Vom 20. bis 23. August wird der Weltkongress von "Religions for Peace" erstmals in Deutschland stattfinden – eine vermeintliche Bastion der Friedensstiftung. Dass aber ein Gewaltpotential – auch zum Beispiel den Buddhisten – allen Glaubensgemeinschaften innewohnt, hat der Religionswissenschaftler Hartmut Zinser erforscht. Er fordert von den Religionen, dieses aufzuarbeiten, um tatsächlich zur Versöhnung in der Welt beitragen zu können.
Zu der in Lindau am Bodensee stattfindenden 10. Weltversammlung von Religions for Peace werden mehr als 900 Teilnehmer/innen aus rund 100 Ländern erwartet. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnet die Konferenz. Doch in den Jubelchor zur friedensfördernden Wirkung der Weltreligionen haben sich in der Vorwoche auch kritische Stimmen gemischt, allen voran die von Prof. Hartmut Zinser. Seine scharfsinnigen Untersuchungen führen eindringlich vor Augen, wie selbst Religionen, die Gewaltlosigkeit lehren, Krieg – zum Teil auf umständlich "krummen" Argumentationswegen – immer wieder gerechtfertigt haben.
Eine Weltversammlung der interreligiösen Organisation Religions for Peace (RfP) mit Sitz in New York gibt es etwa alle sechs Jahre. Das diesjährige zehnte RfP-Welttreffen findet erstmals in Deutschland statt. Delegationen etwa aus Israel und Nigeria werden ebenso dabei sein wie Repräsentanten aus dem Iran und den Vereinigten Arabischen Emiraten, die Kriegsparteien sind, oder verfeindeten Staaten wie Süd- und Nordkorea, Russland und die Ukraine. Dem Veranstaltungssprecher Ulrich Schneider wurde von Domradio die Frage gestellt: "Von Religionskritikern wird oft und gerne gesagt, dass die Welt ohne Religion – also ohne Kreuzzüge, ohne IS – viel friedlicher wäre. Was entgegnen Sie?" Darauf antwortet Schneider: "Insgesamt ist das ja eher eine theoretische Diskussion, wie die Welt ohne Religion wäre. Wir leben mit Religionen und deshalb ist es eben wichtig, dass wir uns zusammensetzen und miteinander reden."
Du sollst nicht töten – gilt für innen, nicht außen
Der Religionswissenschaftler Hartmut Zinser beantwortet hingegen eine am 16. August im Deutschlandfunk an ihn gestellte Frage grundsätzlich anders. Sie lautete "Was macht Religionen potenziell zu Kriegstreibern?" Dazu führt Zinser aus: "Religionen bilden moralische und solidarische Gemeinschaften mit bestimmten Regeln wie etwa: 'Du sollst nicht töten!' … Aber diese Regeln gelten in der Regel nur für die Religionsgemeinschaft selbst. … Dadurch wird ein Innen und Außen bestimmt – nämlich die, die zur Religion dazugehören und solche, die nicht dazugehören. Für die, die nicht dazugehören, gelten die moralischen Einschränkungen nicht, so dass man über sie auch durchaus mal herfallen kann, einen Kopf kürzer schlagen kann oder sie ausrauben kann. Und das haben leider auch alle Religionen gemacht."
Zwar hätten einige wenige Religionen, wie das Christentum, aus der Friedens- und Nächstenliebe auch eine universale Lehre entwickelt, gibt Zinser an, und deshalb wolle er lieber genauer formulieren: "Das haben Kriegsführer mit allen Religionen gemacht und mit Unterstützung aller Religionen."
