Der Düsseldorfer Aufklärungsdienst (DA!) war Thema im Stadtrat: Nachdem dem muslimischen Kreis KDDM öffentliche Gelder in Höhe von 70.000 Euro zugesprochen worden waren, wurde ein fast gleichlautender Antrag auf Förderung für den säkularen Verband abgelehnt. Eine Islamexpertin warnt derweil vor Verbindungen von Mitgliedern des KDDM ins legalistisch-islamistische Spektrum.
Am 4. Februar 2021 ereignete sich eine für den Düsseldorfer Aufklärungsdienst (DA!) denkwürdige Sitzung des Düsseldorfer Stadtrats. In einem gemeinsam von den Ratsfraktionen von CDU und Grünen eingebrachten Haushaltsantrag wurde über die Fördersumme von 70.000 Euro (für 2021 und die Folgejahre) für eine Koordinierungsstelle des Kreises der Düsseldorfer Muslime, kurz KDDM, abgestimmt.
In einem zusätzlichen Ergänzungsantrag forderte die Fraktion Die Linke mit nahezu identischem Wortlaut die gleiche Unterstützung auch für den DA! als Stimme der säkularen Mehrheitsbevölkerung in Düsseldorf.
Nach kurzer Diskussion wurde der Ausgangsantrag auf Förderung des KDDM mit den Stimmen von CDU, Grünen, SPD/VOLT, Tierschutz/Freie Wähler sowie Die Partei/Klima durchgewunken. FDP und AfD stimmten dagegen, Die Linke enthielt sich.
Über die gleiche Großzügigkeit konnte sich der DA! leider nicht freuen: Trotz der Stimmen von SPD/VOLT, Linke und Die Partei/Klima für eine Förderung des Düsseldorfer Aufklärungsdienstes ging er leer aus. Explizit gegen die Unterstützung des DA! und sein Engagement für Humanismus, Aufklärung und Säkularität stimmten CDU, die Grünen, FDP, AfD, Tierschutz/Freie Wähler und der Oberbürgermeister Stephan Keller (zu sehen hier im Livestream von Minute 3:08:15 bis 3:15:20).
Offensichtlich tut sich der Düsseldorfer Stadtrat leichter damit, muslimische Vereine und Moscheegemeinden mit öffentlichen Geldern zu fördern und dabei hohe Summen rasch zu bewilligen, als die Interessen der mehrheitlich religionsfreien Bürger der Stadt zu unterstützen.
Der KDDM agiert intransparent
Aber wer oder was ist dieser KDDM? Es handelt sich im Gegensatz zum DA! zum Beispiel nicht um einen eingetragenen Verein. Hinter dem KDDM stehen etwa 30 Vereine und Moscheegemeinden in Düsseldorf – Genaueres wird seit Jahren nicht veröffentlicht. Dies prangerete die Publizistin Sigrid Herrmann-Marschall, eine profilierte Expertin in Sachen politischer Islam, in einer Presseaussendung an, die auch an einige politische Gremien sowie den Düsseldorfer Oberbürgermeister ging: "Insbesondere bei der Vergabe öffentlicher Mittel muss Transparenz herrschen. Wer als Verantwortlicher bei potentiellen Zuwendungsnehmern nicht einmal auf Offenlegung von Binnenstrukturen und interner Legitimation von Wortführern beharrt, macht sich zum Handlanger von auf Intransparenz setzenden islamistischen Netzwerken und hilft mit, die Öffentlichkeit zu täuschen."
