Der atheistische Ex-Muslim Naveed Akram soll in die islamische Republik Pakistan abgeschoben werden, obwohl dort der Abfall vom Islam unter Strafe steht. Atheismus oder sogenannte Beleidigung des Propheten kann dort tödlich enden.
Selbst in Europa kann das Kritisieren von Religionen zu Gefährdung durch fanatische Glaubenskämpfer führen. In einigen muslimisch geprägten Ländern drohen für das Ausleben der negativen Religionsfreiheit jedoch ganz offiziell harte Strafen. Dennoch soll ein Ex-Muslim aus dem islamisch geprägten Pakistan genau dorthin abgeschoben werden.
Der Asylantrag von Naveed Akram wurde abgelehnt, alle juristischen Mittel wie auch ein Folgeantrag blieben erfolglos. Jetzt ist der Diedorfer damit konfrontiert, dass er jederzeit nach Pakistan abgeschoben werden könnte. "Mein Vater weiß, dass ich nicht mehr an Allah glaube und hat mir gedroht. Wenn ich nach Pakistan zurückkehren muss, dann bin ich nicht mehr sicher", so Akram. Zudem lebe Akram seine negative Religionsfreiheit offen aus, was eine zusätzliche Gefahr für ihn darstelle.
In Pakistan gibt es eine strenge Gesetzgebung, die Kritik am Islam mit schweren Strafen belegt. So können Menschen, die den Koran oder den Propheten in Zweifel ziehen, mit schweren Strafen bis hin zur Todesstrafe bestraft werden. Oft reicht bereits eine Beschuldigung aus, um vor Gericht zu landen. Dabei ist das Gerichtsverfahren unter Umständen das kleinere Übel. Immer wieder wurden Beschuldigte von aufgebrachten Fanatikern gelyncht, bevor es zum Prozess kommen konnte. Teile der pakistanischen Bevölkerung nutzen die religiösen Gesetze, um Minderheiten wie Hindus und Christen grausam zu unterdrücken.
"Naveed kenne ich nun seit mehr als drei Jahren. Es ist absolut glaubwürdig, dass er Atheist ist. In den letzten Jahren ist mir kein Fall bekannt, bei dem ich bei einer drohenden Abschiebung solch große Bedenken habe", so Simon Pflanz. Er berät Naveed als Asylsozialarbeiter. "Ich hoffe, dass ein weiterer Folgeantrag oder auch ein Härtefallverfahren Naveed die Möglichkeit eröffnen, in Sicherheit leben zu können."
Naveed spricht auf B1-Level Deutsch, hatte mehrere Arbeitsangebote, hat diverse Praktika absolviert und ist ehrenamtlich aktiv bei der Tafel Diedorf und beim Bund für Geistesfreiheit Augsburg. Diese humanistische Vereinigung, mit der sich Naveed trotz der momentanen Lage regelmäßig austauschen kann, setzt sich für die Rechte areligiöser Menschen ein.
Diese Freiheit zu leben war schon der ursprüngliche Grund, weswegen er sein Herkunftsland verlassen musste. Es bleibt zu hoffen, dass er, solange religiöse Fanatiker solchen Einfluss haben, nicht dorthin zurück muss.
Übernahme von der Website des Zentralrats der Ex-Muslime.
6 Kommentare
Kommentare
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Wann wird der Islam diese Menschenverachtende Religion endlich ablegen und zu einem humanitären Islam aufsteigen.
Roland Weber am Permanenter Link
Wie kann es denn soweit kommen??? Hat er keinen Rechtsanwalt oder sonstige Person mit Rechtskenntnissen auf seiner Seite?
Angelika Wedekind am Permanenter Link
Die Entscheidung ist ein Skandal und die Bevölkerung muss durch Proteste helfen!
Bernd Kockrick am Permanenter Link
In Deutschland wird die Religionsfreiheit sehr betont und geschützt, allerdings oftmals nur, wenn es um das Christentum geht.
Markus S. am Permanenter Link
Ein sehr wichtiger Beitrag! Hoffentlich kann Naveed bei uns bleiben!
A.S. am Permanenter Link
Jeder Nicht-Gläubige ist eine Gefahr für die Pfründe der Kirchen und den Gottes-Schwindel insgesamt.