Religiöse Traditionen sind zählebig. Manchmal müssen erst Menschen sterben, ehe die Kirchenväter sich zu einer Reform durchringen. In anderen Fällen bringen nicht einmal Todesopfer die Oberhirten zur Vernunft. Welchen Weg die rumänisch-orthodoxe Kirche nach dem Tod eines frisch getauften Säuglings einschlagen wird, ist noch unklar.
Weihnachten ist bedeutungslos. Ziehen wir den Mythos von religiösen Festen ab, entdecken wir ihren eigentlichen Sinn. Es ist die Harmonisierung von biologischen und kulturellen Rhythmen gegen die Kräfte der Natur.
Das bevorstehende Weihnachtsfest soll in besonderer Weise eine Zeit der Ruhe und Besinnung, der Familie und der Mitmenschlichkeit werden. Weihnachten wird jedoch von Politik und Medien noch immer fast ausschließlich als christliches Fest dargestellt. Die dahinterstehende verengte Sichtweise ist historisch angreifbar, kulturell einseitig und gesellschaftspolitisch verfehlt.
Ein flämisches Gesetz verbietet die rituelle Schlachtung von Tieren ohne vorherige Betäubung. Gegen das Gesetz klagten jüdische und muslimische Vereinigungen. Der mit dem Verfahren befasste Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs schlägt sich auf ihre Seite. Er hält das flämische Gesetz für unionsrechtswidrig.
Erschrecken im Erzbistum Detroit: Ein Priester war nicht ordnungsgemäß getauft. Waren also alle seine Segnungen ungültig? Schmoren wegen eines Formfehlers arme Seelen in der Hölle? Vom Vatikan kam jetzt eine Antwort.
Das Entfernen der Penis-Vorhaut ist ein folgenschwerer Eingriff. Es ist ein großer Unterschied, ob dies bei einem einwilligungsunfähigen Kind fremdbestimmt durchgeführt wird oder ob sich ein Erwachsener aufgrund medizinischer Erwägungen bewusst dazu entscheidet. Würden Humanisten beschließen, zum Beispiel das Abschneiden eines Teils des Ohrläppchens bei ihren Kindern zum Ritual zu erheben, wäre die Empörung sicher groß – auch von religiöser Seite.
Die Nordkirche plant, im kommenden Jahr eine "Kasualagentur" zu eröffnen. Das teilte Bischöfin Kühnbaum-Schmidt Anfang Juni in Schwerin der Öffentlichkeit mit. Doch was soll das sein?
Seit 2005 sind humanistische Hochzeitszeremonien in Schottland legal, in Nordirland seit 2018. Seitdem erfreuen sie sich steigender Beliebtheit und haben in Schottland in ihrer Anzahl bereits die christlichen Trauungen überholt. In England und Wales erhofft man sich nun ebenfalls eine Legalisierung der humanistischen Hochzeitszeremonien.
Wie sehr die Entchristlichung der Ritualkultur bei Taufen und Bestattungen voranschreitet, welche Entscheidungsprobleme dies den Feiernden auferlegt und ob den Veränderungen eine humanistische Tendenz innewohnen könnte, dies behandelt der soeben bei Alibri erschienene 7. Band "Rituale im Übergang" in der von Horst Groschopp herausgegebenen Reihe "Humanismusperspektiven". Mit Autor Stefan Busch sprach Martin Bauer.
Um Menschen zu unterstützen, die unter der schwierigen Situation rund um das Coronavirus leiden, bieten die Freidenkenden Schweiz Gespräche an. Das Angebot ist kostenlos und für alle da.
Weihnachten naht unaufhörlich. Für Christen sind es nach dem Osterfest die zweitwichtigsten Feiertage, an denen der Legende nach ihr Heiland von einer Jungfrau in einem Stall in Bethlehem geboren wurde. Historisch gesehen gibt es jedoch keinerlei Verbindung zwischen dem, was wir heute als Weihnachten feiern und der vermeintlichen Messias-Geburt. Auch die Bräuche, ohne die man sich die Feiertage nicht vorstellen kann, sind zu einem beträchtlichen Teil nicht christlichen Ursprungs.
Warum eigentlich werden Babys von Priestern mit Wasser übergossen? Um sie zu erlösen, ihre Seelen zu retten? Aber sie müssten doch eigentlich noch unschuldig sein! Eben deshalb ist der Erfinder des Babytaufens auch der Erfinder der Erbsünde gewesen ...
Der liebe Gott hat immer ziemlich viel mit Esspapier zu tun. Wie man weiß, werden ja in den Kirchen regelmäßig Oblaten verzehrt, welche aber in der Wahrnehmung der Oblatenesser gar keine Oblaten mehr sind, sondern das Fleisch eines vor zweitausend Jahren Verstorbenen und dann doch nicht Verstorbenen: Der Heiland, der da verspeist wird, hat schließlich ein ewiges Leben. Was natürlich die Frage aufwirft, inwieweit die Mensch gewordene Oblate überhaupt verdaulich ist, und ob die ganze Aufesserei dem Oblatenwandlergott nicht sauer aufstoßen müsste.
TOBEL/CH. (hpd) Für immer mehr Menschen hat Religion keine Bedeutung mehr. Doch auch religionsferne Menschen werden bei Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen zeitweilig mit einem Besuch in der Kirche konfrontiert. Um diesen Konflikt zu verhindern, bietet Daniel Stricker eine Lösung: Der 45-jährige Schweizer hält Zeremonien ohne religiöse Rituale ab. Mit mittlerweile fast 60 Zeremonien im Jahr gilt er als der bekannteste Zeremonienleiter der Schweiz. Mit ihm sprach Sandro Bucher.
BIELEFELD. (hpd) Kann man als Atheist guten Gewissens in eine Kirche gehen, wenn eine Verwandte dort Hochzeit feiern möchte? Der hpd-Leser Walter Stuke verneint das und schreibt der zukünftigen Braut einen langen, aufklärerischen Brief.