Zwar habe die Landesregierung den KDDM 2018 insgesamt nicht als extremistisch bewertet, jedoch hätten einzelne Mitglieder laut Landesregierung Kontakte ins legalistisch-islamistische Spektrum, warnt Herrmann-Marschall. Außerdem kritisiert sie: "Die Politik hätte hier zur Bedingung machen müssen, dass der KDDM seine Mitgliederliste wieder veröffentlicht. Und sie hätte vor einer solchen Förderung auf konkrete Antworten bestehen müssen, wie sich der KDDM zu den Mitglieder-Gemeinden stellt, die bereits durch solche Bezüge aufgefallen sind. Beides haben CDU und Grüne hier aber nicht gemacht. Hier ist nicht einmal bekannt, ob wenigstens vorab beim Verfassungsschutz nachgefragt wurde, wie dieser einzelne KDDM-Mitglieder bewertet." Damit hätten CDU und Grüne dem KDDM faktisch eine Art "Blankoscheck" ausgestellt, auch weiterhin nichts gegen Mitglieder mit radikalen Bezügen tun zu müssen. "Das ist nicht nur ein Rückschritt beim Kampf gegen den Islamismus, sondern schadet auch jenen KDDM-Mitgliedern, die sich wirklich für Integration oder den interreligiösen Dialog engagieren und frei von radikalen Bezügen sind."
Fazit
Das Engagement für Säkularität, Aufklärung und Humanismus ist dem Düsseldorfer Stadtrat mehrheitlich keine Unterstützung wert. Die Interessen der religionsfreien Mehrheitsheitsbevölkerung Düsseldorfs spielen keine Rolle. Stattdessen spricht der Düsseldorfer Stadtrat öffentliche Gelder in nicht unbeträchtlicher Höhe einem intransparenten Kreis muslimischer (Moschee-)Vereine mit zum Teil nachweisbarem Bezug ins legalistisch-islamistische Lager zu – und das offenbar ungeprüft. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Es besteht offensichtlich weiterer Informationsbedarf zum Thema KDDM sowohl in Reihen des Stadtrats als auch mit Blick auf die Düsseldorfer Stadtbevölkerung.
Der Düsseldorfer Aufklärungsdienst plant für den 13. April, 19 Uhr, eine Veranstaltung mit Sigrid Herrmann-Marschall als Referentin zum Thema "Politischer Islam" (das Format steht noch nicht sicher fest).
23 Kommentare
Kommentare
sitha Berg am Permanenter Link
"Hier ist nicht einmal bekannt, ob wenigstens vorab beim Verfassungsschutz nachgefragt wurde, wie dieser einzelne KDDM-Mitglieder bewertet."
Fragt bei den öffentlich gezahlten Bezügen für christliche Organisationen irgendjemand beim Verfassungsschutz nach, ob die Mitglieder im rechtsradikalen Spektrum tätig sind?
Wär ja mal ein sinnvoller Vorschlag.
Thomas Bauer am Permanenter Link
Hoffentlich bringt die kleine Anfrage der AfD Licht in die Dunkelheit. Und bitte, keine moralische Vorverurteilungen, dass die Argumente der AfD deckungsgleich mit den von Frau Hermann-Marschall sind.
https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD17-12713.pdf
Hans Trutnau am Permanenter Link
70.000 öffentliche Euronen für die Düsseldorfer Muslime, aber keine für die Aufklärung. So geht das hienieden.
Wen wundert's?
SG aus E am Permanenter Link
Die Muslime bekommen 70.000 €, und wir bekommen nichts! – Was soll jetzt diese Neiddebatte? Zuschüsse bekommt man, wenn man sich bekannt macht und gut vernetzt ist.
Und es ist ja nicht so, dass Humanisten keinen Rückhalt im Stadtrat bekommen könnten. Die Säkularen Sozialdemokratinnen antworteten auf die fünf Wahlprüfsteine: „Insofern unterstützen wir gerne ihre Anträge auf Projektförderung. Auch eine institutionelle Förderung kommt längerfristig in Betracht, wenn sich Ihre Arbeit weiterhin verstetigt” (3).
Für taktisch unklug halte ich es allerdings, wenn der DA! alte Geschichten aus dem Jahr 2018 wieder aufwärmt und sich mit der einschlägig bekannten Bloggerin Sigrid Herrmann-Marschall (die beileibe keine Islamexpertin ist) selbst in die Nähe von WerteUnion und AfD rückt (4). Die Anfeindungen führten damals zu Angriffen gegen angesehene Personen der Stadtgesellschaft (5), und der KDDM erhielt von vielen Seiten Rückendeckung (6).
