schüler jederzeit in der Lage sind, auch in einer Regelschule mitzukommen.
In Waldorfschulen ist alles, was gelehrt wird, auch anthroposophisch durchsetzt und wird mithilfe anthroposophischer Pädagogik vermittelt, die sich seit vielen Jahrzehnten nicht verändert hat.
Arnulf Hopf am Permanenter Link
Ich bin kein Anthroposoph, und dieser zusammengesammelte Aspekte-Aufsatz klärt die gestellte Frage nach einer "anderen Schulform" kaum und ganz und gar nicht systematisch.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Arnulf Hopf
wenn Sie wollen, können Sie gerne einzelne "Aspekte" vertiefen, zum Beispiel: "Geschichte in der Waldorfschule: ‘Atlantis’ und die ‘Rassen’", https://www.ruhrbarone.de/geschichte-in-der-waldorfschule-atlantis-und-die-rassen/49644
Marko Dobrinja am Permanenter Link
Es ist nicht einfach Steiner zu verstehen, da er seiner Zeit voraus war und leider versteht man Steiner auch nicht durch seine Texte. Sondern indem man sich selbst erkennt.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Marko Dobrinja
Sie sind wohl geistig schon auf dem "Vulkan" angekommen ...
Eveline am Permanenter Link
@Andreas Lichte:Es ist wohl eher dein innerer Vulkan der dich ...warum auch immer..verbittern lässt und danach sucht die Waldorfpädagogik schlecht zu reden...ich sehe seit Jahren was Kinder vermehrt brauchen und wie s
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Eveline
versuchen Sie es doch EINMAL ohne Küchenpsychologie, schaffen Sie das?
Eveline am Permanenter Link
Lieber Küchenpsychologie mit Herz und Verstand als verbitterte Intelligenz gepaart mit Untolleranz
Marko Dobrinja am Permanenter Link
Nein, der Planet Vulkan existiert nicht. Es ist eine Theorie der Weiterentwicklung der Erde einen Namen zu. Auch die werden nicht leugnen wollen, dass die Welt und die Menschheit in ständigem Wandel ist....
Der Name Vulkan ist relativ frei gewählt. Aber auch da ist es einfach Steiner vorzuwerfen er sei "verrückt" gewesen...
Übrigens finde ich ihren Artikel zwar etwas einseitig, aber er regt zur Diskussion an....
jemseneier am Permanenter Link
Steiner war seiner Zeit überhaupt nicht voraus. Die Inhalte hat er größten Teils von Blawatzki, aus der theosophischen Gesellschaft.
nk am Permanenter Link
Na das ist ja praktisch.
Stefanie Dohmen am Permanenter Link
Es wäre sinnvoll, wenn der Autor des Artikels über die Waldorfschulen sich in Zukunft um Zurückhaltung seines Kommentares bemühen könnte, bei dem jeder fühlende Leser merkt, dass das dem Autor ein zynistisches Gefühl
Hier sind der Zynismus des Autors und die Berichterstattung über die Waldorfschule vom Autor miteinander verknüft worden. Die Art der Berichterstattung ist abwertend sowie negativ. Ein objektiver, sachlicher Bericht wäre interessanter gewesen.
Petra Pausch am Permanenter Link
Ein sachlicher Bericht über Steiners Lehre? Sie können sich gern einmal außerhalb Ihrer eigenen Filterblase über diese Lehre informieren.
Alexander am Permanenter Link
Fragen: welches Menschenbild hat der Autor? Wie steht es mit der Freiheit des Individuum s? Wieviel Respekt gegenüber andersdenkenden ist humanistische? Ist der Artikel sachlich, einseitig?
Tatjana Menzel am Permanenter Link
Wo kommt dieser Hass her???????
Rainer Abraham am Permanenter Link
Unter meinen ehemaligen Schülern findet sich ein Bundestagsabgeordneter, ein Flugkapitän, ein Chefarzt an einer großen Klinik in Berlin, ein Musikschulleiter, ein inzwischen leider verstorbener, aber gleichwohl intern
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Rainer Abraham
Sie haben den "Waffenhändler" vergessen, der Waldorfschulen finanziell fördert:
"Manfred Bode (* 30. März 1941) ist ein deutscher Unternehmer. Er ist Aufsichtsratsvorsitzender des deutschen Rüstungsunternehmens Krauss-Maffei Wegmann (…) Bode besuchte die Waldorfschule in Kassel (…)"
https://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Bode_(Manager)
jemseneier am Permanenter Link
Um mal auf dieser seltsamen Argumentationsebene zu bleiben: Unter ehemaligen Waldorfschülern und Anhängern findet man ebenso die Creme de la Creme aktueller Verschwörungstheoretiker (Jebsen, Ganser), sondern auch Terr
bruke am Permanenter Link
Sobald das bekannt wird, distanzieren sich die verbleibenden Anhänger allerdings schnell von ihren "Schmuddelkindern".