Das ist deshalb so leicht möglich, da Glaubensgemeinschaften jeweils bei ihren Anhängern bestimmen, "wie soll ich leben, was darf ich tun, was darf ich nicht tun und was kann ich erhoffen. Die Antworten unterscheiden sich. Damit entstehen Differenzen." Diese wiederum eignen sich durch ihren jeweiligen Alleinvertretungsanspruch auf Wahrheit vorzüglich, auch politisch dazu beizutragen, dass ständig Gewalt und Gegengewalt hervorgebracht wird. Wie diese ausgrenzenden Mechanismen das Kriegspotentials der Religionen fördert, analysiert Zinser in seinem Buch "Religion und Krieg". Angefangen mit dem religiös konnotierten Heldentum bei den Germanen spannt Zinser den historischen Bogen über die Kriegsgötter der Antike und die Theorie vom "gerechten Krieg" zunächst bis hin zum Christentum mit seinen verheerenden Kreuzzügen. In denen sei, so Zinser im Deutschlandfunk, "die Beteiligung am Krieg, das Morden und Töten … zu einer religiösen Handlung" geworden, mit der man Ablass und das ewige Leben und Himmelreich erwirbt. Als zeitgenössisches Beispiel möge man sich in Nordirland die Statements und Reden der Pfarrer auf beiden Seiten durchlesen, wo mit Religion kriegerische Kämpfe gerechtfertigt werden. Im Islam wäre vor allen Dingen sein Alleinwahrheitsanspruch das Problem.
Auch asiatische Religionen nicht friedfertig
Der Hinduismus, schreibt der Autor, werde im Westen – anders als Christentum und Islam – als besonders friedfertig angesehen. Dies sei jedoch verzerrt, da man dabei die Lehre von der Gewaltlosigkeit (ahimsa), die für die meisten indischen Asketen gelte, auf den Hinduismus als Ganzes projiziere. In der zentralen Schrift aus dem bekannten Epos "Mahabharata" gelte der Krieg im Hinduismus beispielsweise als ehrenvolles Feld, so der Autor. Und im Hinblick auf den Buddhismus gibt er zu bedenken, dass dessen Würdenträger und Mönche immer wieder in Kriege verwickelt waren. Er weist dabei auf den indischen Herrscher Ashoka (3. Jahrhundert v. u. Z.) sowie auf verschiedene Theorien des Mahayana-Buddhismus, um Tötungsakte zu rechtfertigen. (Siehe dazu auch: Das andere Gesicht des Buddhismus)
Insgesamt gesehen würden sich die Religionen hinsichtlich Gewaltpotential nichts nehmen, so Zinser. Es gebe in den drei monotheistischen Religionen, auch in den heiligen Schriften der Juden, sehr viele Gewaltnarrative. Zwar habe sich zum Beispiel der Islam durchaus Beschränkungen auf das Kriegführen auferlegt, zugleich stünden im Koran eine Unmenge von Versen, die man kriegstreibend interpretieren kann und die das auch ganz klar so sagen. Im Neuen Testament, genauer in den Evangelien gebe es nur zwei so interpretierbare Sätze, aber dafür würde in der Apokalypse in Gewalthandlungen nur so geschwelgt. Als entscheidenden Punkt sieht Zinser an: "Wenn es durch die Geschichte geht, sind diese Lehren auch immer wieder in allen Religionen angewandt worden. Es ist dann nur eine Frage der Situation und der Zeit, wann und ob eine Gruppe meint, jetzt zu den Waffen greifen zu müssen und religiös rechtfertigt, dass sie Krieg führen darf und kann." Außerdem können religiöse Gewaltpassagen Menschen leicht dazu irreleiten, sich selbst mörderische Allmacht zuzuschreiben und Omnipotenzfantasien zu entwickeln.
Gerade in den letzten Jahren führen religiöse Konflikte weltweit zu immer unlösbareren, sich aufschaukelnden und nicht enden wollenden Blutbädern. Da gibt es Israel und Palästina oder auch Myanmar, wo von buddhistischer Seite die Massaker an den muslimischen Rohingya verteidigt werden. Aber auch die USA mögen ein Beispiel sein, wo Präsident Trump Muslime aus den USA aussperren will. Wie kann Religion da zur Verständigung und Friedensförderung beitragen?
Mehrheit sieht Religionen als versöhnungsstiftend
Als positives Beispiel nennt Schneider im Domradio den europäischen Krieg in Bosnien-Herzegowina vor 25 Jahren. Dort hätte Religions for Peace "Muslime, Orthodoxe und Katholiken an einen Tisch gebracht und eine Gesprächsebene gefunden, die die Grundlage für den Friedensvertrag von Dayton, Ohio, geschaffen hat." Diese Friedensleistung aber, beklagt Schneider, "bekommt wenig Öffentlichkeit".
