Im Mai fand in Rom der alljährliche Exorzismus-Kurs in der römischen Hochschule päpstlichen Rechts Athenaeum Regina Apostolorum statt. Laut der Catholic News Agency wurden hierbei von Forschern erstmals auch Daten über Exorzisten vorgestellt, die zeigen, dass viele Exorzisten über einen gewissen Mangel an Unterstützung klagen.
"Forscher sammeln zum ersten Mal Daten über den Dienst des Exorzismus. Erste Befragungen zeigen, dass sich viele Exorzisten isoliert fühlen. Doch ein langjähriger Kurs in Rom versucht, dies zu ändern." Dies berichtete die Catholic News Agency (CNA) Deutsch am 18. Mai, noch während in Rom der diesjährige Exorzistenkurs stattfand, veranstaltet vom Sacerdos-Institut und dem Athenaeum Regina Apostolorum – einer internationalen Hochschule päpstlichen Rechts gegründet von der Ordensgemeinschaft der Legionäre Christi.
In dem jeweils einwöchigen Kurs, der in diesem Jahr zum 16. Mal in Rom durchgeführt wurde, stehen Informationen über den Dienst des Exorzismus sowie Befreiungsgebete für Exorzisten auf dem Stundenplan. Die Kosten des italienischsprachigen Kurses betragen 450 Euro (exklusive Unterkunft, inklusive fünf Mittagessen). Wer eine Übersetzung auf Englisch, Spanisch oder Französisch benötigt, muss weitere 300 Euro zahlen. Immerhin sind die Kosten gegenüber den Vorjahren stabil geblieben. Laut CNA Deutsch wurde der Kurs in diesem Jahr "von rund 120 Personen besucht, die zumeist aus Ländern außerhalb Italiens kommen, darunter die Vereinigten Staaten, Kolumbien, Mexiko, Brasilien, Spanien und Nigeria".
Wie im Vorjahr kooperierten die Exorzismus-Ausbilder beim diesjährigen Kurs mit Forschern der sozio-religiösen Forschungsgruppe GRIS aus Bologna. Diese stellten erstmals Ergebnisse ihrer Forschung über das Wirken von Exorzisten in der katholischen Kirche vor. Laut CNA Deutsch zeigten erste Untersuchungen von GRIS, dass Gespräche mit Priestern, die Exorzismen durchführen, auf "Bedingungen der Isolation" hinwiesen. Es gebe "Klagen über einen gewissen Mangel an Unterstützung oder Kommunikation seitens der Diözesen und/oder anderer Priester".
Möglicherweise ein Grund dafür, dass der Trend bei modernen Exorzismus-Fachkräften zur Teamarbeit geht. Gegenüber CNA Deutsch erklärte Pater Luis Ramirez, einer der Organisatoren des Kurses in Rom, jedenfalls, dass man heute wisse, dass der Exorzist ein Team haben müsse, das ihn unterstützen könne, während Exorzisten bis vor 30 Jahren in der Regel noch fast allein gearbeitet hätten.
Ein Trend, der endlich auch den im Katholizismus oft ausgegrenzten Laien eine echte Chance zum Einstieg in die Exorzismus-Arbeit bietet. Den Ritus des Exorzismus selbst kann zwar nach wie vor nur ein Priester durchführen, doch Laien können ihn dabei mit den richtigen Gebeten tatkräftig unterstützen.
11 Kommentare
Kommentare
Hans Trutnau am Permanenter Link
Tolle Studie. Die armen Teufelsaustreiber (und auch -innen?) benötigen unbedingte, schnelle Hilfe. Ich biete Asyl.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Hallo, wo leben wir denn, ich dachte ich sehe nicht recht als ich diesen Artikel gelesen habe, mir ist Übel geworden. Im 21. Jahrhundert derartige Scharlatanerie noch immer
Arthur Fichtl am Permanenter Link
diese Scharlatanerie wird staatlicherseits unterstützt.
Warum wohl?
A.S. am Permanenter Link
Das war genau die richtige Frage!
Lila Grütze am Permanenter Link
Fachkräftemangel. Überall.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Frustrierend, nicht?
Udo Endruscheit am Permanenter Link
Realsatire. Das Jodeldiplom des Vatikan ...
Hans Trutnau am Permanenter Link
Jodeln oder nicht jodeln. Ist das die Frage?!?
Klaus Bernd am Permanenter Link
Wurde auf dem Kurs denn auch der militärische Exorzismus nach Putin/Kyrill gelehrt ?
Konrad Schiemert am Permanenter Link
Ob dieser Trend des Exorzismus in Deutschland erfolgreich wird oder nicht, hängt maßgeblich auch davon ab, wie das Arbeitsamt die Umschulung mitfinanziert.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Ich finde das nicht Lustig, sondern zum Kotzen!