Die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) ist bekannt für sachliche Analyse gewagter Behauptungen. Am vergangenen Samstag hingegen erlebten die Mitglieder eine Inszenierung, nach deren Ende sich die Frage nach der Zukunft der Skeptikerorganisation stellt. Was auf der Ebene der Phrasen nach "Inklusion" und "Diversität" klingt, erweist sich bei genauerem Hinsehen als Orientierung nach rechts und Abkehr vom kritischen Anspruch.
Im April hatte Amardeo Sarma, nachdem er 36 Jahre lang die Geschicke der GWUP in verschiedenen Funktionen mitbestimmt hatte, angekündigt, nicht mehr für das Amt des Vorsitzenden zu kandidieren. Dass sich Holm Hümmler in einer Kampfabstimmung knapp gegen Rouven Schäfer durchgesetzt hat, dürfte für die meisten Mitglieder jedoch überraschend kommen. Denn die Gegenkandidatur war nicht offen angekündigt worden, obwohl der Putsch gegen den von Amardeo Sarma vorgeschlagenen Vorstand ganz offensichtlich von langer Hand und minutiös vorbereitet worden ist.
Fragwürdige Diskussionskultur
Dass es auf der Mitgliederversammlung zu Konflikten kommen könnte, hatte sich in den Wochen zuvor abgezeichnet. Die Kritik vieler Mitglieder entzündete sich an dem von Nikil Mukerji, dem Vorsitzenden des GWUP-Wissenschaftsrates, maßgeblich mitverantworteten YouTube-Format The Boys of Reason. Die sehr pointierten Aussagen erschienen vielen nicht ausreichend fundiert, und Befürchtungen wurden laut, dass das Image der GWUP als Wissenschaftsvereinigung Schaden nehmen könnte. Mukerji wurde dafür scharf angegangen. Zeitgleich jedoch fanden im Web auch zahlreiche Angriffe auf langjährig aktive GWUP-Mitglieder statt, die im Tonfall weit von dem abwichen, was in der GWUP im Umgang miteinander sonst üblich ist: Die Betroffenen wurden unter anderem mit Menschenverachtung, Antisemitismus und Rassismus in Verbindung gebracht, ohne dass nachvollziehbare Begründungen geliefert wurden.
Auf der Mitgliederversammlung fand dieser Diskussionsstil, unbelegte Unterstellungen in den Raum zu stellen, seine Fortsetzung. Im Tagesordnungspunkt 8, "Debatte zur Kritik an interner und externer Kommunikation", wurde in Redebeiträgen das Bild gezeichnet, die GWUP werde als "transfeindlich" und Diversität ablehnend wahrgenommen – wieder ohne klar zu benennen, um welche Äußerungen es geht. Im Nachhinein kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Debatte Teil der Inszenierung war und dazu dienen sollte, die anwesenden Mitglieder zu verunsichern und gegen den noch amtierenden Vorstand, vor allem aber Amardeo Sarma, einzunehmen.
Critical Studies und Kritik
Der inhaltliche Hintergrund der Demontage Sarmas, aber auch der Attacken auf Mukerji ist ein grundlegenderer Konflikt: das Verhältnis der GWUP zu den sog. Critical Studies und dem "woken" Aktivismus. "Woke" ist ein unscharfer Sammelbegriff für politische Konzepte, durch die rechtes, teilweise auch extrem rechtes Gedankengut in ursprünglich linke Zusammenhänge gelangt ist. Kritische Gesellschaftsanalyse verschwand dabei zunehmend hinter in apodiktischem Tonfall vorgetragenden moralischen Verurteilungen, die Kritik der Zustände wich der öffentlichen Beschämung von Menschen, denen (tatsächliches oder konstruiertes) Fehlverhalten vorgehalten wurde. Die Vorstellung, sich solidarisch für gemeinsame Interessen einzusetzen, ging im Wettbewerb der Identitäten unter.
Diese Entwicklung ist nach meiner Einschätzung als Reaktion auf die Verunsicherung bürgerlicher Bevölkerungskreise durch immer komplexer werdende Lebensverhältnisse zu verstehen: Ähnlich wie im Fall der "Querdenker" suchen Menschen aus der Mittelschicht nach klarer Orientierung, werfen den Universalismus – dass alle Menschen gleich sind und gleich behandelt werden müssen – über Bord und retten sich in ein autoritär begründetes Wertesystem. Wo eine sozialrevolutionäre Bewegung auf möglichst breiter Basis für ein anderes Morgen kämpfen müsste, fordern die Vertreter diverser Identitäten die Teilhabe am falschen Heute. Und ändern: nichts.
Vor allem das "woke" Kritikverständnis unterscheidet sich grundlegend von dem, was in der Linken bislang als Kritik galt: Die möglichst genau Beschreibung der herrschenden Zustände (mit der Zielsetzung, diese auf Grundlage der Erkenntnisse verändern zu können) wird ersetzt durch moralisch und emotional aufgeladene Bewertungen, die häufig mit Ad-hominem-Vorwürfen verknüpft werden. Dazu passt die Vorstellung, dass gesellschaftliche Veränderungen nicht vorrangig durch soziale Kämpfe erreicht werden, und stattdessen der Verwendung bzw. Vermeidung einzelner Wörter eine übertrieben hohe Bedeutung beigemessen wird.