Dabei scheint diese Klage über mangelnde Würdigung und Wertschätzung unbegründet. Denn obwohl religiös motivierte kriegerische Auseinandersetzungen und blutige Konflikte offensichtlich sind, vertreten mit 56 Prozent die Mehrheit der Deutschen die Ansicht, dass die Weltreligionen grundsätzlich einen wichtigen Beitrag zum Frieden leisten. Als besonders hilfreich werden dabei laut einer Yougov-Umfrage ihre Aufrufe zur allgemeinen Versöhnung und ihre konkreten Gesprächsangebote, auch auf politischer Ebene, angesehen. Dazu zumindest indirekt beitragen dürften Formate wie diese Konferenz der größten religiösen Nichtregierungsorganisation Religions for Peace.
Schneider verweist auf die Realität, dass Religionsvertreter bei politisch-internationalen Friedensbemühungen oder Waffenstillstandsverhandlungen immer öfter mit am Tisch sitzen. Zum Weltkongress vertreten sein werden natürlich die drei abrahamitischen Religionen Judentum, Islam und Christentum (mit ca. 300 Vertreter/innen als größte Gruppe) sowie Buddhisten und Hindus sowie zahlreiche kleinere Glaubensgemeinschaften, darunter auch indigene aus Amerika. Die Veranstalter gehen von insgesamt 17 Religionsgemeinschaften aus, die sich zum RfP-Kongress treffen unter dem Motto: "Für unsere gemeinsame Zukunft sorgen – das Gemeinwohl für alle fördern". Die Vertreter/innen der Glaubensgemeinschaften werden auf dem Weltkongress sowohl öffentlich als auch – bei heiklen Konstellationen – in geschützten Räumen miteinander ins Gespräch kommen können.
Zinser hat sein Forschungsinteresse auf die grundlegendere Fragestellung des Kriegspotentials von Religionen fokussiert. Dabei ist auch er sich bewusst, dass es ohne einen Frieden zwischen diesen aber auch gar keine Aussicht auf das geben könnte, was Kant wohl meinte, als er vom ewigen Weltfrieden sprach. Deshalb, so Zinsers Schlussfolgerung, muss von den Amtsträgern und Anhängern der Religionsgemeinschaften gefordert werden, "dass sie selbstkritisch ihre kriegstreibenden Tendenzen bedenken und eindeutig alle Kriege abweisen und dies auch gegen Positionen und Gruppen innerhalb ihrer eigenen Reihen vertreten. Erst dann könnten Religionen zu friedensstiftenden Instanzen werden."
Auswärtiges Amt – Mönch als Referatsleiter "Religion und Außenpolitik"
Zur Eröffnungsfeier der Weltreligionskonferenz sind laut Vatican News der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, angekündigt. Ebenfalls ihre Anreise zugesagt haben danach Bartholomaios I., Ökumenischer Patriarch von Konstantinopel, aus Südafrika Ela Gandhi, Enkeltochter von Mahatma Gandhi, aus Indien Kezevino Aram, die Leiterin eines hinduistischen Friedenszentrums, sowie aus Japan Kosho Niwano, Führerin einer neo-buddhistischen Bewegung.
Das viertägige Treffen wird finanziell unterstützt von der Bayerischen Staatsregierung sowie vor allem vom Auswärtigen Amt, inhaltlich begleitet von dessen Referat "Religion und Außenpolitik". Für dieses ist zurzeit federführend der Benediktinerpater Nikodemus Schnabel zuständig. Sein Aufgabenbereich spannt einen weiten Bogen von der Kontaktpflege zu Religionsvertretern bis hin zu religionspolitischer Weiterbildung der Diplomaten im Auswärtigen Amt. Pater Nikodemus beschreibt dies im Domradio so: "Es geht im Kern darum, innerhalb des Auswärtigen Amtes Sensibilität und Kompetenz für den Faktor Religion zu stärken – das ist auch Teil der Auswärtigen Kulturpolitik. Und es geht darum, nach außen hin in den Dialog zu treten mit Religionsvertretern, um mit ihnen über ihre friedens- und gesellschaftspolitische Verantwortung zu sprechen, die sie für diese Welt haben. 84 Prozent der Menschheit bekennen sich zu einer Religion. Wer so großen Einfluss hat, hat Verantwortung – und über diese Verantwortung wollen wir ins Gespräch kommen! Oft wird ja der Schluss gezogen, dass Religionen entweder Probleme schaffen oder Probleme haben. … Aber es ist doch eine extrem verengte Perspektive, Religionen nur aus diesem Blickwinkel zu betrachten …, weil Religionen ein enormes Potenzial im Bereich Frieden und Versöhnung haben. Im Bereich von Mediation und Friedenserziehung leisten sie Beachtliches." Im Bereich der Diplomatie stellt der 40-jährige Nikodemus fest: "Wir erleben gerade einen spannenden Wandel. … Letztlich geht es darum, dass es mit den Religionsgemeinschaften Akteure gibt, die einen anderen Blick auf die Welt haben als den klassisch geo-, sicherheits- oder wirtschaftspolitischen."