http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/reichsbuerger-waldorfschulen-fuerchten-unterwanderung-durch-rechte-a-1014740.html
https://www.waldorfschule.de/artikel/bund-der-freien-waldorfschulen-warnte-bereits-anfang-2015-vor-reichsbuergern/
https://www.erziehungskunst.de/fileadmin/downloads/sonstiges/2015/Brief_BuVo_an_Waldorfkollegien_10_07_2015.pdf
https://www.dreigliederung.de/kontroversen/2015-freies-geistesleben-und-verschwoerungstheorien
zur Waldorfschule Rendsburg am 2.4.2018: http://www.taz.de/!5492923/
Stefan Brüning am Permanenter Link
"Pädagogik aus dem Esoterik-Baukasten"... Hier schreibt jemand, der die Waldorfpädagogik herzlich wenig verstanden hat.
"An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen" und da hat die Waldorfpädagogik einiges zu bieten. Im Verhältnis zu den öffentlichen (staatlichen) Schulen ist der Anteil der Schulabgänger mit einer Hochschulreife bei den Waldorf- bzw. Rudolf Steiner Schulen deutlich höher. Darüber hinaus zeichnen sich Waldorfschüler durch ihre hohe Kreativität und ihr besonderes Selbstbewusstsein aus.
Auch andere Institutionen, deren Entstehung auf Rudolf Steiner zurück gehen, sind sehr erfolgreich und haben sich, ebenso wie die Waldorfpädagogik, im Laufe der Jahrzehnte weiter entwickelt und Antworten auf die heutigen Notwendigkeiten gefunden: Der "Fair Finance Guide" attestierte der GLS-Bank gerade in dieser Woche bei seinem Nachhaltigkeitstest der Großbanken erneut den Spitzenplatz während andere "inakzeptable Defizite" aufweisen (Der Tagesspiegel). "Demeter" ist das Bio-Label für Lebensmittel mit den höchsten Qualitätsansprüchen. "Weleda" und "Wala" gehören zu den weltweit führenden Produzenten von homäopatischen Heilmitteln...
Warum ist dieser Artikel so negativ? Ist es Neid? Ist es das Unvermögen, anders denkenden ihre eigene Meinung zuzugestehen, auch wenn man diese nicht teilt? Hüten wir uns davor zu glauben, dass es im gesellschaftlichen Miteinander keine Vielfältigkeit geben darf. Die Vergangenheit des Dritten Reichs sollte uns eigentlich davor bewahren, nicht alles gleichschalten zu wollen. Und wollen wir heute nicht ebenso verhindern, dass bei aller Religionsfreiheit der Islam als die "einzig wahre Religion", wie es manche Muslime es propagieren, uns überschwemmt - und dies bei einer gleichzeitig immer stärker werdenden Bedeutungslosigkeit der christlichen Kirchen?
Wer etwas, wie hier geschehen, veröffentlicht, sollte sich um eine wissenschaftlich fundierte Darstellung bemühen und nicht, wie hier geschehen, polemisch sein Halbwissen offenbaren.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Stefan Brüning
Sie fragen: "Warum ist dieser Artikel so negativ? Ist es Neid? Ist es das Unvermögen, anders denkenden ihre eigene Meinung zuzugestehen ...?"
Wenn Steiner "denken" würde, gäbe es diesen Artikel nicht ... den Rest meiner Antwort überlasse ich dem von mir überaus geschätzten Harry Rowohlt:
"»Töne wie aus einer undichten Gummizelle!«
BERLIN. (hpd) Harry Rowohlt wird immer wieder öffentlich als “prominenter Waldorfschüler” genannt. Er hat aber nie eine Waldorfschule besucht. Sondern die “Walddörfer Schule” in Hamburg, was er in einem pointierten Leserbrief an die “taz” klar stellte. Bernd Durstewitz befragt Harry Rowohlt dazu in einem Telefoninterview.