Ungeklärt bleibt die Frage nach der Repräsentanz. Der KDDM behauptet von sich, er repräsentiere „rund die Hälfte der ca. 40.000 Düsseldorfer Muslime” (7). Ich kann es nicht nachprüfen. Ich frage mich aber auch, ob der DA! tatsächlich von der Mehrheit der 51,6 Prozent Konfessionsfreien in Düsseldorf als deren Interessenvertretung wahrgenommen wird (8).
—
(1) https://www.wz.de/nrw/duesseldorf/dalinc-derekoey-viele-finden-hier-eine-neue-heimat_aid-28052363
(2) https://kddm-online.de/wordpress/eroeffnung-des-duesseldorfer-stadtrats/
(3) https://aufklaerungsdienst.de/cwsd.php?Z3AuPTQ3Ng/ND0/RUtHWEtXUig9PStia2U.pdf
(4) https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/bloggerin-aeusserte-zweifel-diakonie-duesseldorf-verteidigt-kita-imam_aid-37924151
(5) https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/kritik-an-islam-unterricht-in-duesseldorfer-kita_aid-37349837
(6) https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/nach-kritik-im-netz-juedische-gemeinde-steht-zum-duesseldorfer-kita-imam_aid-38206479
(7) https://kddm-online.de/wordpress/KDDM/
(8) https://aufklaerungsdienst.de/mehr-erfahren/ueber-uns/wir-sind-da/
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Ich kann hier keine Neiddebatte erkennen. Ein weltanschaulich neutraler Staat - bzw. dessen Organe - muss identische Anträge, die sich nur durch die Weltanschauung unterscheiden - auch identisch bescheiden.
Auch ob die 40.000 Menschen muslimischer Herkunft (bei Weitem nicht alle sind gläubige Muslime, die sich durch eine religiöse Gruppierung vertreten fühlen) durch die KDDM vertreten fühlen, ist höchst unsicher. Da sich bei Umfragen in Deutschland traditionell 70 - 80 % der Bevölkerung eher religionskritisch äußern (also z. B. contra religiöse Genitalverstümmelung oder pro Sterbehilfe), darf man davon ausgehen, dass sich auch 70 - 80 % der Einwohner Düsseldorfs mit den Zielen des DA! identifizieren können.
Um diesen Menschen auch Angebote unterbreiten zu können, hätte der DA! die Zuschüsse gebraucht, d. h. er hätte sein Angebot an die Bürger im Sinne der Bürger erweitern können. Ein humanistisches und demokratiefreundliches Angebot!
Daher liegt hier eine Ungleichbehandlung weltanschaulicher Organisationen vor und keine Neiddebatte...
SG aus E am Permanenter Link
Wer den oben im Artikel angegebenen Links gefolgt ist und sich die Etatberatung angesehen hat, kann fragen:
a) Warum hat Frau Anja Vorspel (LINKE) den Antrag nicht rechtzeitig eingebracht und auf die Tagesordnung setzen lassen? Stattdessen fordert sie den Stadtrat in einer Wortmeldung auf, so 'en passant' kurz nebenbei weitere 70.000 € zu bewilligen.
b) Warum war ein Betrag von 70.000 € Frau Vorspel nicht wichtig genug, einen eigenen Text zu verfassen? Stattdessen liest sie den Antrag der Grünen vor, ersetzt dabei nur immer KDDM durch DA! und 'muslimisch' durch 'sekulär' [sic!].
c) Warum lässt Frau Vorspel beim Ablesen der Vorlage wichtige Punkte weg? Zum Beispiel die Hauptaufgabe „Koordinierung des ehrenamtlichen Engagements von ca. 33 [muslimischen | sekulären] Gemeinden und Vereinen (Zielgruppe)”.
