Ein flämisches Gesetz verbietet die rituelle Schlachtung von Tieren ohne vorherige Betäubung. Gegen das Gesetz klagten jüdische und muslimische Vereinigungen. Der mit dem Verfahren befasste Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs schlägt sich auf ihre Seite. Er hält das flämische Gesetz für unionsrechtswidrig.
Strenggläubige Juden und Muslime sind der Auffassung, dass sie nur Fleisch von vollständig ausgebluteten Tieren essen dürfen, weil dies in religiösen Schriften des Judentums und des Islam geschrieben steht. Ein vollständiges Ausbluten des Tiers kann jedoch nur erreicht werden, wenn ihm ohne vorherige Betäubung und bei vollem Bewusstsein die Kehle mit den entsprechenden Blutgefäßen durchgeschnitten wird. Durch Schmerz und Angst schlägt das Herz des Tiers im Todeskampf schneller und befördert so mehr Blut aus dem Körper. Diese im Judentum und Islam verbreitete rituelle Schlachtmethode wird "Schächten" genannt.
Am 7. Juli 2017 führte ein Dekret der Flämischen Region (Belgien) zur Änderung des Gesetzes über den Schutz und das Wohlbefinden der Tiere zum absoluten Verbot der betäubungslosen Schlachtung in der Region. Umgehend erhoben verschiedene jüdische und muslimische Vereinigungen Klagen auf vollständige oder teilweise Nichtigerklärung dieses Dekrets. Der mit dem Fall befasste Verfassungsgerichtshof von Belgien beschloss, die Angelegenheit dem Europäischen Gerichtshof zur Vorabentscheidung vorzulegen. Am vergangenen Donnerstag wurden die Schlussanträge verlesen.
In seinem Schlussantrag empfiehlt Generalanwalt Gerard Hogan dem Gerichtshof der Europäischen Union, es den Mitgliedsstaaten zu untersagen, eigene Vorschriften bezüglich eines Verbots der Schlachtung von Tieren ohne Betäubung zu erlassen, welche auch für Schlachtungen im Rahmen eines religiösen Ritus gelten. Das flämische Gesetz hält er für unionsrechtswidrig.
Generalanwalt Gerard Hogan bezieht sich bei seiner rechtlichen Beurteilung des Sachverhalts auf die bisherige Rechtsprechung zu den einschlägigen Vorschriften der Unionsverordnung über den Schutz von Tieren zum Zeitpunkt der Tötung. Diese Verordnung würde sowohl die Union als auch ihre Mitgliedsstaaten dazu verpflichten, "den Erfordernissen des Wohlergehens der Tiere als fühlende Wesen in vollem Umfang Rechnung zu tragen" und in Art. 4 Abs. 1 eindeutig vorgeben, dass "Tiere […] nur nach einer Betäubung getötet [werden]". Gleichzeitig sehe Art. 4 Abs. 4 der Verordnung jedoch eine Ausnahme von dieser Regel vor, "die der Notwendigkeit Rechnung trage, das Recht von Angehörigen bestimmter religiöser Glaubensrichtungen zu gewährleisten, wesentliche religiöse Riten zu bewahren und Fleisch von Tieren zu verzehren, die auf […] religiös vorgeschriebene Weise geschlachtet würden".
"Art. 26 Abs. 2 Unterabs. 1 Buchst. c der Verordnung erlaube es den Mitgliedstaaten zwar, nationale Vorschriften beizubehalten oder zu erlassen, mit denen ein umfassenderer Schutz von Tieren zum Zeitpunkt der Tötung als in dieser Verordnung vorgesehen sichergestellt werden solle", heißt es in der Pressemitteilung des Gerichtshofs der Europäischen Union zum Schlussantrag des Generalanwalts, "[d]iese Vorschrift sei jedoch nicht auf die Aufhebung oder Quasi-Aufhebung der Praxis der rituellen Schlachtung durch die Mitgliedstaaten gerichtet".
