Die Wilhelm-Kaisen-Oberschule in Bremen-Huckelriede kooperiert seit einiger Zeit mit Kirchengemeinden im Stadtteil. Die Kirchen sind zum Teil in das Betreuungsprogramm an den Nachmittagen eingebunden. Eines der Gruppenangebote, immer donnerstags für die sechsten Klassen, wird von Diakon Christian Kück geleitet.
Genau genommen haben Diakone und Pastoren in dieser Form an den Schulen nichts verloren. Bei Herrn Kück wird es jedoch zusätzlich pikant, denn sein Arbeitgeber und seine kirchliche Heimat ist die St.-Markus-Gemeinde in Kattenturm. Diese Gemeinde ist in der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) und zusätzlich innerhalb der Evangelischen Allianz organisiert.
Die Bremische Evangelische Allianz ist das Netzwerk der Evangelikalen Gemeinden in Bremen. Sie vertreten fundamentalistische Positionen. Entschieden lehnen sie homosexuelle Praxis als Sünde ab, streiten vehement gegen die Ehe für alle und sind für ein vollständiges Abtreibungsverbot. Die ganze Bibel, also auch die Mordgeschichten des Alten Testaments, in denen die Tötung von Ungläubigen propagiert wird, sind für sie das Wort Gottes und Richtschnur für das tägliche Handeln.
Ob denn Herr Kück eine Trennung von seiner Tätigkeit in der evangelikalen Kirchengemeinde oder der Schule vornimmt, mag angesichts des Leitspruchs auf der Webseite der St.-Markus-Gemeinde sehr zweifelhaft sein.
Obwohl schon fast 2000 Jahre alt, ist der Missionsbefehl aus Matthäus 28 heute aktueller denn je. Das betrifft einerseits jeden Christen im Alltag, andererseits hat es auch immer Menschen gegeben, die den Spuren der Apostel Petrus und Paulus folgend in fremde Länder gezogen sind […]
Auch die St.-Markus-Gemeinde unterstützt Missionare bei ihrer Arbeit, die weit über das bloße Predigen hinausgeht. "Nebenbei" sind Missionare oft noch Kinderbetreuer, Haushaltshelfer für ältere Menschen, medizinisches Fachpersonal, Entwicklungshelfer, Buchhändler und vieles weitere…(Abgerufen von der Website der Markusgemeinde am 29.11.2019)
Jugendliche in den Jahrgängen 5 und 6 (10 bis 12 Jahre) sind genau die Zielgruppe, die die Evangelische Kirche wieder an Bord holen und für die Konfirmandengruppen gewinnen will.
Der evangelikale missionarische Diakon Kück sitzt also genau dort, wo die Bremische Evangelische Kirche eine wesentliche Zielgruppe für ihre Mitgliedergewinnung und Betreuung ausgemacht hat. Nachzulesen in den Beschlüssen des Kirchentages vom 27. und 28. November 2019. Es ist auch sicherlich kein Zufall, dass Kück die Konfirmandengruppe für Jugendliche ab 12 Jahren in seiner evangelikalen Kirchengemeinde in der Nachbarschaft der Schule leitet.
Homophobie und aggressive Ablehnung von Andersdenkenden und Andersgläubigen, die als wesentliche Folge strenggläubiger Religiöser ausgelöst werden, sind mit Sicherheit nicht im Sinne der Bildungsziele an bremischen Schulen. Oftmals erscheinen die Vertreter*innen der Bremischen Kirche harmlos. In zahlreichen Fällen sind hier jedoch die Evangelikalen innerhalb der BEK unterwegs.
6 Kommentare
Kommentare
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Schmeißt endlich diese Kinderverderber aus den Schule die in die Köpfe von Kindern derartig Antidemokratische Gedanken pflanzen wollen, sie haben dort nichts verloren, letztendlich versauen diese die Zukunft der Welt
Rene Goeckel am Permanenter Link
Wer ist denn nun verantwortlich dafür? Die Schulleitung? Die Eltern? Ohne Benennung von Roß und Reiter macht der Artikel keinen Sinn!
Sascha Bohnenkamp am Permanenter Link
Vieles was ich in diesem Beitrag lese, ist erstmal nur Hörensagen bzw. unbelegte Unterstellungen.
Kennen Sie konkrete Fälle von von "steinzeitlicher Moral" in der Gemeinde oder von dem Diakon?
Edgard am Permanenter Link
Der Pastor der mich mitte der 70er konfirmiert hat (Hohentorsgemeinde) gehörte der "Jesus Lebt!" Bewegung an - so steht es auf meiner Bibel die ich behalten habe.
Was dort stattfand kann ich nur als Gehirnwäsche bezeichnen.
Wir sollten Jesus mehr lieben als unsere Eltern; beim Rückwärtsabspielen der "Rolling Bones" wie er sie nannte würde man satanische Verse hören; unsere Kuscheltiere wären Götzen die in den Müll gehören, ebenso wie alles was er als "Aberglaube" titulierte.
Und gegen Ende wurden wir genötigt zu beichten - nicht bei ihm sondern bei unseren Betreuern!
Dermaßen traumatisiert habe ich diese Kirche nie wieder betreten und bin ich so bald wie möglich aus der Kirche ausgetreten.
Das war gleichzeitig der Anfang meines Weges zum Atheismus.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Und wer's nicht glaubt, dem empfehle ich das Buch < IM SOLD DER SCHLÄCHTER >
edition pace.
Und wer danach noch immer an einen Gott glaubt, dem ist nichtmehr zu helfen.
Jedem Menschen mit Verstand muss nach diesem Buch klar sein, warum die Kirchen an der Fortführung ihrer " Idee " des Christentums festhalten, das Motto der Kirchen lautet,
nach dem Krieg ist vor dem Krieg und daran wird bereits fleißig gearbeitet, denn die Kirchen wollen wieder zu ihrer alten Macht kommen.
Timo am Permanenter Link
Was sind das denn für Fake News! Aber Ich selbst bin Schüler der Wilhelm-Kaisen-Schule gewesen und kenne Herrn Kück sehr gut! Er zwingt niemandem irgendwas auf!