Man fordert Gleichbehandlung. Das ist richtig so. Denn Gleiches soll gleich behandelt werden. Andererseits darf Ungleiches auch ungleich behandelt werden. DA! und Frau Vorspel hätten also schon im Vorfeld darstellen sollen, dass das „Volumen an Mitgliedern, Institutionen, Projekten, Arbeitsfeldern und Angeboten“ des Einzelvereins DA! wirklich vergleichbar ist mit dem der vielen durch den KDDM vertretenen Vereine. Und so ganz nebenbei: Beim Thema Muslime geht es immer auch um das Ziel Integration. Will der DA! wirklich behaupten, 'Menschen ohne Glauben' in Düsseldorf hätten besondere Integrationsmaßnahmen nötig?
Fazit: Ich weiß nicht, was da in Düsseldorf zwischen DA! und, LINKE schief gelaufen ist. Das Ergebnis erscheint mir jedenfalls ziemlich unprofessionell. Da muss man sich nicht wundern, wenn es die 70.000 € dieses Jahr noch nicht gibt. Sorry.
—
Hier nochmal die Links:
https://www.duesseldorf.de/rat/live/aufzeichnungen-live-stream/040221.html (ab 3:08:15)
https://www.gruene-duesseldorf.de/foerderung-koordinierende-arbeit-kreis-duesseldorfer-muslime-kddm/
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Ich hatte mir die Sitzung angeschaut. Ich fand das jetzt nicht sonderlich unprofessionell. Aber man hätte ja beide Anträge ablehnen können. Mir ging es primär um den Punkt "Neiddebatte ja oder nein?".
Ob das Geld für die muslimischen Vereine zur Integration aufgewendet werden, bleibt zumindest diskussionswürdig. Dass jedoch säkulare Bürger in einer Kirchenrepublik gerne übersehen werden, ist hundertfach dokumentiert. Alleine die Präsenz in Qualitätsmedien lässt arg zu wünschen übrig. Wie oft werden muslimische Verbandsvertreter zitiert, interviewt, präsentiert und wie schwer ist es, mit säkularen Themen in die Öffentlichkeit durchzudringen. Ich könnte Lieder davon singen...
awmrkl am Permanenter Link
"wenn es die 70.000 € dieses Jahr noch nicht gibt. Sorry."
Das "Ätsch" fehlt noch ...
awmrkl am Permanenter Link
Es geht nirgendwo um Neid, sondern um sowas wie Gleichbehandlung von Gleichen ...
Bitte! Danke.
awmrkl am Permanenter Link
Was ist zum Thema Repräsentanz glaubwürdiger und v.a. schwerwiegender:
Dass
-- der KDDM „rund die Hälfte der ca. 40.000 Düsseldorfer Muslime", also ~20'000 Düsseldorfer Muslime vertritt
-- der DA! "tatsächlich ... Mehrheit der 51,6 Prozent Konfessionsfreien ...":
51,6% der Einwohner Düsseldorf =~ 621'877 * 51,6/100 =~ 321'000
Es ist wohl *wesentlich* wahrscheinlicher, dass sich von ~321'000 Konfessionsfreien *wesentlich* mehr als die "40'000/2 =~20'000 Düsseldorfer Muslime" von einem DA! vertreten fühlen!?
Unmittelbar nachweisbar in beiden Fällen NICHT.
Also, wieso einmal so (KDDM), direkt daraufhin andersrum (DA!) - ohne jegliche -v.a. vernünftige- Begründung!?
SG aus E am Permanenter Link
‹amwrkl› fordert „Gleichbehandlung von Gleichem” und fragt: „Also, wieso einmal so (KDDM), direkt daraufhin andersrum (DA!) - ohne jegliche -v.a. vernünftige- Begründung!?”
Die Antwort ergibt sich vermutlich aus dem Topf, aus dem die Haushaltsmittel entnommen werden sollten. Im Antrag der Grünen ist er genannt: „Produkt 3135102 Integration von Menschen mit Migrationshintergrund, Zeile 15 Transferaufwendungen, Konto 53181800 Zuwendungen zur Umsetzung der Integrationsarbeit”.