Die Schlussanträge des Generalanwalts haben für den Europäischen Gerichtshof keine bindende Wirkung. Worüber die Richter nun zu beraten haben, ist nichts Geringeres als die Frage, ob antiquierte religiöse Speisevorschriften im 21. Jahrhundert wichtiger sind als das unnötige Leid fühlender Lebewesen. Lebewesen, die uns nach den Erkenntnissen moderner naturwissenschaftlicher Forschung im Fühlen und Denken weit ähnlicher sind, als dies die Verfasser religiöser Schriften vor Jahrhunderten und Jahrtausenden auch nur ansatzweise erahnen konnten.
46 Kommentare
Kommentare
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Wer keine Achtung vor Menschlichem Leben hat, von dem kann man keinerlei Achtung für Tierisches Leben erwarten und wer religiöse mittelalterliche Riten für wichtiger hält als Tierwohl, der hat m.E.
Schneyder, W. am Permanenter Link
Die Empathiefrage ist m. E. genau der Punkt. Welche Berechtigung hat eine Religion, die das Mitgefühl mit der Kreatur in ihren Riten brutal beiseite wischt?
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Schweigen zu allen Schandtaten ist die Königsdisziplin der Kirchen!!!
David See am Permanenter Link
man sollte religiöse Schriften verbrennen, die richten nur Unheil an *zwinkersmiley*
Jochen Fincke am Permanenter Link
Tierschutz rangiert immer vor Religionsvorschriften!
Das Schächten und die Kirchen im Allgemeinen bieten immer ein abschreckendes Beispiel!
Anstatt Wegschauen besser Austreten!
Sebastian Prinz am Permanenter Link
Leider ist die Wirklichkeit so, das in unseren modernen Schlchtbetrieben die Vermeidung von Tierleid auch keine Priorität besitzt. Genaue Zahlen sind schwer zu erhalten, aber man geht davon aus das ca.
Ein Schächten unter Einbehaltung der islamisch tradierten Empfehlung ist da deutlich humaner.:
"Als zusätzlich dazu empfohlen [mustahab] gilt, dass auch der Schlachter sich in Richtung Gebetsrichtung [qibla] wendet, dem Tier vor der Schlachtung Wasser gereicht wird, und das Tier so zu schlachten, dass es das geringste mögliche Maß an Leid ertragen muss. Und es ist unter anderem verpönt [makruh], ein Tier an einem Ort zu schlachten, wo es andere Tiere sehen oder hören können. Daher wird angestrebt, dass sich der Schlachter für jedes Tier Zeit nimmt, zunächst das Tier beruhigt, streicheln, gut zuredet, zu trinken anbietet und erst wenn das Tier ruhig und entspannt ist, zum Schnitt ansetzt."
Quelle: Eslam.de/rituelle Schlachtung
Nur leider wird diese auch in der Halal Massenschlachtung nicht eingehalten..
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Ja siehst Du, das ist der Grund, weshalb Wir seit Jahren Vegetarier sind und wenn sich die Mehrheit der Menschen dafür entscheiden würden, dann wäre das Problem aus der Welt und die Menschen lebten gesünder.
Sebastian Prinz am Permanenter Link
Ich finde es sehr löblich wenn sie sich vegetarisch ernähren. Ich kenne nicht ihren Grund dafür. Sollte es aufgrund des Tierleids sein wäre natürlich überwiegend vegan konsequenter.
Ich wiederhole mich, aber eine traditionell sauber ausgeführte Schächtung ist leidarmer als das Prozedere welche unsere säkulare, industrielle Gesellschaft hervorgebracht hat. Auf jeden Fall ist das töten von Tieren immer mit Gewalt und Leid verbunden.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Vegan wäre konsequenter, richtig, aber wenn man 70 Jahre Fleischesser war und dann erst zur Eisicht gekommen ist, dann ist Vegan ziemlich hart.
Thomas R. am Permanenter Link
"wenn man 70 Jahre Fleischesser war und dann erst zur Eisicht gekommen ist, dann ist Vegan ziemlich hart."