Durstewitz: “Haben Sie etwas dagegen, mit der Waldorfschule in Verbindung gebracht zu werden?”
Rowohlt: “Alles. Wegen der ewigen Verwechselung habe ich mich mal mit den Schriften Rudolf Steiners beschäftigt. Da fand ich eine schöne Textstelle: ‘Der Blonde, Blauäugige ist dem Dunkelhaarigen, Braunäugigen intellektuell überlegen, weil bei Letzterem zuviel Geisteskraft in die Pigmentierung fließt’. Das wäre geeignet gewesen für ein Quellenverzeichnis von Hitlers ‘Mein Kampf’. Töne wie aus einer undichten Gummizelle!”
(...)" weiter: https://hpd.de/artikel/10216
Eveline am Permanenter Link
Irgendwie hast Du Dich auf dieses Thema richtig " eingeschossen" und suchst verzweifelt nach Gründen und Beweisen das Ganze niederzumachen oder zu wiederlegen...mach dir doch einfach mal die Mühe und besuch
Das hat keinerlei von Sektierei zu tun sondern mit Staunen und Hochachtung für das was " Rudi" damals schon wusste und erahnte. Deshalb werden die Waldis auch trotz Kritiker wie Dich voller Freude ihr 100 jähriges Feiern und weiterhin Bestand haben und wachsen ...
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Eveline
Machen Sie sich doch erst mal über den Autor "schlau": Ich bin ausgebildeter Waldorflehrer und kenne die verschiedensten Waldorfschulen "von innen". Und habe auch schon mal an einer öffentlichen Schule hospitiert ...
Micha am Permanenter Link
Wenn Sie doch selbst Waldorflehrer werden wollten, warum sind Sie dann so zynisch und emotional geladen was die Anthroposophie betrifft?
Petra Pausch am Permanenter Link
Wenn schon keine Sachargumente, dann wenigstens Unterstellungen und Beschimpfungen... Haben Sie das auf einer Waldorfschule gelernt oder waren Sie vorher schon so unhöflich?
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Micha
Ihr Kommentar ist eine Beleidigung in Kombination mit Küchenpsychologie: Glauben Sie eigentlich selber, dass so etwas eine Antwort verdient? Sie bekommen sie trotzdem:
"Waldorflehrer werden! – am ’Seminar für Waldorfpädagogik Berlin‘
(…)
Im Waldorfseminar hat L. [Lichte] nichts gelernt, was ihm bei seinem Praktikum in der Tischlerei der Waldorfschule im Märkischen Viertel Berlin helfen könnte. Aber er hat ja vor langer, langer Zeit einmal eine Tischlerlehre gemacht. Und das Wunder geschieht: Alle – Schüler und Lehrer – sind zufrieden. Und endlich klären ihn die Schüler auf, welche Qualifikation ein Waldorflehrer wirklich mitbringen muss: „Und reicht es nicht zum Straßenkehrer, dann werd’ ich eben Waldorflehrer!”
(…)"
zum vollständigen Erfahrungsbericht: https://www.ruhrbarone.de/waldorflehrer-werden-–-am-„seminar-fur-waldorfpadagogik-berlin“/23428
Johanna Größle am Permanenter Link
Dieser Bericht hat sehr viel Emotionalität in sich. Selten habe ich einen so reißerischen Text gelesen. Schade!
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Johanna Größle
Danke !
Petra Pausch am Permanenter Link
Der Artikel scheint ja bei den Richtigen angekommen zu sein. Solch eine Häufung von Namenstänzern gab es wohl im hpd noch nie :-)
Hans Trutnau am Permanenter Link
So isses!
Rene Hartmann am Permanenter Link
Schon bemerkenswert, wie hier die meisten Waldorf-Apologeten kein sachliches Gegenargument vorbringen können, sondern einfach nur über die Kritik beleidigt sind.
Stefan Brüning am Permanenter Link
Aus den nachfolgenden Antworten von Herrn Lichte zu den Kommentaren ist zu entnehmen, dass es müßig ist, ihm etwas sagen zu wollen.
Ich frage mich, warum er überhaupt Waldorfpädagogik studiert hat, wie er behauptet. Hätte er es lieber gelassen, Zeitverschwendung, verstanden hat er offensichtlich nicht viel.
Herr Lichte darf gerne anderer Meinung sein, er sollte denen, welche die Waldorfschulen schätzen, aber auch ihre verfassungsrechtlich garantierte Meinungsfreiheit zugestehen.