Der Anspruch, auf diese Weise besonders wirksam für die Rechte von "Minderheiten" eintreten zu können, mündet oft in ein überhebliches Selbstbild. Wer dem eigenen theoretischen Ansatz nicht folgen mag, wird schnell mit dem Vorwurf bedacht, nicht einfach zu anderen Analyseergebnissen zu kommen, sondern den betreffenden Minderheiten feindlich gegenüber eingestellt zu sein. Das führt dann zu den bekannten Situationen, in denen etwa privilegierte Akademiker:innen migrantische Säkularist:innen als "rassistisch" beschimpfen, weil diese aufgrund der Erfahrung in ihren Herkunftsländern den Einfluss von Religion auf die Politik generell kritisch sehen und sich nicht aus dem Elfenbeinturm heraus belehren lassen möchten.
Die "alte GWUP" der Zukunft
Welche Schwächen die Critical Studies aus der Perspektive von Wissenschaftstheorie und Methodologie aufweisen, hat Martin Mahner im Vorfeld der GWUP-Mitgliederversammlung dargestellt. Wer sich Arbeiten im eigenen Interessengebiet ansieht, stellt oft gravierende Mängel fest, die darauf hindeuten, dass die angeführten Belege einseitig die vorgefasste These stützen sollen und widersprechende Befunde ausgeblendet werden. Sich selbst ein Bild zu machen, ist allerdings häufig mit einer größeren "Investition" verbunden, da viele Texte in einer auffällig exkludierenden Sprache verfasst sind (polemisch formuliert: es wird – sehr deutsch – geheideggert, was das Zeug hält). Insofern könnten die Critical Studies Gegenstand der Arbeit der GWUP sein. Doch genau das ist offenbar, wie aus einigen Redebeiträgen unmissverständlich hervorging, von einer Reihe von Mitgliedern nicht gewünscht.
Es stellt sich also die Frage, was Hümmler meinte, als er in seiner Vorstellungsrede rief, er sei der Kandidat derjenigen, die "die alte GWUP" zurückhaben wollten. Und warum betonte er, dass er "nicht links" sei? Wie ist zu verstehen, wenn Hümmler anmerkt, es sei "der Eindruck entstanden" (bei wem und warum verriet er nicht), die GWUP sei eine "anti-woke, transfeindliche und antifeministische Organisation"? Wird die Kritik an rechten "woken" Vorstellungen von der GWUP der Zukunft gleichgesetzt mit der Hetze gegen Transmenschen?
Einen Vorgeschmack bot möglicherweise der Vortrag der alten und neuen stellvertretenden Vorsitzenden Claudia Preis zum Thema "Kulturelle Aneignung" (am Freitagnachmittag): kein kritisches Wort zum, diesem Konzept zugrundeliegenden, identitären Kulturverständnis, und erst ganz am Ende der Diskussion zum Vortrag ein knapper Hinweis zu den damit verbundenen ökonomischen Interessen.
Follow the Money
Die ökonomischen Interessen, die hinter dem Putsch in der GWUP stehen, treten hingegen offener zutage: die Ressourcen – immerhin hat der gemeinnützige Verein einen sechsstelligen Jahresetat – sollen neu verteilt werden. Ich wage die Vorhersage (Michael Kunkel, aufgepasst ;-) ), dass der Arbeitsvertrag mit Nikil Mukerji, noch bevor dieses Jahr der letzte Spargel gestochen ist, aufgelöst bzw. die Kündigung ausgesprochen sein wird. Mukerji sollte Martin Mahner im Wissenschaftlichen Zentrum nachfolgen, da dieser im nächsten Frühjahr in Rente gehen wird. Es wird eine spannende Frage sein, inwiefern der neue Vorstand mit der Neubesetzung dieser Stelle auch die Ausrichtung der GWUP verändern wird.
Diversität fürs Phrasenschwein
Von denen, die einen "Neuanfang" einforderten, wurde ein Argument besonders häufig angeführt: die GWUP müsse "diverser" werden. Es wurde sogar – wieder ohne jeglichen Beleg – in den Raum gestellt, dass die Verschiebung der Wahl neuer Mitglieder zum Wissenschaftsrat der GWUP erfolgt sei, weil es Widerstände gegen mehr Diversität gegeben habe. Wer nun den alten mit dem neuen Vorstand vergleicht, stellt fest, dass dem alten Vorstand (ohne den Vertreter des Wissenschaftsrates) vier Frauen und vier Männer (von letzteren ein "PoC") angehört haben. Dem neuen Vorstand gehört kein:e "PoC" mehr an und der Frauenanteil ist – gesunken.
