Es ist erst zwei Monate her, dass der Missionar John Allen Chau auf einer Insel im indischen Ozean bei dem Versuch starb, einem unkontaktierten Volk die "Heilige Schrift" nahezubringen. Offenbar konnte der Tod im Pfeilhagel den Missionar der Greene Baptist Church in Maine, Steve Campbell, nicht davon abbringen, das Gebiet eines unkontaktierten Volkes in Brasilen zu betreten.
Nach Informationen von Survival International wurde der Missionar bereits von Beamten der "Abteilung für indigene Angelegenheiten der brasilianischen Regierung" (Fundação Nacional do Índio – FUNAI) befragt. Er könnte wegen des Verbotes, das Stammesgebiet zu betreten, wegen Völkermordes vor Gericht gestellt werden.
Steve Campbell soll mithilfe eines lokalen Führers das Gebiet des Hi-Merima-Volkes betreten haben. Der Direktor von Survival International, Stephen Corry, sagte dazu: "Christlich-fundamentalistische US-Missionare müssen von diesem primitiven Drang abgehalten werden, mit bisher unkontaktierten Völkern Kontakt aufzunehmen. Es kann zu dem Martyrium führen, das sie suchen, aber es endet immer mit dem Tod von Indigenen."
Das Problem, das von den Missionaren missachtet wird, weil sie die "primitiven" Menschen an "Gottes Segnungen" teilhaben lassen wollen: Sie sind die Ursache der Ausrottung. Ganze Völker werden durch Außenstehende ausgelöscht. Eindringlinge rauben nicht nur Land und Ressourcen, sondern schleppen auch Krankheiten wie Grippe oder Masern ein, gegen die Unkontaktierte keine Abwehrkräfte haben.
Es steht zu befürchten, dass mit der Ernennung der evangelikalen Predigerin Damares Alves zur neuen Ministerin mit Verantwortung für indigene Völker unter Präsident Jair Bolsonaro wahrscheinlich andere Missionare dazu ermutigen werden, Kontakt zu isolierten Völkern aufzunehmen.
9 Kommentare
Kommentare
Stefan Dewald am Permanenter Link
Ich setzte jetzt auch mal eine Verschwörungstheorie in die Welt: Ich behaupte, Steve Campbell ist im Auftrag einer US-amerikanischen Erdöl-Unternehmens dort hin gegangen um mit seinen fremden Krankheitserregern diese,
Thomas Reutner am Permanenter Link
Das traurige Beispiel des John Allen Chau wirkt auf andere Wahnsinnige nicht abschreckend. Im Gegenteil: Er könnte als Märtyrer gefeiert werden, den man sich zum Vorbild nehmen will.
Dieter Bauer am Permanenter Link
Missionarischer Unsinn scheint keine Grenzen zu kennen. Wann endlich kann dieser Religiotenhorde Einhalt geboten werden? Wann endlich siegt Vernunft und Realität gegenüber der Fantasterei?
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
wer sich in Gefahr begibt kommt darin um. Das sollten auch Missionare wissen und diese Menschen, die nichts mit der "Zivilisation" und deren Religionen am Hut haben, in Ruhe lassen.
Thomas Reutner am Permanenter Link
Das Problem ist, dass diese Missionare scheinbar glauben, dass sie nicht nur nach Gottes Willen handeln und dass überhaupt alles nach Gottes Willen geschieht, sondern dass sie auch davon überzeugt sind von diesem Gott
Kay Krause am Permanenter Link
Bringst Du unsern(?) Gott zu Indogenen, mußt Du Dich wie sie benehmen.
Sonst kriegst du schnellstens selbst Dein Teil,
mit dem Bogen und dem Pfeil!
Menschen, die schon Götter haben,
Christen doch nicht über Allem stehen.
In and'ren Ländern and're Winde wehen!
die Arroganz der Christen, sie läßt grüßen.
Indogene treten sie mit Füßen!
Und sie wundern sich, wie's Moslems machen,
die über christlich' Glauben lachen!
Für den Hindu, für den Moslem bist Du nur ein Heide,
auf der großen Gottesglaubens-Weide
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Wieder Klasse Gedicht KK
awmrkl am Permanenter Link
Dieser "Missionar" John Allen Chau wäre doch auch ein Fall für den Darwin-Award!?
Hosenträger-Johnny am Permanenter Link
Chau hat den Darwin-Award 2018 erhalten.