Zinser: Religion muss entpolitisiert und selbstkritisch werden
Was macht aber ein Mönch im Habit unter Diplomaten und Beamten im Auswärtigen Amt? Jedenfalls nicht das, was Zinser dringend empfiehlt.
Ihm zufolge müsste den Religionen die Friedfertigkeit zunächst erst aufgedrängt werden. Dies hätte der Staat, die Gemeinschaft oder die Situation zu leisten. Zu denken sei an den Dreißigjährigen Krieg (Siehe auch: Herfried Münkler: Konfessionen als Brandbeschleuniger) Zinser erläutert: "Der wurde aus religiösen Gründen geführt oder damit begründet, nämlich zwischen Protestanten und Katholiken und Calvinisten. Zum Schluss des Krieges wurde ein großartiger Frieden geschlossen, der Westfälische Frieden 1648. Darin lautete es als eine der Hauptbestimmungen, dass Religion kein Grund mehr für Krieg sein darf und alles zu verhindern ist." Seitdem hätte es in Europa bis zum 1. Weltkrieg praktisch keine religiösen Begründungen mehr für Kriege gegeben. "Das heißt nicht", ergänzt Zinser, "dass nicht für jeden Krieg die Hilfe Gottes angerufen wurde, Gottesdienste abgehalten wurden und es Militärpfarrer gab und so weiter."
Auf die Frage, was aus seiner Sicht die Verantwortlichen in den Religionsgemeinschaften vorrangig tun müssten, antwortet der Religionswissenschaftler im Deutschlandfunk: Man müsse "… sich klarmachen, was ihre Religion in ihrer Geschichte alles zu Krieg beigetragen hat, das nicht wegdrücken …. Sie müssen gegenüber sich selber ehrlich sein. Das muss alles auf den Tisch, was dort an kriegerischen Lehren vorhanden ist. … Sicherlich gibt es in allen Religionen friedfertige Momente, das ist gar keine Frage, und es gibt auch Gruppen …, die auf diese Seite der Religionen großen Wert geben. Aber es gibt andere, die das eben nicht tun. Da müssen wir drauf drängen, dass die Religionen, und zwar alle Religionen, ihre eigene Kriegsbereitschaft und ihr eigenes Potenzial zum Kriegführen sehr kritisch sehen."
Zinser stellt sich also offensichtlich dem Trend, das Religiöse in die Politik oder Diplomatie vermehrt einzubeziehen, entgegen: "Andersfalls – ohne eine Entpolitisierung und Neutralisierung der Religion – ist ein gemeinsames Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen und Konfessionen kaum vorstellbar, höchstens in der Form, dass die einen sich unterordnen unter die anderen."
20 Kommentare
Kommentare
Patrick M. Hausen am Permanenter Link
Ich empfehle zum "friedfertigen" Buddhismus immer gerne das Buch "Zen, Nationalismus und Krieg. Eine unheimliche Allianz" von Brian Victoria.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
" Andernfalls-ohne eine Entpolitisierung und Neutralisierung der Religion-ist ein gemeinsames Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen und Konfessionen kaum vorstellbar, höchstens in der Form, dass
unter die anderen.
Und genau dies, fürchte ich, ist Sinn und Ziel dieses Weltkongresses, da alle Religionen ein permanentes Machtbestreben haben und schon immer hatten und keine der Religionen gewillt ist auf Macht, auch politischer Art , zu verzichten.
Chris am Permanenter Link
Ob zu diesem Treffen auch ein paar Pastafari erscheinen werden...?