Es ging halt doch um Machtpolitik und Zugang zu Ressourcen, die "Diversität" war nicht mehr als eine Phrase. Bezeichnend auch, dass im einzigen Redebeitrag eines "PoC"-GWUP-Mitglieds während der Mitgliederversammlung den Putschist:innen nicht begeistert für ihren Einsatz für mehr Diversität gedankt wurde. Im Gegenteil, es wurden deutliche Vorwürfe an den neuen Vorsitzenden adressiert.
Zum Schluss ein persönliches Wort: Ich war erstmals 1994 auf einer GWUP-Konferenz, in Paderborn. Seitdem kenne ich Amardeo Sarma, habe oft mit ihm gesprochen oder telefoniert. Ich denke, dass ich insofern zumindest ein bisschen einschätzen kann, wie sehr sich Amardeo in dieser Zeit für die GWUP eingesetzt hat. Wenn die salbungsvollen Reden über "Diversität" etwas anderes gewesen wären als Gequatsche, hätte zumindest eines der Mitglieder, die sich vorher wortreich dafür stark gemacht haben, "PoC" im Kontext der GWUP sichtbarer zu machen, vorschlagen müssen, Amardeo die Ehrenmitgliedschaft anzutragen. Dies ist, zumindest im Saal, nicht passiert. Mehr braucht niemand über die Glaubwürdigkeit des neuen Vorstands und seiner Unterstützer:innen zu wissen.
51 Kommentare
Kommentare
Christoph Bördlein am Permanenter Link
Danke für diese tiefschürfende Analyse. Besonders prägnant finde ich die Feststellung, dass "woke" Indentitätspolitik nicht links, sondern rechts bis rechtsradikal ist.
PD Dr. Andreas ... am Permanenter Link
Herr Schedel hat Recht. Sowohl der "WOKE-linke" als auch der rechte Extremismus stellen die Gemeinschaft als zentrale normative bzw. moralische Einheit über die Person.
In der Tradition der Aufklärung hingegen wird die Person durch die klassischen Individualrechte vor den Ansprüchen anderer - auch aller Gemeinschaften - geschützt. Auch deshalb ist die WOKE-Bewegung als eine der vielen Attacken gegen die Aufklärung und ihre Werte einzuschätzen.
Jan Lütje am Permanenter Link
Natürlich behaupten so etwas Linke oder zumindest Leute, die auf dem linken Auge lieber nicht so genau hinschauen wollen, um ihr eigenes Weltbild nicht ins Wanken zu bringen - ein durchsichtiges Ablenkungsmanöver.
Richtig ist: Identitätspolitik kann links, rechts oder keins von beidem sein. "Woke" Identitätspolitik ist allerdings links, auch wenn sich das für manche unangenehm anfühlen mag.
malte am Permanenter Link
"Woke" Identitätspolitik hat durchaus Elemente rechter Ideologie übernommen - siehe meine Antwort an "David Z".
Themios am Permanenter Link
Die ziemlicher Quatsch ist, da du schlicht Dinge erfindest.
David Z am Permanenter Link
... was natürlich eine äußerst zweifelhafte These darstellt.
David Z am Permanenter Link
Wie man die Auswüchse des woken Aktivismus "rechts" verortet sehen will, ist mir schleierhaft. Wir sehen doch jeden Tag aufs neue, weltweit, dass er sich aus dem linken Milieu speist.
Was ich als Essenz aus dem Artikel mitnehme ist, dass es offensichtlich Bestrebungen gibt, den GWUP zu unterwandern und Personen zu platzieren, die die woke Agenda vorantreiben. Wundert mich überhaupt nicht, war nur eine Frage der Zeit. Warum sollte sich Wissenschaftsfeindlichkeit nur an Universitäten breit machen? Dort begann es und von dort breitet es sich nun in der Gesellschaft aus. Ganz klassisch.
Ich hoffe, die alte Garde des GWUP gibt nicht kampflos auf.
malte am Permanenter Link
Der Autor schreibt: "'Woke' ist ein unscharfer Sammelbegriff für politische Konzepte, durch die rechtes, teilweise auch extrem rechtes Gedankengut in ursprünglich linke Zusammenhänge gelangt ist."
Themios am Permanenter Link
1. Woke ist ziemlich klar definiert, da ist überhaupt nichts unscharf.
2. Liefere doch bitte einen Beleg für "die Verteidigung des "Rasse"-Begriffs". Du erfindest hier Unsinn.
3. Welche Wiederbelebung "sexistischer Klischees"? Genau das Gegenteil wird doch ständig von rechts als "woke" bezeichnet, welche gleichzeitig die "tradwife" Bewegung initiiert haben.
malte am Permanenter Link
Die Belege liefere ich gerne. In „woken“ Kreisen wird häufig die Auffassung vertreten, die Leugnung der Existenz von „Rassen“ sei gleichbedeutend mit der Leugnung der Existenz von Rassismus.
https://kupoge.de/blog/2021/09/09/willkommen-in-der-neuen-deutschen-welt/
Das Vorhaben, den Begriff „Rasse“ aus dem deutschen Grundgesetz zu streichen, wird von identitären „Antirassisten“ torpediert:
https://www.intersectionaljustice.org/press-and-talk/2020-06-17-pressemitteilung-artikel-3-des-deutschen-grundgesetzes
Auch Nedjib Sidi Moussa behandelt in seinem Buch „Wie Muslime erzeugt werden“ die zunehmende Verbreitung des „Rasse“-Begriffs innerhalb der Linken.