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"Also Vegetarisch heißt für uns überwiegend Pflanzlich, ab und an Eier, oder Fisch (meist Garnelen) Milch trinken wir auch, daran ist noch keine Kuh gestorben,"
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Anscheinend haben Sie meinen Kurzbeitrag vom 16.9., 8:14 nicht auf sich bezogen. Bitte erkennen Sie, daß Ihr "Vegetarismus" lediglich eine Maßnahme gegen die Schweinehaltung ist. An allen übrigen Verbrechen gegen "Nutztiere" und Wasserbewohner sowie Ressourcenverschwendung und Umweltzerstörung machen Sie sich auch weiterhin vermeidbarerweise mitschuldig. Das können Sie nicht wirklich wollen. Bitte informieren Sie sich!
robo am Permanenter Link
schon vergessen ?
vegetarier/innen produzieren "fleisch" - das auch von zu tode gequältem auf den markt kommt
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Das müssen Sie mir schon näher erklären, wie Vegetarier Fleisch "produzieren" ?
robo am Permanenter Link
nun vegetarier/innen beuten nichtmenschliche tiere ebenso erbarmungslos aus - wie omnivore
ganz nebenher ---- auch fürs kükenschreddern und den abartig brutalen kälbermarkt sind vegetarier/innen mit verantwortlich ..... bg robo
Thomas R. am Permanenter Link
Haben Sie sich noch nie gefragt, was mit Rindern und Hühnern geschieht, die in lebendigem Zustand "nutzlos" geworden sind?
robo am Permanenter Link
Herr Thomas R., richtig lesen - es ging darum, dass Vegetarier/innen für den Tod von unzähligen Tieren verantwortlich sind und ihre Lebens/Ernährungsweise keine ! ethische ist.
Thomas R. am Permanenter Link
Herr/Frau robo, richtig lesen! Sie erzählen mir nichts Neues.
CnndrBrbr am Permanenter Link
> das ist der Grund, weshalb Wir seit Jahren Vegetarier sind und wenn sich die Mehrheit der Menschen dafür entscheiden würden, dann wäre das Problem aus der Welt
Das ist der größte Irrtum des Veganismus.
Man suche bei Youtube mal bitte nach den Stichwörtern Gnu und Hyäne. Zur Erinnerung: Jedes Tier auf der Welt stirbt so oder ähnlich. Die Natur ist nicht freundlich. Das beste, was einem Tier passieren kann, ist in einem menschlichen Schlachthof zu enden. Mit Betäubung.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Na da kann ich ihnen nur empfehlen, besuchen Sie doch mal einen Schlachthof, Tiere töten nur für ihren Bedarf, Menschen aus Gewinnsucht.
CnndrBrbr am Permanenter Link
Ich habe auch schon in einem Schlachthof gearbeitet und dort keine Sadisten getroffen.
Wer schonmal geschlachtet hat oder dabei war, wird anschließend weniger Fleisch verschwenden. Ich fände es gut, wenn Schlachthäuser "gläsern" wären, denn die Nahrungsproduktion gehört zum Leben dazu. Es sind doch nur verpimpelte Stadtkinder, die Wurst für "gequirlte Schlachtabfälle" halten, denn außer dem Magen- und Darminhalt wird ALLES verwertet, schon allein aus Respekt vor dem Tier.
sitha Berg am Permanenter Link
Am besten bei Tönnies!
Da gehts doch sehr rücksichtsvoll zu.
Sebastian Prinz am Permanenter Link
Sie sind sich schon darüber bewusst , das wir im Gegensatz zu Raubtieren überlegen können ob wir Tiere töten oder nicht? Raubtiere müssen andere Tiere erlegen um zu überleben. Wir Menschen nicht.
Übrigens denke ich; das Beste was einem Tier passieren kann ist artgerecht in Freiheit zu leben und eines natürlichen Todes zu sterben. LG
CnndrBrbr am Permanenter Link
> das Beste was einem Tier passieren kann ist artgerecht in Freiheit zu leben und eines natürlichen Todes zu sterben.