SCNR
Klaus Bernd am Permanenter Link
„Im Islam wäre vor allen Dingen sein Alleinwahrheitsanspruch das Problem.“
Und wenn wir schon vom 30-jährigen Krieg reden, sollte man nicht versäumen daran zu erinnern, dass der r.k.K. die Wahrung ihres Besitzstandes weit wichtiger war als der Friede. Dass man sich darüber hinweggesetzt hat sehe ich als einen ganz wichtigen Schritt in Richtung Säkularisierung der Politik und Relativierung der Religionen.
Für den katholischen Mönch also jede Menge Gründe, ganz, ganz bescheiden aufzutreten.
Andreas E. Kilian am Permanenter Link
Es sind die religiösen Glaubensinhalte, wie
- der Glaube an eine besondere Bestimmung in der Evolution (Auserwähltheit)
- der Glaube an die eigene überlegene Moral und Kultur (Gottes Wille)
- Heiratspflicht innerhalb der eigenen Gruppe
- fehlende Toleranz gegenüber anderen Lebensmodellen und Sitten
- gesellschaftlicher Ausschluss von Ungläubigen (Stigmatisierung als Tiere und Sklaven)
- Frieden tritt erst ein, wenn sich alle (!) unterworfen haben (Mission)
- Landnahme in Namen Gottes,
die eine eigene Form des kulturellen Rassismus initiieren und die ein dauerhaft friedliches Zusammenleben unmöglich machen.
A.S. am Permanenter Link
Das Buch "Religion und Krieg" von Hartmut Zinser ist wirklich lesenswert. Alle Religionen rechtfertigen Krieg, wenn es ihrer Verbreitung nutzt, d.h.
Die Friedfertigkeit der Religionen ist eine deutsche Nachkriegslegende. Gegen den "gottlosen Bolschwismus" haben die christlichen Kirchen Hitler mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Kräften unterstützt, war der Bolschewismus doch eine existentielle Bedrohung für die Kirchen. Auf den Koppelschlössern von Hitlers Wehrmacht stand eingeprägt: "Gott mit uns". Gegen den Kommunismus haben die Kirchen auch mit Franco in Spanien und Pinochet in Chiele kooperiert.
Die Kirchen - wie auch die anderen Religionen - sind nur am Machtzuwachs der Priester und der Ausweitung ihrer Privilegien interessiert. Für diesen Zweck wurde und wird jeder Krieg von der jeweiligen religiösen Lehre gerechtfertigt.
Claudia am Permanenter Link
Ich plädiere dafür, die der Bibel entlehnte Metapher vom „Wolf im Schafspelz“, mit der jemand bezeichnet wird, der seine bösen Absichten in betont harmlosem Auftreten verschleiert, aus dem humanistischen Sprachschatz
Roland Fakler am Permanenter Link
Würden die Religionen die Kinder nicht von klein auf konfessionell indoktrinieren und dadurch separieren, bräuchten sie die entstandenen Schäden nicht später durch solche Konferenzen reparieren.
Thomas R. am Permanenter Link
Religion ist Krieg gegen die Vernunft und somit auch gegen die Ethik! Wo unvernünftige Menschen mit unterschiedlichen irrationalen Überzeugungen aufeinander treffen, sind unlösbare Konflikte programmiert.
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"Religionen bilden moralische und solidarische Gemeinschaften mit bestimmten Regeln wie etwa: 'Du sollst nicht töten!'
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Da Religion und Ethik einander ausschließen, können Religionen logischerweise KEINE "moralischen" Gemeinschaften bilden, sondern höchstens solche mit gemeinsamen normativen Vorstellungen (z.B. der absurden und hochgefährlichen Idee, das Befolgen irgendwelcher Gebote und Vorschriften habe etwas mit Moral zu tun).
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"84 Prozent der Menschheit bekennen sich zu einer Religion."
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Das erklärt ihre katastrophale ethische Unterentwicklung und die entsprechenden Zustände auf der Erde.
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"weil Religionen ein enormes Potenzial im Bereich Frieden und Versöhnung haben."
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Sie haben ein enormes Potenzial, "Frieden" und "Versöhnung" zu HEUCHELN, denn: s.o..
Edgar Schwer am Permanenter Link
Kaum waren Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben, begann laut Bibel die Gewalt.