Im Feminismus ging es lange Zeit zu recht darum, sexistische Stereotype („Gender“) zu überwinden. Genau dieses „Gender“ wird aber im postmodernen „Queerfeminismus“ zum eigentlichen Kern von Geschlecht erklärt. Wenn ein Kind sich z.B. nicht entsprechend der Stereotype verhält, gilt es heute schnell als „trans“. Ein Mädchen, dass statt mit Puppen lieber Fußball spielt, ist nach dieser Sichtweise „eigentlich“ ein Junge, dem nur das falsche Geschlecht „zugewiesen“ wurde. Was ist das anderes als die Wiederbelebung sexistischer Klischees?
Auch der derzeitige Trend, sich als „non-binary“ zu bezeichnen, haut in die selbe Kerbe. Denn die Aussage: „ich entspreche nicht dem männlichen Klischee, also bin ich kein Mann, sondern non-binär“ impliziert notwendigerweise: „Du bist nur dann ein richtiger Mann, wenn du auch den traditionellen Männlichkeitsvorstellungen entsprichst“. Ein sehr kluger Kommentar zum Thema:
https://www.ruhrbarone.de/die-heimlichen-konservativen-warum-queerfeminismus-und-genderideologie-keinen-fortschritt-bringen/197664/
Ein weiterer Beleg für die Renaissance der Klischees findet sich in diesem absurden Text von Hengameh Yaghoobifarah:
„Genauso, wie ich es für keinen Zufall halte, dass in gewissen Räumen – weiß, christlich/atheistisch und männlich dominierten – verächtliches Schnauben hallt, sobald ich über Spiritualität oder Astrologie spreche, halte ich einen Zusammenhang für unübersehbar: Zeitgleich zum Trend, sich mit Spiritualität_en auseinanderzusetzen, stieg auch die Tendenz, feminin konnotierten Attributen, Hobbys und Dingen – wie Verletzlichkeit, Emotionalität, Rosa in unterschiedlichen Nuancen von Millennial Pink bis Rosequartz als trendstiftende Farbe, Make-up, Glamour – mehr Raum zu geben. All diese Dinge ernten heute weniger Missbilligung in linken, queeren und feministischen Kontexten als vor zehn Jahren. Diese Abwertung ist tief mit Misogynie und Femmefeindlichkeit verwurzelt, denn diese Dinge gelten in einer patriarchalen Gesellschaft wie Femininität wahlweise als künstlich, oberflächlich, schwach, irrational, unpolitisch/nicht radikal genug.“
https://missy-magazine.de/blog/2018/02/16/mein-horoskop-ist-wichtiger-als-deutschland/
Flo am Permanenter Link
Das mit der "Verteidigung des Rassebegriffs" kann ich Dir erklären. Der Gedankengang der Alt-Right geht so:
Geniale Selbstimmunisierungsstrategie gegen Kritik, nicht wahr? Wie gut das funktioniert, sehen wir inzwischen leider auch hier in Europa.
Ich hatte ja gehofft, diese Frage, die ich ja auch schon gestellt hatte, würde von malte beantwortet werden, aber ausser dem unkritisch übernommenen Narrativ hat er dazu wohl weder Hintergrundinformationen noch sich selber Gedanken gemacht.
Dan am Permanenter Link
„Gefühlt“ sehe ich das auch so. Aber gibt es Quellen, wo kann man das nachlesen kann?
malte am Permanenter Link
Ein paar Online-Quellen habe ich in der Antwort an "Themios" gepostet.
Flo am Permanenter Link
Inwieweit wird denn der Rassebegriff verteidigt? Und inwieweit und von wem wurden sexistische Klischees wiederbelebt? Bitte mal näher erläutern.
David Z am Permanenter Link
Nein. Das klingt mir zu sehr nach der üblichen Reinwaschung von links, gemäß dem Motto: "Das ist nicht der wahre Sozialismus!" bzw. alles Gute ist links, alles Böse ist rechts.
Die Thematik "Critical Rase Theory" hat weniger mit Rasse oder Rassimus zu tun als vielmehr mit der Auflösung der bestehenden, als ungerecht empfundenen Gesellschaftsordnung und ist damit im Grunde die radikale Weiterführung des Marxismus - also klar links.
Der zur Schau gestellte Kollektivismus hat ebenfalls weniger mit "rechts" als vielmehr mit den Eigenschaften vieler totalitären Bewegungen zu tun, sei es Sozialismus, Kommunismus, Faschismus, Nationalismus, gewisse Religionen etc. Dies gilt ebenfalls für die zerstörerische Cancel Wut. Im diskutierten Fall dürfte klar sein, dass der Ursprung dieser Entwicklung der linke Ideenpool ist - Stalin und Mao lassen grüßen. Beide müssten nach Ihrer Einordnung als "rechts" bewertet werden, denn auch sie haben das Individuum zerstört, das Kollektiv gefordert, die Abkehr vom Universalismus gefeiert, anders denkende Menschen sozial und physisch gecancelt, und den Essentialismus der Gesellschaftsklassen gepflegt. Eine solche Bewertung wäre natürlich Unsinn.