Was also tut der AD! zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund? Was leistet er zur Umsetzung der Integrationsarbeit? Und braucht er, um das zu leisten, eine mit 78.000 € geförderte Koordinierungsstelle? Im Tätigkeitsbericht des DA! ist von Integration nichts zu lesen. Es fasst seine Arbeit zusammen als: Bereicherung der Kulturlandschaft Düsseldorfs durch aufklärende Vorträge, Humanistische Salons und gesellige Brunches.
Mein Eindruck: Der DA! ist ein Verein des etablierten und begüterten, überwiegend deutschstämmigen Bildungsbürgertums zur Förderung seiner selbst. Ich schlage daher vor, den DA! aus dem Kulturetat der Stadt zu bezuschussen. MfG.
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Aus dem Tätigkeitsbericht des DA!:
„2018 war das achte Jahr in Folge, in dem unsere säkulare Initiative die Kulturlandschaft Düsseldorfs um aufklärende Vorträge, Diskussionen und Aktionen bereicherte. Neben dem monatlichen Humanistischen Salon und vier spannenden großen Aufklärungsdiensten feierten der DA!-Art Award und das neue Format Schlag den Nerd! Premiere. Daneben gab es Science Slams, gesellige Brunches, ein Picknick zum Tag der offenen Gesellschaft und Infostände beim Bücherbummel sowie beim Fest zum 1. Mai und dem Zakk-Straßenfest. Im Frühjahr 2019 bestreiten wir eine dreiteilige Veranstaltungsreihe zur Islamkritik von Links mit unseren Gästen Samuel Schirmbeck, Lale Akgün und Seyran Ateş.” (https://t1p.de/rnmv)
Udo Endruscheit am Permanenter Link
Aufklärung und Säkularität werden offenbar in weiten Teilen der politischen Nomenklatur nach wie vor als suspekt, allenfalls aber als "Gedöns" im klassischen Schröderschen Sinne angesehen.
Was um so schwerer wiegt, als der Opportunimus gegenüber lautstärker agierenden, nichtsdestoweniger eher weniger relevanten Gruppen dagegen keine relativierende Selbstkritik erfährt.
A.S. am Permanenter Link
Die religiöse Verblödung durch unseren Schulen und Medien funktioniert besser als erwartet.
Wer sich umschaut in der Welt muss feststellen, dass die angeblich so friedfertigen Religiösen in Wirklichkeit die verbissensten Krieger sind. Verblendet durch die Illusion von der Wiederauferstehung von den Toten und dem ewigen Leben im Paradies kämpfen die Gläubigen völlig ohne Rücksicht auf sich selbst oder Angehörige.
Die Illusion von der Wiederauferstehung und einem anschließenden Leben im Paradies dient nicht dem Frieden. Sie dient dem Krieg. Entlarvend ist, wenn gefallene Krieger im Jenseits angeblich Privilegien und Vorzugsbehandlungen (sofortige Vergebung aller Sünden) genießen würden.
Meine Meinung:
Die verbreitete, im Kollektiv gepflegte Vorstellung von der Wiederauferstehung von den Toten macht das Mordhandwerk Krieg erst massentauglich.
Wenn es bei Religion wirklich um Frieden ginge, wäre Krieg konsequent geächtet.
Eine Bemerkung zum Kriege: Ist es nicht eine gängige Kriegslist, Friedenswillen solange zu heucheln, bis dass die eigenen Kriegsvorbereitungen abgeschlossen sind?
Angelika Wedekind am Permanenter Link
Ich bin der Meinung, es fehlt eine Partei, die den Säkularismus an die erste Stelle ihres Programms stellt und die zudem Volksentscheide von den Kommunen bis auf die Bundesebene durchsetzt.