Er disqualifiziert sich selbst!
Petra Pausch am Permanenter Link
Es ist wahrlich niedlich mit anzuschauen, wie wieder einmal Meinungsfreiheit für sich gefordert wird (als wären die Waldorf-Kommentare nicht veröffentlicht worden) - aber gleichzeitig dem Autoren im Namen der gleichen
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Stefan Brüning
Sie haben "Meinungsfreiheit" und dürfen GLAUBEN, was immer Sie wollen. Sie können auch gerne folgendes für eine tiefe Erkenntnis Steiners aus der "Geistigen Welt" halten:
„(…) Was ist die Hirnmasse? Die Hirnmasse ist einfach zu Ende geführte Darmmasse. Verfrühte Gehirnabscheidung geht durch den Darm. Der Darminhalt ist seinen Prozessen nach durchaus verwandt dem Hirninhalt. Wenn ich grotesk rede, würde ich sagen, ein fortgeschrittener Dunghaufen ist das im Gehirn sich Ausbreitende; aber es ist sachlich durchaus richtig. Der Dung ist es, der durch den eigenen organischen Prozess in die Edelmasse des Gehirns umgesetzt wird und da zur Grundlage für die Ich-Entwickelung wird (…)“
Rudolf Steiner, „Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft: Landwirtschaftlicher Kursus, Koberwitz 1924“, GA 327, Seite 201
jemseneier am Permanenter Link
Vielen Dank für diesen Artikel.
Was mir auffällt, was der Artikel hier auch auffängt, das sind diese großen Wörter, hinter dem man als Aussenstehender ein großes Stück Humanismus erwartet, wie eben "Menschenkunde" oder "Freiheit". Das was sich dann aber als ganz großer Beschiss darstellt, wer sich näher in dieser bornierten hochkonservativen faschistoiden steinerschen Ideologie befasst. Menschenkunde ist für Steiner nichts anderes als Kathegorisierung einzelner Personen nach Rasse, Aussehen, Sternzeichen, Geburt, Alter, Körperbau, Zahnstand, Herkunft, Haarfarbe, etc.. Die komplette Oberflächlichkeit dargestellt als höheres Wissen (typisch im Esoterik-Millieu)Mit Humanismus hat das überhaupt nichts zu tun, sondern es ist ein Relikt aus dem 19.Jahrhundert mit seinen ganzen rassistisch faschistoiden Genoziden, dass sich hier erhalten hat.
Freiheit ist das Einklemmen von Menschen in ein esoterisches System: Leute die sich deshalb frei fühlen, weil sie durch ein irrsinniges Regel- und Ansichtenwerk, das den ganzen Alltag durchzieht, "frei" davon werden, rationelle eigene Entscheidungen fällen zu müssen. Steiner ist damit die Blaupause für annähernd alle Gurus des 20. und 21. Jahrhundert, weil er es geschafft hat, mit solchen orwellschen Buzzwords genau das Gegenteil von dem zu meinen, was der Ausdruck behauptet: Leute, die auf dieser sanften Welle aufgesetzter Freudlichkeit Menschen ihren Verstand rauben und in ein esoterisch-verschwörerisches Menschenbild transferieren. Noch einmal vielen Dank für den Artikel, es gibt immer noch zuwenig kritische Auseinandersetzungen mit diesem Typ.. ...
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Ich habe mich jetzt mal durch die Aussagen der Verteidiger der (ich begebe mich mal kurz auf das Niveau einiger der Steiner-Adepten) "Waldoof-Schulen" gelesen.
Es ist interessant, wie irrational hier argumentiert wird, wie wissenschaftsfeindlich und erkenntnisallergisch. Ich habe vor einigen Jahren eine Steiner-Reihe (ca. 10 Bände) gelesen und es hat mich gegruselt vor diesem Science-Fiction-Brei, der sich da an kruden Ideen ausbreitete.
Ich setze mich ja gerne mit Religionen aller Art auseinander, aber hier wusste ich gar nicht, wo ich hätte anfangen sollen. Verglichen mit Steiners Gesülze sind die Monotheismen klar strukturierte Glaubenssysteme.