Kurzum, wir haben es hier mit der radikalen Weiterentwicklung linker Ideen zu tun und nicht mit der wundersamen "Übernahme" rechter Ideen.
Dass sich die radikalen Ideen gleichen können, will ich jedoch gerne einräumen - ein glänzendes Beispiel für die Kreistheorie.
malte am Permanenter Link
Ja, das gute alte Hufeisen.
David Z am Permanenter Link
Selbstverständlich findet sich diese woke Radikalisierung bei den Linken. Und sie stellt damit linken Radikalismus dar.
Gita Neumann am Permanenter Link
Ich glaube, damit ist folgendes gemeint:
Skythe am Permanenter Link
Oh Gott, das klingt nicht gut. Wir wissen, was von den boomenden Piraten übrig geblieben ist, nachdem die woken Marrodeure durchgezogen sind: eine Rumpfpartei unter der Zugangshürde.
Ich hoffe, es gibt genug Leute in und um die GWUP, um das zu verhindern. Habe aber meine Zweifel. Wenn wir die Übernahme unserer Medien und Parteien durch Critical Studies und Genderdeutsch nicht verhindern konnten, obwohl die große Mehrheit das ablehnt, wieso sollten sich genug Leute für die unbekannte GWUP engagieren? :(
Ralf Peter Maier am Permanenter Link
Ich verorte mich als links, ich bin das Gegenteil von wissenschaftsfeindlich und sehe mich täglich in "Diskussionen" mit CDU-Konservativen, AfD-Salonfaschisten und Pegida-Nazis dem Vorwurf der "Wokeness
Skythe am Permanenter Link
Der Autor hat eigentlich schon recht deutlich geschrieben, worin in diesem Fall die Heuchelei beim Thema "Diversity" liegt. Vielleicht nochmal kurz überfliegen.
Wenn sie das Problem nicht sehen oder nicht wissen, warum wir alarmiert sind, dann haben sie die anderen Schlachtfelder der letzten 10 Jahre wahrscheinlich verschlafen. Eines habe ich in dem Kommentar genannt, auf den Sie geantwortet haben. Kann man alles rückblickend nachlesen. Die Warnungen, das Abwinken, die Katastrophe, der Fallout.
David Z am Permanenter Link
Nein.
Ralf Peter Maier am Permanenter Link
Wenn Sie meinen. Für mich ist diese Diskussion an dieser Stelle beendet, ich habe kein Interesse an einer Ansammlung gekränkter Egos.
Stephan am Permanenter Link
Ganz offen als neues Mitglied: ich bin in die GWUP eingetreten, weil ich mich als liberaler Linker verstehe, dem die Identitätspolitik schon immer suspekt vorkam.
Gita Neumann am Permanenter Link
Danke, lieber Gunnar dafür! Jetzt werden mit diesen perfiden Methoden also nicht mehr nur Parteigliederungen, Unigremien usw. damit "übernommen", sondern auch die GWUP.
Übrigens The Boys of Reason kannte ich noch nicht, finde die klasse.
PD Dr. Andreas ... am Permanenter Link
Hier das Buch dazu: Pincourt und Lindsay: "Counter Wokecraft: A Field Manual for Combatting the Woke in the University and Beyond." Orlando, 2021.
Themios am Permanenter Link
Genau, das Buch eines Typen, der rechtsradikale antisemitische Verschwörungstheorien inkl.
Ich glaube, es hackt.
Andreas Edmüller am Permanenter Link
Hallo Themios,
Lindsay - und den scheinen Sie zu meinen - ist lediglich Herausgeber des Buches, das sie mit Ihrem Kommentar bedacht haben. (Er ist zusammen mit Pluckrose und Boghossian Autor des bekannten Buches "Cynical Theories". Kann sein, dass Sie da etwas verwechseln?).
Der eigentliche Autor ist Charles Pincourt - das allerdings ist ein Pseudonym. Er ist Professor an einer US-Uni und fasst in diesem Buch seine Erfahrungen mit Vertretern der WOKE-Bewegung im Unibetrieb zusammen. Diese recht ernüchternden Erlebnisse hat er vorher über einen längeren Zeitraum auf seinem Blog diskutiert. Rechtsradikale oder antisemitische Gedanken sind mir bei Lektüre des Buches nicht aufgefallen. Falls ich da etwas übersehen haben sollte, freue ich mich über entsprechende Hinweise von Ihnen. Man lernt ja nie aus.