Hans Trutnau am Permanenter Link
"... es fehlt eine Partei ..." - die gab bzw. gibt es ja in Form der PdH; die dümpelt nur etwas dahin. Die demokratische Haltung erfolgreich anzusprechen scheint also nicht ganz einfach zu sein.
awmrkl am Permanenter Link
""... es fehlt eine Partei ..." - die gab bzw. gibt es ja in Form der PdH"
PdH = "Partei der Humanisten" bzw "die Humanisten"
Dort sind tatsächlich -laut Parteiprogramm- die von Dir angesprochenen Themen an erster Stelle. Ansonsten ein moderat liberales Programm
=> bitte direkt das Parteiprogramm sichten (es ist es mE wert)
Werner Koch am Permanenter Link
Die Kenntnis über den gewaltfreien legalistischen Islam ist in der Bevölkerung und auch bei den Volksvertretern extrem gering.
geprägt. Kirchen und kirchenfreundliche Politiker wollen Privilegien der beiden Kirchen eher auf weitere Religionen ausweiten, als sie in Frage zu stellen. Auch die ausgeprägte Angst vor dem Vorwurf der Islamophobie oder dem antimuslimischen Rassismus führt dazu, islamische Vertreter mit Samthandschuhen anzufassen.
Es gibt einen Bericht über den „legalistischen Islamismus“ bei der Bundeszentrale für politische Bildung, der aufklären könnte. https://www.bpb.de/politik/extremismus/radikalisierungspraevention/322922/legalistischer-islamismus-als-herausforderung-fuer-die-praevention
Aktuelle Rückmeldungen zu einer entsprechenden Frage an die Kandidaten für die Landtagswahl in Baden-Württemberg bestätigen, dass die Strategie des politischen Islam zur Unterwanderung unserer Demokratie nicht erkannt wird und anscheinend funktioniert.
In Baden-Württemberg ist am 14. März Landtagswahl und eine Frage in den Wahlprüfsteinen bezog sich auf die Zusammenarbeit mit islamischen Dachverbänden die möglicherweise eine politische Agenda haben ( z. B. den Muslimbrüdern nahestehen) und anstreben, schleichend die Demokratie auszuhöhlen (legalistischer / politischer Islam).
Eine Auswahl der Antworten von Kandidaten für die Landtagswahl in Baden-Württemberg:
„Auch bei islamischen Dachverbänden gilt die Unschuldsvermutung. Wenn es Beweise gibt, dass der jeweilige Verband gegen unsere FDGO verstößt, dann …“
„Den Dialog zu kappen ist nie richtig und führt eher zu einer Radikalisierung“.
„Ich vertrete hier den Ansatz, dass ein positiver Einfluss im Dialog eher möglich ist, als durch Ausgrenzung.“
„Es kommt auf die Art der Zusammenarbeit an. Sie könnte konstruktiv sein.“
„Wir würden es begrüßen, wenn gar keine Religion Einfluss auf die Politik nehmen würde. Eine einzelne Religion gesondert auszuschließen lehnen wir jedoch ab.“
„Eine Zusammenarbeit mit den islamischen Dachverbänden ist wichtig. Eine Zusammenarbeit von Staat und Dachverbänden sollte grundsätzlich bei alle Verbänden beendet werden, wenn diese extremistische Ziele verfolgen. Dieser Nachweis muss allerdings sehr sorgfältig geführt werden. Eine pauschale Vor-Verurteilung aller islamischen Dachverbände lehne ich ab.“
„Wer unter einem Verdacht steht, gilt solange als unschuldig, wie seine Schuld erwiesen ist. Daher sollte man auch niemanden vorverurteilen.“
„Wir sind für die Gleichbehandlung aller Religionen. Es gibt verschiedene muslimische Dachverbände mit unterschiedlichen darin organisierten und aktiven Gruppen.“
„Auch die islamischen Verbände können die Religionsartikel der Verfassung in Anspruch nehmen. Das Grundgesetz kennt jedoch für alle Weltanschauungsgemeinschaften eine Voraussetzung: die rechtlichen Mindeststandards der Verfassung müssen akzeptiert werden.“
„Natürlich muss man Grenzen ziehen. Das tut in dem Fall der Verfassungsschutz. Solange dies nicht der Fall ist, ziehe ich den Dialog vor.“
Diese Antworten zeigen, wie schwer sich eine Demokratie damit tut, mit fundamentalistischen religiösen Organisationen umzugehen, die aus taktischen Gründen Lippenbekenntnisse zur Demokratie und zum Grundgesetz abgeben, aber ihre politische Absichten und die Nähe zur Agenda der Muslimbruderschaft verschleiern.
