Bürgerkrieg in Syrien

Arabische Staaten nehmen keine Flüchtlinge auf

BERLIN. (hpd) Während Deutschland - trotz oder wegen der "Asylkritiker" - eine überraschende Welle der Solidarität mit den vor allem syrischen Flüchtlingen erlebt, weigern sich die arabischen Staaten, Flüchtlinge aus dem bürgerkriegsgeschüttelten Land aufzunehmen.

Der saudische König lässt sich zwar gern als "Hüter der beiden Heiligen Stätten des Islams" anreden; schottet sein Land jedoch gegenüber seinen Mitgläubigen Syriern ab. Allerdings ziehen die Flüchtlingsströme auch eher gen Westen; die Menschen, die unter einer Diktatur gelebt haben, haben wenig Interesse daran, sich der Scharia und der Unfreiheit des saudischen Staates zu unterwerfen.

Doch sind die Syrer auch nicht erwünscht. Immer schwieriger wurde es für sie in den letzen Jahren, ein Visum für Saudi-Arabien oder die Vereinigten Arabischen Emirate zu bekommen. Auch die Aufenthaltsgenehmigungen von Gastarbeitern wurden nicht verlängert. Die reichen Ölländer wollen das Elend der "Glaubensbrüder" nicht so genau sehen; sind sie doch mit ihrer Geopolitik nicht ganz unschuldig am Bürgerkrieg, der in Syrien tobt. Daran mag man nicht so gern erinnert werden - und schon gar nicht die Auswirkungen sehen.

Nach Angaben der ZEIT leben derzeit 661 syrische Flüchtlinge in Saudi-Arabien. Solidarität sieht anders aus.

Nur die Länder Algerien, der Jemen, Mauretanien und der Sudan nehmen ohne nach einem Visa zu fragen, syrische Flüchtlinge auf. Auch haben Jordanien und der Libanon Millionen von Flüchtlingen aufgenommen. Das jedoch sind alles keine Länder, die in Petrodollar schwimmen. Diese werden von den Saudis lieber dafür verwendet, einen unerklärten Krieg gegen den Jemen zu führen.

Doch Saudi-Arabien will die syrischen Flüchtlinge auf andere Art und Weise unterstützen: Das Königreich biete für die muslimischen Flüchtlinge, die in Deutschland aufgenommen werden, den Bau von 200 Moscheen an. In denen dann wahabitische Mullahs den Jihad predigen sowie die Einigkeit der "Umma", der Gemeinschaft der Gläubigen.