Das Buch wurde mir zuerst von einem Bekannten empfohlen, ebenfalls Professor in den USA - an einer sehr bekannten Uni. Ich hatte ihn um Informationen gebeten, "was da grade los ist mit WOKE". Mein Bekannter wäre in unserem Spektrum als Realo bei den Grünen oder als "grüner Sozi" zu verorten. Der Inhalt des Buches deckt sich in etwa mit den Ausführungen anderer Professoren und Wissenschaftler, die direkte Erfahrungen mit der WOKE-Bewegung gemacht haben. Vielleicht schauen Sie mal in "Woke Racism" von John McWhorter; auch seine Podcasts und die von Coleman Hughes (Student der Philosophie) halte ich für sehr informativ und argumentativ sehr solide.
Ich hoffe, diese Erläuterungen sind für Sie hilfreich.
lhac05 am Permanenter Link
Diesen Text fand ich erst schwierig zu verstehen.
Leider nimmt der Text keine klare Einordnung der Positionen vor. Hümmler ist nach Website Physiker und also "harter" Naturwissenschaftler, nicht so soft-science. Zudem soll er bei CDU aktiv sein.
Dass gerade so einer mit "woken" Positionen kommen soll ergibt doch keinen Sinn. Könnte es sein, dass er den ganzen Diversity-Firlefranz genauso verwendet hat, wie es die Linken mit ihrer Ideologe schon immer gemacht haben: als reines Werkzeug, um andere Leute abzusägen, nur um dann am nächsten Tag den Standpunkt zu wechseln?
Tobias Seyb am Permanenter Link
Ich war fast 30 Jahre Mitglied und bin nur mit Bedauern vor ca.
Schade. Gerade in der GWUP hatte ich gelernt, was wissenschaftlichen Diskurs aus- und wertvoll macht. Dass Identität hier eben *keine* Rolle spielen darf. Und ich habe viele wunderbare Menschen kennengelernt.
Ich wünsche der GWUP viel Glück - aber dem neuen Zeitgeist folgend wird die Bedeutung der G"W"UP ganz schnell gegen Null gehen.
Thomas Schmidt am Permanenter Link
Mich deucht der Autor ist von der antiwoken Moral Panic infiziert, die leider auch hierzulande immer mehr um sich greift.
Man kann dem neuen Team bei der GWUP nur Glück wünschen.
Silvio Görner am Permanenter Link
Wie kommt man zu dem Schluss, dass Identitätspolitik irgendetwas mit rechter Ideologie zu tun hat?
Identitätspolitik stammt von der politischen Linken aus den USA, die eine Art modernen Klassenkampf führen, der Menschen auf ihre Hautfarbe, ihre Religion oder ihr Geschlecht reduziert.
malte am Permanenter Link
Diejenigen Linken, die sich identitär orientiert haben, haben unbewusst Elemente rechter Ideologie übernommen - siehe meine Antwort an "David Z".
David Z am Permanenter Link
Hier wurde nichts "Übernommen" sondern auf Basis der eigenen Ideologie weiterentwickelt.
A.S. am Permanenter Link
Bei dem ganzen woke- und Identitätskram geht es um Macht und Geld. Eigentlich wie immer unter Menschen.
Der Identitätskram dient der Spaltung der Gesellschaft und wird mittelfristig zu Krieg und Bürgerkrieg führen, was offensichtlich gewollt ist.
Wer Frieden will, betont Gemeinsamkeiten und hängt Unterschiede niedrig. Wer Unterschiede betont, führt in den Krieg. Begonnen hat der Quatsch mit der Aufforderung Bischof Heinrich Bedford-Strohms an Juden und Muslime, doch Kippa und Kopftuch zu tragen. Betonung der Unterschiede durch Kirchenleute, die ansonsten immer Friedensliebe heucheln.
Zur GWUP: Ich kenne diese Gesellschaft nicht von innen. Aber dass alles Rationale bekämpft wird ist seit Jahrzehnten grüne Politik.
cebe am Permanenter Link
"Aber dass alles Rationale bekämpft wird ist seit Jahrzehnten grüne Politik."
was ein unfassbarer Unsinn. Das Rationale wird heutzutage in erster Linie von konservativen Politikern bekämpft. Man betrachte nur mal die Diskussionen um nahezu alles, was mit einer wissenschaftsorientierten Klimapolitik zusammenhängt.
A.S. am Permanenter Link
Das Leugnen wissenschaftlicher Fakten ist die Domäne der religiös-Konservativen. Insoweit gebe ich Ihnen Recht.
Das Schüren von Ängsten und Hysterie (Atomkraft, "I want you to panic") ist die Domäne der Grünen (inkl. FFF und Lost Generation), die so eine rationale Abwägung von Handlungsalternativen verhindern. Insofern bleibe ich bei meinem Statement, dass die Grünen alles Rationale bekämpfen.
Das Schüren von Panik hat die Grünen an die Macht geführt. Jetzt scheitern sie daran, technisch machbare und und sozial tragbare Lösungen für die Probleme zu schaffen.
Panik machen, kombiniert mit netten Märchen ("... kostet nicht mehr als eine Kugel Eis"), ist das politische Erfogsrezept der Grünen.
Wären die Grünen ehrlich zum Volk, müssten sie sagen, dass die ökologische Wende einen Haufen Geld kosten wird und ohne erhebliche Einschnitte in unser aller Lebensstandard nicht zu haben sein wird.
