Frühere Gesundheitsministerin der Niederlande wegen Sterbehilfelegalisierung ermordet

Mord in "göttlichem Auftrag"

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Els Borst im Februar 2002
Els Borst im Februar 2002

BERLIN. (hpd) Wie Spiegel-Online gestern Abend meldete, wurde die ehemalige Gesundheitsministerin der Niederlande, Els Borst, im Jahr 2014 ermordet. Ein Mann gestand jetzt vor Gericht, einen “göttlichen Auftrag” erhalten zu haben, die Frau zu töten, da sie für die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe in den Niederlanden verantwortlich gewesen sei.

Els Borst wurde im Februar 2014 in ihrem Haus bei Rotterdam mit Dutzenden Messerstichen getötet. Sie war von 1994 bis 2002 Gesundheitsministerin, vertrat äußerst liberale Positionen und hat maßgeblich zur Legalisierung der aktiven Sterbehilfe beigetragen.

Im jetzt eröffneten Gerichtsverfahren vor einem Strafgericht in Rotterdam gestand der Angeklagte die Tat. Es wäre ein “göttlicher Auftrag” gewesen, sie zu töten, da sie für die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe in den Niederlanden verantwortlich gewesen sei.

Auch in Deutschland gab es gewalttätige Übergriffe auf Sterbehilfebefürworter. Im Juni 2014 wurde die Präsidentin des Vereines Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) Opfer eines Säureangriffes. Damals wurde vermutet, dass der Täter aus den Reihen der sog. “Lebensrecht-Bewegung” stammt; einer Bewegung, die sich primär gegen Schwangerschaftsabbrüche, jedoch auch gegen Praktiken der Sterbehilfe, des Klonens, der Pränataldiagnostik und manche Gebiete der Biotechnologie, wie etwa Stammzell- und Embryonenforschung, einsetzt. Dabei wird auch auf Mittel der Gewalt zurückgegriffen.