Wir kennen aus unserer Geschichte, dass man eine Demokratie unterwandern und aushöhlen kann – auch heute kann man das in einigen demokratischen Ländern beobachten. Den legalistischen Islam zu finanzieren und für Integrationsaufgaben finanziell auszurüsten ist destruktiv für die Demokratie.
margrit66 am Permanenter Link
Welch eine treffende Analyse. Danke für diesen wichtigen Beitrag und die Informationen. - Wie geschickt die legalistisch-islamistischen Netzwerke vorgehen, zeigt exemplarisch u.a.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Das ist doch ganz einfach:
.
Der DA! muss sich neu positionieren, zeitgemäß, wie die aktuelle politische Landschaft es wünscht:
a) Ab sofort wird an einen Gott geglaubt, ja, beim Glaube an den trinitarischen Gott stünde dann dem DA! dreimal sowie zu wie denen der Eingottfraktion.
b) Dann werden eintretende Neumitglieder genitalverstümmelt oder sie müssen ihre Genitalverstümmlung nachweisen durch Hosen runter.
c) Die Tagungsstätten des DA! werden zu "Gotteshäusern" umgewidmet.
d) Eine neue Satzung muss der DA! ausarbeiten, die möglichst weltfremd, antidemokratisch, frauenfeindlich und abergläubisch ist.
e) Bestimmte Bekleidungsregeln müssen erfunden werden (z.B. ganzjährig die Haare mit Karnevalskappen bedecken und die Nasen mit kleinen roten Schaumstoffkugeln kaschieren).
f) Ein Schlachtruf muss entwickelt werden, z. B. "Alaaf du Nacktbar!"
Oder - mein Favorit - ihr bleibt einfach wie wir seid. Nach der Entscheidung des Stadtrats wäre das: Arm, aber sexy!
margrit66 am Permanenter Link
SG aus E: Ein fragwürdiger und doch recht durchsichtiger Versuch, das Thema und den Kern der Sache zu diskreditieren, indem man anerkannte Experten wie Sigrid Herrmann-Marschall (die von offiziellen Stellen und Behörd
SG aus E am Permanenter Link
margrit66: „anerkannte Experten wie Sigrid Herrmann-Marschall (die von offiziellen Stellen und Behörden z.B.. als Gutachterin herangezogen wird)” –
Die Aussage ist fast richtig: Frau Herrmann-Marschall wurde vom Landtag Nordrhein-Westfalens als Sachverständige eingeladen. Benannt worden war sie allerdings von der AfD. Könnte man dazusagen. Ihre Expertise: Bloggerin. Kann man nachlesen. Und, ja, ich weiß, dass sie SPD-Mitglied ist – wie Herr Sarrazin (bis 31.07.2020).
→ https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMA17-509.pdf (S. 6 ff)
margrit66 am Permanenter Link
Wenn die falschen Leute (AfD) etwas Richtiges sagen, werden Tatsachen deswegen nicht unwahr!
Siehe auch Kommentar: Thomas Bauer am 23. Februar 2021 - 15:15
margrit66 am Permanenter Link
PS: Es gibt im übrigen keine "Säkularen SozialdemokratInnen" im Düsseldorfer Stadtrat. Wohl aber noch einige säkular eingestellte Genossen, die sich des säkularen Erbes ihrer Partei bewußt sind.