Michael Fischer am Permanenter Link
Eine interessante Analyse von Gunnar Schedel, aber ich glaube, sie trifft den Kern nicht wirklich.
Es geht m.E. um die Frage, wie politisch die GWUP sein sollte, und in dieser Hinsicht handelte es sich hier um eine Richtungswahl.
Während der bisherige Vorsitzende Sarma der GWUP eine politischere Note geben wollte, steht Hümmler für die Traditionalisten, die aus dem Verein alle Themen heraus halten wollen, die auch nur ansatzweise mit (Partei-)Politik in Verbindung gebracht werden können.
Es geht um Themen wie Gentechnik und Kernkraft und neuerdings Identitätspolitik.
Darf man überhaupt darüber reden und wenn ja, in welchem Stile?
Die eine Seite war der Ansicht: Ja, wir reden grundsätzlich über alles und das darf auch jeder machen, wie er will, die andere Seite war der Ansicht, nein, so nicht.
Die "So nicht"-Leute kann man vielleicht am ehesten als "in hohem Maße jung, weiblich, grün" kennzeichnen, die Gruppe um Sarma als "älter, männlich, liberal(-konservativ)".
Jetzt ist Hümmler aber interessanterweise auch eher ein Liberal-Konservativer und war nicht von ungefähr früher CDU-Mitglied. Er wird einen Teufel dahingehend tun, irgendeine Art von linker Identitätspolitik zu befördern.
Hümmler sagt einfach: Ich will die gute, alte GWUP wieder haben, in der Politik im Grunde nichts zu suchen hat.
Das hat natürlich durchaus einen gewissen Charme, aber die Welt verändert sich in rasantem Tempo und die weltpolitischen Ereignisse überschlagen sich förmlich. Kann man sich als Skeptikerbewegung diesen Ereignissen einfach so verweigern?
Es ist schließlich nicht in Stein gemeißelt, dass es in Deutschland nur eine Skeptikerorganisation gibt.
Welche Zukunft hat die GWUP?
Andreas Edmüller am Permanenter Link
Eine sehr anregender zusätzlicher Blickwinkel, Herr Fischer. Und er wirft Fragen auf: War während der letzten Jahre nicht die kritische Auseinandersetzung mit der Homöopathie ein wichtiges Thema der GWUP?
Michael Fischer am Permanenter Link
Danke für den Kommentar. Ich habe das natürlich nur grob skizziert, wie es meiner Wahrnehmung nach entspricht.
Bei der unzufriedenen Seite gibt es natürlich ein weites Spektrum. Die große Mehrheit ist hier wohl durchaus der Meinung, man könne als Skeptiker über alles reden - "ABER NICHT SO!"
Tja.
David Z am Permanenter Link
Vielen Dank für die weiteren Ausführungen.
Mich würde es interessieren: Wie war/ist denn die Thematisierung von "Politik" gedacht? Wissenschaftliche Gutachten? zB die Widerlegung der vielen unsinnigen Behauptungen aus der grünen Ecke zum Thema Energiepolitik? Die wissenschaftliche Widerlegung der links-grünen Behauptung, es gäbe mehr als zwei Geschlechter? Darlegung der brutalen Fakten zum Thema Migration? So in dieser Art?
Michael Fischer am Permanenter Link
Ich kann nur sagen: Der große Zankapfel ist gegenwärtig dieses YouTube-Format namens "The Boys of reason":
https://www.youtube.com/@theboysofreason
Peter Müller am Permanenter Link
Mich irritieren an diesen Kommentar einige Dinge. Sicherlich, ein Kommentar spiegelt die Meinung eines Autors wieder.
Inwiefern ist eine satzungsgemäße, freie Wahl eines Vorstandes ein Putsch? Ist es nicht vielmehr ein Zeichen gesunder demokratischer Kultur, wenn es die Möglichkeit einer Opposition zu einem Wahlvorschlag des amtierenden Vorstandes gibt? Es wird im Kommentar ausführlich darauf eingegangen, dass es im Verein im Vorfeld der Wahl rumort hat und sich augenscheinlich Lager gebildet haben. Der Autor positioniert sich klar für eines dieser Lager.
War es dann nicht vielleicht ein wenig politisch blauäugig, nicht im Vorfeld dieser Wahl um unentschlossene Mitglieder zu werben bzw. wenigstens das eigene Lager zu mobilisieren? Wie gesagt, der Autor schreibt ausführlich, dass es an der Basis zu Konflikten gekommen sei. Was lässt den Autor gleichzeitig glauben, dass in einer solchen Atmosphäre Wahlen Selbstläufer sind? Wird hier nicht das "unerwünschte" Ergebnis einer satzungsgemäßen Wahl dazu instrumentalisiert, von eigenen Fehlern abzulenken? Vielleicht wurde dem vom Autoren favorisierten Kandidaten von Seiten der Vereinsbasis nicht zugetraut, den Verein wieder auf einen gemeinsamen Kurs zu bringen?
Michael Fischer am Permanenter Link
Da stellen Sie ziemlich viele gute Fragen!