„1. Am Mittwoch, dem 19. April d. Js., am Vorabend des Geburtstages, wird von 18–18½ Uhr in allen Kirchen feierlich geläutet.
2. Am Donnerstag, dem 20. April d. Js., zeigen alle Kirchen und kirchlichen Dienstgebäude sowie die Dienstwohnungen der Geistlichen die Reichs- und Nationalflagge.
3. Am gleichen Tag wird in allen Pfarr- und Kuratiekirchen zur Erflehung des göttlichen Segens über Volk und Führer ein feierliches Votiv-Hochamt zu Ehren des hl. Michael, des Patrons unseres deutschen Volkes, zu geeigneter Stunde gehalten. Am Schlusse dieses Gottesdienstes ist das "Allgemeine Gebet" für Volk und Vaterland gemeinsam mit den Gläubigen zu verrichten.
Trier, den 3. April 1939, Der Bischof von Trier, † Franz Rudolf“
Am 25. Juni 1940 sendete Bornewasser anlässlich des für Deutschland siegreichen Überfalls auf Frankreich ein Glückwunschtelegramm an Hitler:
„Nachdem der Krieg mit Frankreich durch die Großtaten der deutschen Wehrmacht unter der genialen Führung Eurer Excellenz ein so ruhmreiches und schnelles Ende gefunden, danke ich als Bischof der großen Grenzlanddiözese Trier auch im Namen der mir anvertrauten Gläubigen Eurer Excellenz aus tiefstem Herzen für den wirksamen Schutz unserer Heimat. Mit dem Dank verbinde ich das Treuegelöbnis zu Führer und Reich.“
War das Abschlachten von orthodoxen Serben durch die von Rom unterstützte kroatische „Ustascha“ im 2. Weltkrieg kein religiös motiviertes Morden? Das Aufhetzen im Nordirland Konflikt durch Religionsdiener beider Seiten zählt ebenso zum religiös motivierten Morden.
Trotz des erneuten katastrophalen Versagens weiter Teile der Christenheit bestanden nach den Erschütterungen des Zweiten Weltkriegs in den großen Kirchen keine grundsätzlichen Zweifel über die Vereinbarkeit von Christentum und Gewaltanwendung. Schon Mitte der 1960er-Jahre verkündete das Zweite Vatikanische Konzil der katholischen Kirche unmissverständlich:
„Wer als Soldat im Dienst des Vaterlandes steht, betrachte sich als Diener der Sicherheit und Freiheit der Völker. Indem er diese Aufgabe recht erfüllt, trägt er wahrhaft zur Festigung des Friedens bei.“
Hartmut Zinser hat vollkommen Recht mit seiner Folgerung: „Ohne eine Entpolitisierung und Neutralisierung der Religion – ist ein gemeinsames Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen und Konfessionen kaum vorstellbar, höchstens in der Form, dass die einen sich unterordnen unter die anderen."
Andreas E. Kilian am Permanenter Link
Wer richtig zitiert, erkennt die eigentliche Ursache:
„Nur vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn am dem Tag, da du davon isst, musst du sterben“ [Genesis 2, 17].
Die Vertreibung beginnt mit der Unterscheidung von Gut und Böse. Und wenn Jesus als das personifizierte „Gute“ auf der Erde erscheint, um den Menschen von dem „Bösen“ zu befreien, so ist exakt dies die Vertreibung aus dem Paradies und der Beginn des Krieges Jeder gegen Jeden. Denn jeder, der sich für gut oder gar besser hält, erklärt den Anderen den Krieg.
David Z am Permanenter Link
"Insgesamt gesehen würden sich die Religionen hinsichtlich Gewaltpotential nichts nehmen"
Naiver und letztendlich fahrlässiger Relativismus.
Natürlich unterscheiden sich Religionen in ihren Ideen und damit auch in ihrem Konfliktpotential.
Bestes Beispiel:
Jainismus. Je fanatischer ein Jainist in seiner Religion wird, desto weniger ist er ein Problem.
Thomas R. am Permanenter Link
"Natürlich unterscheiden sich Religionen in ihren Ideen und damit auch in ihrem Konfliktpotential."
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David Z am Permanenter Link
Ich habe nicht von Gemeinsamkeiten gesprochen, sondern den Unterschieden.