Es gab ja immer wieder Versuche, neue Religionen zu entwickeln. Vor Steiner das Mormonentum mit dem Planeten Kolob, auf dem "Gott" lebt, nach ihm kam L. Ron Hubbard, der den Science Fiction Kosmos "Scientology" erfand. Es gab im Lauf der Jahrhunderte vermutlich tausende Versuche, Konkurrenten zu etablierten Religionen zu entwickeln, die den Entwicklern Vorteile brachten. Am lustigsten finde ich immer Joseph Smith Jr., der wenige Monate, bevor ihn der Engel Moroni besuchte, als Trickbetrüger verurteilt wurde. Na ja, da musste eine neue Einnahmequelle her.
Und Steiner lebte in der Zeit von Jule Verne und dem Zeitalter, in dem die von religiösen Fesseln befreite Wissenschaft einen nie erlebten Aufschwung nahm. Forschung brachte neue Befunde - aber nicht zu allen brauchbare Erklärungen. Mythen entstanden, die noch auf Erklärung warteten. Als Beispiel dient hier die Marsbeobachtung von Giovanni Schiaparelli. Aus seinen beobachteten "Kanälen" wurden rasch die Wasserstraßen von Marsbewohnern, dabei hat er diese Deutung stets abgelehnt.
In diesem Dunstkreis neuer Beobachtungen, die noch nicht restlos geklärt werden konnten, zimmerte Steiner seine Anthroposophie zusammen. Und natürlich war ihm klar, dass eine neue Religion nur von unten in eine Gesellschaft wachsen kann - vor allem in einer Gesellschaft, in der Schulbildung immer wichtiger wurde. Also musste ein "pädagogisches" Konzept her, das die Schüler auf den "Wesenskern" seiner Religion vorbereitete.
Das sagt nicht aus, dass alle Lehrer dort das auch so handhaben. Ich habe nur über das Motiv und die Herangehensweise von Steiner geschrieben. Ich denke durchaus, dass es engagierte Lehrer an Waldorf-Schulen gibt. Aber wenn sie gut sind, wenden sie den Steiner-Unsinn nicht an oder sie verlassen diese Ideologie, die aus meiner Sicht nicht einmal reformfähig ist und wie viele tausend anderer gescheiterter Religionen eines Tages wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwindet...
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Bernd Kammermeier
Grundsätzlich bin ich mit Ihnen einer Meinung, dass die Anthroposophie, Zitat Bernd Kammermeier, "wie viele tausend anderer gescheiterter Religionen eines Tages wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwindet..."
Fragt sich nur, wie lang das dauert – denn die Anthroposophie und Waldorfschulen haben Unterstützer mit viel Geld, da kann man sich sogar eigene Hochschulen leisten, zur Verkündigung der eigenen Wahrheit ...
Die "Alanus Hochschule", um die es im Artikel geht, wird auch von einem potenten Geldgeber gesponsert:
"Software AG – Stiftung (SAGST)
Die Alanus Hochschule ist 2005 mit der Software AG – Stiftung (SAGST) eine strategische Bildungspartnerschaft eingegangen, die sie einerseits wirtschaftlich stabilisiert, ihr andererseits volle akademische Freiheit gewährt.
Die SAGST ist eine Förderstiftung, die keine eigenen Hochschulprojekte betreibt und auch keine eigenwirtschaftlichen Interessen verfolgt. Sie fördert die Hochschule gemäß ihrer Stiftungssatzung in ihrer Grundfinanzierung indirekt über die Alanus Stiftung. Zu diesem Zweck schließt sie mit der Alanus Stiftung turnusmäßig Fördervereinbarungen."
Quelle: https://www.alanus.edu/de/hochschule/kooperationen-partner/detail/software-ag-stiftung-sagst/f63653952a905a5fee6696cf41f5bb10/
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Wie schnell solche gesellschaftlichen Ablösungsprozesse dauern, kann man schwer abschätzen. Die christlichen Kirchen haben auch gönnerhafte Sponsoren - den Steuerzahler - und verfügen über Multimilliarden Vermögen.
Es bedarf allerdings eines dauernden Kampfes gegen die ewig Gestrigen und nicht enden sollender Aufklärung - so wie wir beide und viele tausend andere dies größtenteils ehrenamtlich betreiben...
bruke am Permanenter Link
Zunächst mag die Anzahl der Gläubigen ja sinken, obwohl die Kirche so gönnerhafte Sponsoren (die Steuerzahler) haben.
Aber das muss nicht so bleiben.