Nochmal zur Erinnerung: Der natürliche Tod ist, von Raubtieren gerissen zu werden. Veganer sind dumme Stadtkinder, die denken, die Natur wäre ein Gnadenhof für Tiere, und der Wolf wäre und netter Geselle.
Ja, ich stimme zu: Die Massentierhaltung ist unerträglich. Willst Du was daran ändern?
Veganer bilden ca 1% der Bevölkerung, sind also für Tönjes & co völlig bedeutungslos. Der Anteil an Bio-Fleisch an der gesamten Fleischproduktion beträgt 2,5%. Wenn Veganer Bio-Fleisch essen würden, könnte die Bio-Haltung auf 3,5% gesteigert werden, das wäre eine relative Steigerung des Tierwohls um 40%!
Und wer Wild ißt, bekommt nicht nur das bio-st mögliche Fleisch, sondern trägt auch noch zur Rettung unserer Wälder bei (Wald ist nicht Stadtpark).
Vegetarismus ist wie Nicht-Wählen. Wer sich ausklinkt, erreicht nichts. Wer was ändern will, muß diejenigen Bauern gezielt unterstützen, die's besser machen.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
1. wird nicht jedes Tier von Raubtieren gefressen, sondern meist nur kranke oder schwache Tiere. 2. Vegetarier sind keinen DUMMEN Stadtkinder, ich z.B. bin 74 J.alt und lebe auf dem Land in einer kleinen Gemeinde. 3.
M.S. am Permanenter Link
Jedes Tier ist irgendwann krank und schwach. Wie bei Menschen gehört das zum Altern dazu. Das plötzliche Tot-umfallen aus völliger Gesundheit heraus mag es ja geben, aber sicher genauso selten wie bei Menschen.
Sebastian Prinz am Permanenter Link
Liebe(r) CnndrBrbr, sehr Schade das sie nicht auf die Argumente eingehen ( Fleischparadoxum, Wir haben die Wahl zu entscheiden was wir essen im Gegensatz zu Raubtieren,etc), sondern stattdessen Veganer als dumm beschi
Ich lese bei ihnen raus das sie ihren Fleischkonsum ( und das damit verbundene Tierleid) für sich rechtfertigen , weil die Natur ja auch grausam ist. Was in etwa so viel Sinn macht wie: Es gibt weltweit Rassismus ( was stimmt!), dann kann ich ja auch Rassist sein! Theoretisch haben sie die Wahl zu entscheiden. Nur irgendwie habe ich das Gefühl sie wollen sich gar nicht logisch rational damit auseinandersetzen. Wie kommt man sonst zu einer Argumentationskette, das man mehr fürs Tierwohl tut wenn man Biofleisch kauft , als wenn man gänzlich darauf verzichtet Tiere für sich mästen und töten zu lassen!?
Übrigens ist das Standard Biofleisch ( mit Ausnahme vielleicht von Bioland und Naturland Siegel) nur eine andere Form der Massentierhaltung die in den gleichen Schlachtbetrieben landen wie Konventinelle.
Übrigens macht es m.M. nach einen guten Humanisten auch aus, keine Gruppenidentifikationen aufzubauen ( Thema: alle Veganer sind dumme Stadtkinder), sondern den Menschen an sich wert zu schätzen. LG
Thomas R. am Permanenter Link
"Veganer sind dumme Stadtkinder, die denken, die Natur wäre ein Gnadenhof für Tiere, und der Wolf wäre und netter Geselle."
-
1. Unverschämte Falschbehauptungen!
können also kein "Vorbild" für uns sein.
3. "Nutztier"leid ist in Gänze vermeidbar, Wildtierleid ist es nicht.
4. KEINE Nachfrage nach tierlichen Produkten vermeidet mehr Leid als
REDUZIERTE oder GEÄNDERTE Nachfrage.
5. Rekapitulieren Sie all die Diskussionen, die es hier beim hpd zum Thema Veganismus schon gegeben hat, denn es ist sehr ermüdend, "vergeßlichen"
Leuten wie Ihnen immer wieder dasselbe erklären zu müssen.
