Die Bilder des Kriegs zwischen der Hamas und Israel haben nicht nur ein Schisma in der Weltbevölkerung aufgerissen, sondern auch innerhalb der israelischen Öffentlichkeit und Politik. Denn anders als bei früheren Konfrontationen richtet sich die Wut der Bevölkerung nicht nur auf die Hamas, sondern auch auf die eigene Regierung: Jahrelange Klientelpolitik und allen voran die kürzlich entgegen immenser Proteste in Gang gesetzte Justizreform sollen die jüngsten Angriffe überhaupt erst ermöglicht haben. Der Versuch einer historischen Einordung.
Die Feindschaft gegen Juden prägt auch zahlreiche islamistische Diskurse. Die Charta der "Hamas" fordert einen Palästinenserstaat – und ruft zur Erreichung dieses Ziels ganz offen zur Tötung von Juden auf.
Der Supreme Court of Israel, des Landes höchster Gerichtshof, steht vor einem existentiellen Dilemma. Nachdem die rechtsreligiöse Regierungskoalition den ersten Teil ihrer immens umstrittenen Justizreform verabschiedet hat, wird das Gericht in den kommenden Monaten eine Klage gegen just das Gesetz eruieren, das seine eigene Macht empfindlich beschneidet. Die Regierung sei dabei, Israels Demokratie "von innen heraus zu vernichten", warnt der ehemalige Premierminister Ehud Barak.
Die Massenproteste in Israel reißen nicht ab. Über 100.000 Menschen demonstrierten im August in Tel Aviv gegen die rechtsreligiöse Politik der Regierung um Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Nach einer Serie von diskriminierenden Vorfällen gegenüber Frauen im öffentlichen Raum gehen dort nun vermehrt Menschen für Frauenrechte auf die Straße.
Zehntausende Israelis demonstrierten vergangenen Montag in Jerusalem gegen die von der Regierung vorangetriebene Justizreform. Zahlreiche Anwaltskanzleien und High-Tech-Unternehmen stellten ihre Mitarbeiter*innen frei, um an den Protesten teilzunehmen. Präsident Isaac Herzog warnte bereits vor Wochen vor Ausschreitungen und richtete mehrere fruchtlose Appelle an die Regierung. Nun hat sich sogar US-Präsident Joe Biden zu Wort gemeldet.
Seit Anfang des Jahres ist Benjamin "Bibi" Netanjahu wieder einmal Premierminister Israels. Seine Koalition ist eine streng religiöse Allianz, die einen Großteil des Landes – darunter Säkulare, Frauen und arabischstämmige Israelis – in helle Aufregung versetzt hat. Neben der Einschränkung elementarer Grundrechte zielt die Regierung mit dem politischen Äquivalent einer Atomrakete auf die angesehenste politische Institution des Landes: das Verfassungsgericht. Ein Kommentar.
Benjamin "Bibi" Netanjahu ist mit ziemlicher Sicherheit der neue, alte Ministerpräsident Israels. Am 15. November wird sich das fünfte Parlament (Hebräisch: Knesset) in dreieinhalb Jahren formen, wo Netanjahus rechtskonservative Koalition voraussichtlich 64 der 120 Sitze besetzen wird – davon mehr als die Hälfte mit orthodoxen oder streng orthodoxen Abgeordneten. Ein Rück- und Ausblick aus humanistischer Perspektive.
Israel hat gewählt, zum vierten Mal in zwei Jahren. Passiert ist das Undenkbare: Der nächste Premierminister heißt nicht Benjamin "Bibi" Netanyahu. Die neue Koalition vereint die unterschiedlichsten Weltanschauungen, zum ersten Mal ist eine unabhängige arabische Partei an der Regierung beteiligt. Was bedeutet die Wahl für die Privilegien der streng Orthodoxen?
Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern hat eine neue Stufe der Eskalation erreicht. Mehr als 200 Todesopfer haben die militärischen Auseinandersetzungen in den vergangenen Tagen bereits gefordert. Hinsichtlich der militärischen Aktionen auf palästinensischer Seite kommt der Hamas die zentrale Rolle zu. Doch was ist die Hamas eigentlich, was sind ihre Ziele und wie ist sie organisiert? Ein Interview mit Politikwissenschaftler Prof. Armin Pfahl-Traughber.
Mehr als 100.000 Menschen kamen letzte Woche am Berg Meron im Norden Israels zusammen, um das Fest "Lag BaOmer" zu feiern – erlaubt waren eigentlich nur 10.000. Einige streng orthodoxe Gruppierungen hatten zuvor im Parlament für die Aufhebung sämtlicher Beschränkungen lobbyiert. Aus noch ungeklärten Gründen gerieten die vorderen Reihen ins Straucheln, die Menschen fielen übereinander und zerquetschten sich gegenseitig. 45 Menschen verloren ihr Leben und 150 wurden verletzt; nun hagelt es Kritik an der Polizei. Doch zahlreiche Stimmen haben bereits vor Jahren vor einer solchen Tragödie gewarnt.
Da hat Jahwe wohl nicht aufgepasst: Ausgerechnet in den Gebieten, in denen in Israel ausgesprochen streng religiöse Juden leben, hat sich das Virus besonders schnell verbreitet – weil die Ultra-Orthodoxen die Kontaktverbote lange nicht einhielten. Doch auch die obersten Staatsvertreter fallen negativ auf.
Nachdem orthodoxe Juden an der Klagemauer zunächst per Massengebet gegen das Coronavirus anzukommen versuchten, haben die obersten Rabbiner Israels nun dort von Massenveranstaltungen abgeraten. Auch auf das übliche Küssen der Klagemauer soll derzeit verzichtet werden.
Der Israelkenner, Journalist, Buchautor, Reiseleiter und Theologe Wolfgang Sotill nennt als Hauptziel seines Buches, Fakten zu Israel zu vermitteln, Zusammenhänge aufzuzeigen und Klischees aufzubrechen. Was als Buchtitel nach einfacher Reiseliteratur klingt, erweist sich als fundierte Auseinandersetzung mit Israel.
Im Rahmen der Vorbereitungen des letzten Eurovision Song Contest kam es im israelischen Tel Aviv zu Protesten ultraorthodoxer Juden gegen die Vorbereitung und Durchführung des Events am Sabbat. Hunderte Ultraorthodoxe lieferten sich Rangeleien mit der Polizei, die versuchte die Versammlung der Protestierenden aufzulösen. Eine kleine Gruppe Frauen zog zum Protest gegen die Ultraorthodoxen ihre T-Shirts aus und vertrieb so die religiösen Männer.
Der Publizist Alex Feuerherdt und der Politikwissenschaftler Florian Markl kritisieren in ihrem Buch "Vereinte Nationen gegen Israel. Wie die UNO den jüdischen Staat delegitimiert" die im Titel angesprochene absonderliche Verurteilungspraxis.