Ein gewisses Problem scheint mir allerdings die Frage zu sein, wer denn die "Basis" des Vereins darstellt. Die 2200 Vereinsmitglieder? Oder nur die 127 bei der MV anwesenden? Irgend etwas dazwischen?
Hat es so gesehen überhaupt an der "Basis" rumort? Oder war das eher eine kleinere, dafür aber in den sozialen Medien sehr präsente Gruppe?
Sei es wie es mag: Diese Gruppe bildete auch einen Teil des bisherigen Vorstandes ab und im Gefolge befanden sich mehrere prominente Mitglieder, die im Vorfeld bereits einen deutlichen Warnschuss abgegeben hatten.
So gesehen finde ich persönlich es auch sehr blauäugig, nicht mal Ansatzweise die Möglichkeit in Erwägung zu ziehen, dass sich hier plötzlich eine Opposition gebildet haben könnte, die dann auch mit Gegenkandidaten aufwartet.
Schlussendlich: Die Cleveren haben die Naiven ausgetrickst - Selber schuld! - und jetzt ist Abpfiff und Schwamm drüber.
Tja, hättste gerne. Jetzt gehts intern ab, aber wie.
Wo kommen die denn alle her? Ist das jetzt etwa...die Basis??
Ralf Peter Maier am Permanenter Link
Dem schließe ich mich einfach mal an.
Darüber hinaus ist es im allerhöchsten Maße fragwürdig, persönliche Befindlichkeiten in dieser Art und Weise und derart exponiert nach außen zu tragen. Das ist unanständig.
Und nein, darüber diskutiere ich nicht mehr. Es widert mich an. Und es ist alles gesagt.
och am Permanenter Link
Dieser Antwort von Peter Müller kann ich mich anschließen und möchte noch drei Dinge ergänzen:
2. Begrüße ich ausdrücklich, dass Rouven Schäfer sich zur Wahl als Stellvertreter gestellt hat und auch gewählt wurde - die Größe hat in der Situation nicht jeder. Und ich hoffe, daß das hilft die entstandenen Lager schnell wieder zusammenzuführen.
3. Die Anmerkung im Artikel zum Thema Ehrenmitgliedschaft für Armadeo - die er für seine langjährige Arbeit für die GWUP sicher verdient hat: Wie alle die vor Ort waren wissen, endete die Auszählung der Beisitzer zum (neuen) Vorstand gegen 18:15/18:20 Uhr. Der Saal hätte um 18:00 Uhr geräumt sein sollen und alle/viele waren bereits im Aufbruch. Mal rein technisch: Wann hätte denn der neu gewählte Vorstand darüber entscheiden sollen? Mal abgesehen davon, daß ich persönlich es auch für unwürdig gehalten hätte, Armadeo im allgemeinen Aufbruch zuzurufen: „Wir machen Dich übrigens zum Ehrenmitglied“.
Michael Fischer am Permanenter Link
Holm lag nur maximal fünf Stimmen (vielleicht sogar nur vier, bin mir nicht sicher, ob es Enthaltungen gab) über der notwendigen absoluten Mehrheit.
Das ist definitiv nicht viel. "Deutlich" sieht anders aus.
Oliver am Permanenter Link
Mit einem solchen Beitrag macht man es Freidenkern nicht unbedingt leichter, in der Öffentlichkeit für die Arbeit der GWUP einzutreten.
Diese dem allgemeinen Verständnis völlig entgegengesetzte Umdeutung von Begrifflichkeiten ("woke") mag noch als einzelne, wenn auch recht schräge, persönliche Position legitim sein. Wenn aber gar versucht wird, eine turnus- und ordnungsgemäße in der Debatte aber als "Putsch" zu diskreditieren, ist das für eine wissenschaftsorientierte Gemeinschaft schlicht und ergreifend schwer rufschädigend.
Ron am Permanenter Link
Stehe vor einem Rätsel, wie ein Wokismus-kritischer Text sich mit dem sozusagen offiziellen Ideologiebekenntnis zum Wokeismus ("Putschist:innen") schmücken kann.
Claudia am Permanenter Link
Ich finde den Artikel von Herrn Schedel informativ und angemessen. Die antiaufklärerische Identitätspolitik hat die Gwup anscheinend befallen, schade. Vielleicht kommt der Verein ja gestärkt heraus.
G. Alileo am Permanenter Link
Ein Grundproblem ist wohl, daß einige Akademiker/-innen (von Ihrer Ausbildung her) die Methodik nicht kennen, Behauptungen von Beweisen zu unterscheiden.
Die Inquisitoren von Galileo konnten ihn nicht verstehen, weil sie nicht wußten, wozu ein Fernrohr eigentlich gut ist und wie man es bedient.
Auch die Inquisitoren von Galileo waren gebildete Menschen, die lesen, schreiben und reden konnten. Es war damals aber noch nicht bekannt, was eigentlich objektive Evidenz sein könnte und wie man darüber redet.
Schlimmstenfalls wird die GWUP damit zu einer Art Sekte mit einer rationalistischen Fassade und einer antirationalistischen Agenda.