CnndrBrbr am Permanenter Link
Lieber Sebastian, die Argumente des Veganismus sind doch längst alle ausgenudelt und widerlegt.
- Die Behauptung, daß nicht jedes Tier von Raubtieren gefressen wird (von gelegentlichen Unfalltoden abgesehen), ist nur weltfremd, sonst nichts. Jede auch noch so konventionelle Schlachtung ist humaner als der natürliche Tod.
- "Wie kommt man zu einer Argumentationskette, das man mehr fürs Tierwohl tut wenn man Biofleisch kauft, als wenn man gänzlich darauf verzichtet Tiere für sich mästen und töten zu lassen!?" - Ganz einfach: Durch Logik. So schwer ist das wirklich nicht.
- " "Nutztier"leid ist in Gänze vermeidbar" - Falsch. S.o.
- "KEINE Nachfrage nach tierlichen Produkten vermeidet mehr Leid als ... GEÄNDERTE Nachfrage." - Falsch. S.o.
- Veganismus ist nicht moralisch. 1. weil es eine neue selbstausgedachte Moral ist, und Moral funktioniert so nicht, 2. weil es in Sachen Tierleid kontraproduktiv ist. Zahlen s.o.
- Außerdem würde ich bei Veganern gerne mal eine Initiative sehen, wenigstens das Schächten abzuschaffen. Aber dafür sind sie wohl zu feige, was?
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Hallo CnndrBrbr, da Sie Inkognito schreiben und das in einem äusserst aggressiven Stiel, gehe ich davon aus, dass es ihnen nicht um das Thema an sich geht, sondern darum, ihren Frust irgendwo abzuladen.
CnndrBrbr am Permanenter Link
O Verzeihung, waren das zuviele Fakten? Oder soll ich langsamer schreiben?
Übrigens werden Regenwälder für Sojaplantagen abgeholzt, aber nicht für europäisches Weidevieh. Zum Mitdenken: Veganer töten Regenwald.
Und noch eine kleine Korrektur: Der Anteil von Biofleisch liegt laut Foodwatch bei 1,5%, nicht bei 2,5%. Damit erhöht sich die Steigerung des Tierwohls, die Veganer verweigern, auf 60%.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Was haben Sie an meiner Bitte nicht verstanden?
Sebastian Prinz am Permanenter Link
Lieber Herr CnndrBrbr,
Bei den weiteren Punkten wiederholen sie sich einfach nur, ohne die Logik zu erklären oder ihre Aussagen durch Quellen zu belegen. Auch auf unsere Gegenargumente gehen sie nicht ein.
Ansonsten möchte ich mich Herr Baierlein anschließen, es sei denn sie hätten doch was zum Fleischparadoxum, Spezizismus o.ä. zu sagen.
Ansonsten warte ich auf den Tag wo mir ihre "Logik" verständlich wird.
LG Sebastian Prinz
Thomas R. am Permanenter Link
Offenbar sind Sie so verwirrt, daß Sie nicht einmal wissen, wem Sie gerade antworten.
1. Es ist möglich, die für Gesundheit und Überleben notwendigen Nährstoffe zu sich zu nehmen, OHNE empfindungsfähige Wesen auszubeuten und zu töten, PUNCTUM. Es dennoch zu tun, ist antimoralisch.
2. Ein mangels (!) Nachfrage nicht existierendes (!) "Nutztier" kann auch nicht unter menschlicher Mißhandlung leiden. Folglich ist der Veganismus dem Vegetarismus ethisch weit überlegen (von der gewaltigen Ressourcenvergeudung und Umweltzerstörung durch "Nutztier"haltung ganz zu schweigen).
3. Wenn Sie nicht vermeidbarerweise leiden und berechtigt sein wollen, Mißachtungen Ihrer oder fremder Interessen zu beanstanden, müssen Sie sich auch Ihrerseits bestmöglich leidvermeidend nach dem Grundsatz der gleichen Berücksichtigung gleicher Interessen verhalten - egal, ob Ihnen das "neu" und "selbstausgedacht" vorkommt oder nicht.