Thomas R. am Permanenter Link
"Ich habe nicht von Gemeinsamkeiten gesprochen, sondern den Unterschieden."
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David Z am Permanenter Link
", nämlich der Folgerung von Beliebigem aus Falschem"
Die Unterschiede können schon deshalb nicht irrelevant sein, weil sie eben nicht beliebig sondern spezifisch sind und somit auch spezifisch auf Handlungs- und Denkweisen einwirken.
Thomas R. am Permanenter Link
Ob Sie wohl EINmal begreifen (wollen), was ich Ihnen erkläre?
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https://hpd.de/comment/25172#comment-25172
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https://hpd.de/comment/22970#comment-22970
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https://hpd.de/artikel/toleranz-oder-rassismus-13076
David Z am Permanenter Link
Sie plappern. Wieder einmal. Wenn Sie etwas zum Thema beizutragen haben, dann formulieren bzw prãzisieren Sie Ihren Gedanken, und zwar vernūnftig.
Religionen unterscheiden sich in ihren Ideen, auch wenn die Grundprämisse Beliebigkeit beinhaltet.
Zu behaupten, alle Religionen hätten den gleichen Inhalt und/oder wūrden demnach keine unterschiedliche Wirkmächtigkeit auf die jeweiligen Gläubigen entfalten, ist naiver Unfug.
Weiterhin ist es Unfug anzunehmen, allein das Irrationale, was fūr alle Religion kennzeichnend ist, sei das Problem. Das Beispiel Jainismus hatte ich ja bereits erwähnt. Je radikaler ein Jainist seine irrationalen Ideen nimmt, desto weniger wird er eine Gefahr fūr seine Mitmenschen. Das kann man fūr gewisse andere Religionen ganz offensichtlich nicht behaupten.
Da Sie behaupten, ich hätte Sie missverstanden, gehe ich davon aus, dass Sie inzwischen zu einem ähnlichen Ergebnis kommen.
Thomas R. am Permanenter Link
"Wenn Sie etwas zum Thema beizutragen haben, dann formulieren bzw prãzisieren Sie Ihren Gedanken, und zwar vernūnftig."
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David Z am Permanenter Link
" Das habe ich wiederholt in Breite und Tiefe getan, ..."
Offensichtlich nicht. Sonst wūrden Sie hier nicht so ein Theater machen, anstatt Missverständnisse einfach klarzustellen.
" aber Sie erfassen sie einfach nicht,"
Möglicherweise erfassen Sie sie selbst nicht.
"...weshalb Ihre "Kritik" ... "
Sie haben doch auf meinen Kommentar geantwortet und nicht umgekehrt. Wenn Sie also schon um Kommunikation buhlen, dann stellen Sie gefälligst sicher, dass man Sie versteht.
" meine Argumente"
Welche Argumente? Die groteske Behauptung, dass unterschiedliche Ideen bei Religionen irrelevant sind, weil sie alle gleichermassen irrational sind?
" weshalb Ihre "Kritik" meine Argumente nicht einmal berührt, geschweige denn entkräftet."
Nein? Warum nicht?
" Obendrein erfrechen Sie sich, mir immer wieder Aussagen zu unterstellen, die ich niemals getroffen habe."
Haben Sie also nicht behauptet, dass unterschiedliche Ideen bei Religionen irrelevant sind, weil sie alle gleichermassen irrational sind? Was sollte Ihr Text oben denn sonst bedeuten?
" Die krasse Unterentwicklung Ihrer logischen Denkfähigkeit steht jener der Religioten in nichts nach."
Sind Sie nicht der, der sich letztens noch als DER erleuchtete Humanist schlechthin vorgestellt hat? Wie entlarvend...
'' Daher merken Sie auch nicht, daß und wie Sie sich zu deren Komplizen und mitschuldig an den Verheerungen der Weltkultur des Irrationalismus machen."
Wie kann meine rein sachliche religionskritische Aussage oben dazu beitragen?
"Selten habe ich so jämmerliche Demonstrationen intellektueller Unreife wie die Ihren erlebt! Mangels Sinnhaftigkeit stelle ich die Auseinandersetzung mit Ihnen nunmehr ein."
Sie plappern. Wieder einmal.