Denn die Schüleranzahl, der religiösen oder anthroposophischen Privatschulen steigen, weil der Steuerzahler den Privatschulen so großzügige Finanzhilfen zahlt.
Mit diesen Finanzhilfen, die weit über das verfassungsrechtlich notwendige Maß hinausgehen, und den Schulgeldern steht vielen Privatschulen mehr Geld zur Verfügung, als den unterfinanzierten staatlichen Schulen.
Zusätzlich können Waldorfschulen, evangelikale, katholische ... u.a. Bekenntnisschulen sich ihre Schüler frei aussuchen.
Manchmal sind es nur diese Vorteile, derentwegen sich Eltern mit ihren Kindern den privaten Rudolf-Steiner/Waldorfschulen, kath. Schulen usw. anvertrauen, und dort irgendwann auch zum gewünschten Glauben finden, mit dem sie vorher nichts am Hut hatten.
Petra Schröder am Permanenter Link
Entgegen anderen konfessionellen Schulen entwickelt sich die Pädagogik der Waldorfeinrichtungen nicht weiter - kein Wunder, denn es herrscht durch Steiners Werke ja die Ansicht, man habe die Entwicklung des Menschen i
Und in der "Lehrerausbildung", werden keinerlei pädagogische Grundkenntnisse vorausgesetzt. Das Inhalieren der Steinerschen Lehre genügt. Das Kind selbst spielt hierbei keine Rolle, denn es geht letztlich darum, kruden Theorien zu genügen und diese nicht zu hinterfragen. Mit dem Glauben an die Wiedergeburt wird alles Elend von Kindern gerechtfertigt: schließlich ist die "Vorgeburtliche Lebensabsprache" ein aktiver Prozess durch die Kreatur selbst. Der Mensch entscheidet sein Schicksal selbst und trägt daher auch alle Konsequenzen - ob er sich für den Weg eines sadistischen Straftäters entscheidet oder für den eines Opfers von sexuellem Missbrauch, von Armut oder einer Behinderung, spielt dabei keine Rolle. Denn die volle Verantwortung trägt der wiedergeborene Mensch selbst.
Das spricht auch den Pädagogen frei von jeglicher Verantwortung für die Entwicklung des Kindes. Schließlich ist er ja nur Begleiter in diesem Prozess, in dem sich die vorgeburtliche Entscheidung erfüllen soll.
Nochmal deutlich: nach Steiners Auffassung wählen sich Opfer letztlich ihr Schicksal selbst. Wenn man diesen Gedanken konsequent in Bezug auf Kinder zusende bringt, dann kann es einem nur speiübel werden.
bruske am Permanenter Link
Hat sich die Pädagogik der konfessionellen Schulen weiterentwickelt?
Die Kirchen beziehen ihr Wissen doch auch aus einem uralten Buch, dessen Inhalte, z.B. Schöpfungsgeschichte - nach heutigem Wissensstand - als widerlegt gelten.
Dabei schreibt GG Art. 7 vor, dass die "privaten Schulen in ihren Lehrzielen ... nicht hinter den öffentlichen Schulen zurückstehen" dürfen.
So sind die Lehrziele beispielsweise beim Thema "Entstehung der Erde" doch sehr unterschiedlich:
Die einen Schüler werden dabei auf den Wissensstand vor tausenden von Jahren gebraucht werden,
während andere Schüler über deren Irrtümer aufgeklärt werden und die aktuellsten Erkenntnisse erfahren dürfen.
bluemoon am Permanenter Link
Vielen Dank für diesen Artikel - und noch mehr für den bei den "Ruhrbaronen"!
Allerdings war für mich schon Schluss, als ich das mir zugesandte Informationsmaterial durchgelesen hatte. Von wegen "Freiheit" - nein, nichts als Ver- und Gebote. Da habe ich dann doch lieber den mühsamen Weg durch die Zeitverträge an staatlichen Schulen gewählt. Gottseidank.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ bluemoon
mit dem "Artikel bei den Ruhrbaronen" meinen Sie sicher das Interview "Man kann nicht nur ein ‘bisschen’ Waldorf sein": Prof. Hopmann hat auch mich sehr positiv überrascht!
