HVD startet Kampagne "EINE_R VON UNS"

Mit Postkarten, Plakaten, Aufklebern und Kinospots will der Humanistische Verband Deutschlands (HVD) Berlin-Brandenburg auf sich aufmerksam machen und für seine Ideen werben.

Seit Ende Februar kann man humanistische Botschaften überall im Berliner Stadtbild finden. Der HVD Berlin-Brandenburg will seine religionsfreie Weltanschauung und Praxis konkret und greifbar machen: "Wir zeigen Gesichter und damit Menschen, die sich in ihrem Alltag für eine menschlichere Gesellschaft stark machen und eine_r von uns sind", heißt es im Begleitheft zur Kampagne. Diese Gesichter sind männlich und weiblich, alt und jung, queer und kulturell vielfältig. Sie sind so bunt wie die Gesellschaft, für die der HVD eintritt und der er Unterstützung, Rat und Hilfe bieten möchte. "Wir vermitteln unsere Werte, brechen sie auf Alltagshandlungen herunter und schaffen so Anknüpfungspunkte für Interessierte und Gleichgesinnte."

Die "humanistischen Gesichter" findet man in Videoportraits, die das Herzstück von EINE_R VON UNS ausmachen. Seit vergangener Woche laufen die Spots auch in verschiedenen Kinos in Berlin und Brandenburg. Auch Plakate mit den humanistischen Botschafterinnen und Botschaftern werden das ganze Jahr über in der Hauptstadt geklebt. Außerdem wird der HVD bis Ende des Monats mit knapp 200.000 "Edgar-Freecards" in Cafés, Restaurants und Kneipen präsent sein. Dort kann sie jeder aus den Aufstellern kostenlos mitnehmen. Darauf stehen Zitate aus den Videoportraits wie "Es ist scheißegal, wen du liebst", "Ich bin meine eigene Lebensexpertin" oder "Gott hilft nicht". Aufkleber mit Slogans wie "Jeder hat das Recht, frei von Religion zu sein" gibt es ebenfalls, sie werden öffentlich ausgelegt.

"Wir haben festgestellt, dass viele Leute hier noch nicht wissen, in wie vielen Bereichen wir aktiv sind. Da gibt es eine deutliche Lücke zwischen Engagement und Wahrnehmung", sagt Thomas Hummitzsch, Pressesprecher des HVD Berlin-Brandenburg. "Indem wir Mitglieder, Ehrenamtliche und Angestellte abbilden, zeigen wir, wie vielfältig und zahlreich wir sind und wie einfach humanistisches Engagement ist. Dafür braucht es gar kein großes philosophisches Konzept. Wir wollen die Hürde runterbrechen und das in die Stadt tragen." Die Reaktionen seien bislang fast ausschließlich positiv ausgefallen, vor allem in den sozialen Medien habe es viel Zustimmung gegeben. Ablehnung mache sich nur dann bemerkbar, wenn Aufkleber verschwinden, das treffe vor allem die mit eindeutig religiösem Bezug. Am Frauentag war der HVD auf den Straßen unterwegs, "da wurden uns die Sachen aus den Händen gerissen", erzählt Hummitzsch. Vor allem die zusätzlich gedruckten Jute-Beutel seien sofort vergriffen gewesen.