4. Willkürlich bestimmten Individuen oder Gruppen empfindungsfähiger Wesen die vollumfängliche Anerkennung ihrer ethischen Objekthaftigkeit zu verweigern, ist strukturell faschistisch. Ohne Überwindung des Speziesismus auch keine Überwindung des Faschismus.
5. An allen Initiativen gegen das Schächten sind NATÜRLICH auch VeganerInnen beteiligt.
Da Sie nach wie vor darauf bestehen, von einer Position selbstverschuldeter Unkenntnis aus zu "argumentieren", werde auch ich mich nicht länger mit Ihnen befassen.
CnndrBrbr am Permanenter Link
1. Die Möglichkeit, essenzielle Nährstoffe in synthetischer Form aus der Apotheke zu beziehen, habe ich Chemie oder Plastik genannt. Eine Moral, die dies geböte, gibt es nicht oder hast Du Dir ausgedacht.
2. Der Weg, Tiere in die Nichtexistenz zu befördern, heißt Schlachten. Jedes Wildtier stirbt unendlich qualvoller als ein Nutztier, Ausnahme durch Jagd. Deine "Ethik" ist kindisch herbeiphantasiert und trägt noch nichtmal zur Minderung von Tierleid bei. Die Ressourcenvergeudung ist ebenfalls Phantasie. Von Gras und Wald kann man keinen Menschen ernähren. Daraus folgt, Weidehaltung und Jagd sind dem Veganismus ökologisch, ökonomisch und ethisch (im Sinne der Leidminderung, wobei die Interessen des Wolfs nicht berücksichtigt werden) WEIT überlegen.
3. Blödsinn.
4. Blödsinn. Speziesismus ist üblich und völlig in Ordnung.
Es gibt nichtfaschistische Kulturen, aber keine nichtspeziesistischen, das widerlegt die ausgedachte Koinzidenz.
5. Gibt es wirklich Veganer, die sich für ausschließlich betäubtes Schlachten und die Unterordnung von Religionen unter die Gesetze einsetzen?
Ingrid Schmall am Permanenter Link
Schächten und Schächter sind grauenvoll.
Roland Fakler am Permanenter Link
So ein Schwachsinn! Wird der Europäische Gerichtshof bald darüber beraten, ob Leute, die am Sabbat Holz gesammelt haben, gesteinigt werden dürfen?
CnndrBrbr am Permanenter Link
Volltreffer! ;-)
sitha Berg am Permanenter Link
Das Thema macht hoffnungslos.
Meine einzige Hoffnung ist, dass durch den Humanimus etwas mehr Empathie unter den Menschen möglich ist.
Tobias Seyb am Permanenter Link
Warum nur fällt in solchen Fällen nie der einfache Satz
"Schächten ist Tierquälerei"?
Das könnte man problemslos auch in eine amtliche Schrift einbringen, da das unbestritten ist.
(PS: Töten von Tieren ist notwendigerweise immer Tierquälerei. Es bestehen nur graduelle Unterschiede, die aber für Betroffene Tiere einen Unterschied machen können)
Solon am Permanenter Link
Es steht ja allen, die an Gött*innen glauben, frei, sich komplett im Einklang mit religiösen Vorschriften und dem Tierschutz vegetarisch zu ernähren.
Ulrich Dittmann am Permanenter Link
Das betäubungslose Schächt-Schlachten von warmblütigen Tieren ist zweifellos als bewußte(!) und vorsätzliche(!) Tierquälerei einzustufen.
"Strenggläubige Juden und Muslime sind der Auffassung, dass sie nur Fleisch von vollständig ausgebluteten Tieren essen dürfen, weil dies in religiösen Schriften des Judentums und des Islam geschrieben steht."
Um diese Vorschrift einzuhalten, müssten alle orthodoxen Strenggläubigen zwingend(!) Vegetarier sein.
Denn bei jeder Schlachtungsart bleibt immer eine Restmenge Blut im Tierkörper.