Bei den "Ruhrbaronen" gibt es noch viele weitere Artikel zum Thema Waldorfpädagogik – für Sie vielleicht interessant sind die Erfahrungen einer Lehrerin, die sich anders entschied als Sie, und ein Jahr an einer Waldorfschule im Ruhrgebiet unterrichtete. Ihr Fazit:
"Ich würde nie mein Kind an einer Waldorfschule anmelden"
zum Artikel: https://www.ruhrbarone.de/ich-wurde-mein-kind-nie-an-einer-waldorfschule-anmelden“/1952
Papalapapi.de am Permanenter Link
Sehr guter, belegter und nicht zu langer Beitrag der Aufklärung. Für mich ein Baustein von mehreren um den Irr-Sinn der Anthroposophie und ihrer nicht aufgeklärten Pädagogik zu begreifen.
Rudolf Steiner wirkte in einer Zeit, die durch Darwins Entdeckung und Beschreibung der Evolution tief erschüttert wurde. Überall in Europa entwickelten sich im Zuge dieser Erschütterung esoterische Tischrückerei und Gesellschaften, die die klassischen Religionen noch übertrumpften mit ihrer Geheimwisserei. Somit ist die Anthroposophie samt Walddorf-Pädagogik als Widerstand gegen die Evolutionstheorie zu verstehen, ein verzweifeltes Aufbäumen gegen ein gottloses Universums.
Andreas Lichte am Permanenter Link
Reinkarnation und Karma, aber bitte mit Blumen …
In der „Erziehungskunst“, Zeitschrift vom „Bund der Freien Waldorfschulen“, berichtet eine Teilnehmerin („Heileurythmistin“) über die "Thementage Menschenkunde“. Ein Auszug:
„(…) Thementag über Reinkarnation und Karma
Das Märchen von »Hyacinth und Rosenblüte« aus den »Lehrlingen zu Saïs« von Novalis wird vorgetragen. Es beginnt mit der tiefen Verbundenheit der beiden jungen Menschen, die im Bild zeigt, wie der Mensch in der Kindheit liebend mit allem verbunden ist und die Welt als Teil des eigenen Wesens erlebt. Dann folgt der Weg nach innen: die Trennung von der Welt und voneinander wird erlitten. Eine Zeit der Einsamkeit beginnt, wie in der Pubertät, wenn die Entwicklung zur Individualität einsetzt.
Wodurch kann eine neue Verbindung mit der Welt und mit dem anderen Menschen errungen werden? Dies ist eine Frage für den einzelnen Menschen wie auch für die Menschheit in unserer Zeit – es ist gleichzeitig die entscheidende Frage der Anthroposophie: »Anthroposophie ist ein Erkenntnisweg, der das Geistige im Menschenwesen zum Geistigen im Weltall führen möchte«, so schreibt Rudolf Steiner 1924 im ersten anthroposophischen Leitsatz.
Welche Wege führen zu diesem Ziel? Steiner zeigt bereits in seiner »Philosophie der Freiheit« 1894, wie das Denken in der Lage ist, sich so zu erkraften, dass es unmittelbar Geistiges erkennen und erfahren kann. Dadurch wird die Verbindung meines individuellen Selbstes mit der Welt wieder hergestellt. Je mehr das Denken sich mit Gefühl und Willen durchdringt, je mehr wird es zur Weltenkraft, die fähig ist, den Menschen auch in die Dimension von Reinkarnation und Karma hineinzuführen (…)"
mehr: https://www.erziehungskunst.de/artikel/waldorf-weltweit/thementage-menschenkunde-an-der-alanus-hochschule-in-alfter/
Cornelia Groß am Permanenter Link
Ich habe die Kommentare gelesen und finde es schade, wie negativ die Aussagen dieses obigen Artikels, bei den Lesern angekommen ist.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Cornelia Groß
Sie machen Werbung für die Waldorfschule ...:
kenne ich von FAKE-Kommentaren, zum Beispiel zu diesem Artikel: „Ich würde mein Kind nie an einer Waldorfschule anmelden", https://www.ruhrbarone.de/ich-wurde-mein-kind-nie-an-einer-waldorfschule-anmelden“/1952
Jemand fasst dort zusammen: „… Einige Kommentare kommen mir, verzeiht, so vor, wie bestellt aus der Zentrale der Steiner Sekte. Schön reden, aber nicht zu konkret werden …“, https://www.ruhrbarone.de/ich-wurde-mein-kind-nie-an-einer-waldorfschule-anmelden“/1952#comment-1089022
Andreas Lichte am Permanenter Link
... die Fortsetzung des obigen Artikels, mit einem Bericht über den speziellen Thementag "Reinkarnation und Schicksal" am 21.