Nach Forschungen „… verlieren elektrisch betäubte Tiere mit 4,6 Prozent signifikant mehr Blut als die unbetäubten Tiere mit 4,3 Prozent“ – so Dr. Matthias Moje vom Fleischhygieneinstitut Kulmbach schon im Juni 2003.
Betäubungsloses anachronistisches Schächten leistet öffentlicher Verrohung Vorschub, fördert die Etablierung einer abgeschotteten Parallelgesellschaft, desavouiert hier um Integration bemühte Gläubige und Bürger, ist religionswissenschaftlich nicht begründbar, und weder mit dem Begriff „Religion“, noch mit der hier geltenden Verfassungsethik zu subsumieren.
Wer mit heutigem Wissensstand und der Verankerung des Tierschutz in europäischen Gesetzen noch rechtsirrelevanten Glaubenswunschvorstellungen einzelner islamischer oder jüdischer Glaubensgruppierungen betreff Begehr nach betäubungslosen Schächtungen rückgratlos nach dem Munde redet und willkürlich über den Mehrheitswillen der Bevölkerung stellt, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, skandalöse, rechtswidrige Volksverdummung zu betreiben und explizit übelste, lebensverachtende Tierquälerei zu unterstützen.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Das ist Typisch Religion, ohne Rücksicht auf Leben sinnlose Quälereien zu manifestieren und
die Gläubigen Idioten machen mit.
G. Hantke am Permanenter Link
Da erinnere ich mal an den hpd-artikel 17106 vom 16.08.2019, nach dem die SPD-Politikerin Chebli via Twitter bemerkte, dass das Schächten zum Islam und zum Judentum gehöre und, wer das verbieten wolle, die jüdische un
Dass auch das Tierwohl grundgesetzlich geschützt ist und ggf Rechte gegeneinander abzuwägen sind, muß man als SPD-Politikerin und (damalige ?) Staatssekretärin offenbar nicht wissen.
Also nahm diese Dame wie selbstverständlich für sich in Anspruch, Rechte Anderer, hier also das Tierwohl, permanent verletzen zu dürfen, berief sich dabei auf ihre privaten Glaubensvorgaben und empörte sich darüber hinaus noch über diejenigen, die ihre Stimme für diese Tiere, die ja nicht für sich selbst sprechen können, erheben.
Wenn Gläubige solche ultra-konservativen Tiergräuel praktizieren und vehement verteidigen, offenbaren sie damit, an einer fortschrittlichen und humanen Welt nicht teilhaben zu wollen.
Ingrid Schmall am Permanenter Link
Kann man zum Thema Schächten mal einige offizielle jüdische Gemeinden in Deutschland hören?
Ulrich Dittmann am Permanenter Link
Es gibt natürlich (wenige) Einzelstimmen jüdischer Mitbürger, die sich gegen diese Tierquälerei aussprechen.
Und unter diesem "jüdischen Schutzschirm" gedeiht dann auch das islamische Schächten, denn man mag nicht dem einen etwas gestatten und dem anderen verbieten.
Bei diesen Rechtsüberlegungen übersieht man, dass betäubungsloses Schächten explizit wider das Tierschutzgesetz verstößt und nur per "Ausnahmegenehmigung" ermöglicht wird. Juden und Muslime sehen sich also schon als benachteiligt an, wenn sie nicht bevorteilt werden.
Doch: „Der größte Feind des Rechts ist das Vorrecht“ konstatierte sehr richtig Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916)
Martin am Permanenter Link
"Strenggläubige Juden und Muslime sind der Auffassung, dass sie nur Fleisch von vollständig ausgebluteten Tieren essen dürfen, weil dies in religiösen Schriften des Judentums und des Islam geschrieben steht."
Es gibt einen einfachen Trick, diese religiöse Regel vollumfänglich zu beachten und trotzdem keinem Tier Schaden zuzufügen: Vegetarische Ernährung! Einfach mal ausprobieren. Lecker und unblutig!
Kornelia Elsner am Permanenter Link
Das Foltern und Töten eines Lebewesens ist durch keine Religion zu rechtfertigen.