Die größte neuoffenbarerische Kirche mit dem auffälligen Namen "Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage" ist in den USA in einen Finanzskandal verwickelt. Die Schlagzeilen aus Utah zeigen einmal mehr: Obwohl es bei Glaubensgemeinschaften primär um religiöse und geistige Belange geht, werden viele bei Geldangelegenheiten sehr weltlich. Konkret: gierig.
Der erste Themenabend des AK Säkulare in Düsseldorf im Jahr 2023 hielt für die zahlreich zugeschalteten Interessierten wieder einen säkularen "Leckerbissen" bereit: Einer der profiliertesten Experten zum Thema Staatsleistungen, Johann-Albrecht Haupt, Verwaltungsjurist und Sprecher von BAStA (Bündnis altrechtliche Staatsleistungen abschaffen), referierte pointiert und auch für den juristischen Laien verständlich zu diesem komplexen Thema, dem just eine unerwartete Aktualität widerfährt.
"Die Kirchen und das liebe Geld" – Dieses Thema lockte am vergangenen Dienstag eine Vielzahl von Interessierten an die PC-Bildschirme. Finanzexperte Lothar Binding, langjähriger finanzpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und Bundesvorsitzender der AG SPD 60 plus, gab in einem knapp einstündigen Vortrag einen detailreichen Einblick in die komplexen Zusammenhänge und Verflechtungen von Staat, Steuerzahler und den beiden Kirchen im Finanzbereich.
Mehrere Kantone der Schweiz haben dem Vatikan umfangreiche Geldzahlungen für die Renovierung der Kaserne der päpstlichen Schweizergarde zugesagt. Im Kanton Luzern wurde die Vatikan-Finanzierung aus öffentlichen Geldern Ende September durch ein Referendum zu Fall gebracht, das von der Freidenker-Vereinigung der Schweiz initiiert worden war. Nun soll auch die des Kantons Wallis auf den Prüfstand gestellt werden.
Es dürfte die höchste bayerische Fördersumme aller Zeiten sein, die für eines der kirchlichen Glaubensfeste im kommenden Jahr ausgegeben wird. Hinzu kommt noch eine stattliche Summe der hochverschuldeten Stadt Nürnberg.
Die Schweiz und mehrere ihrer Kantone wollen Unsummen für den Umbau einer Kaserne im Vatikan bezahlen. Im Kanton Luzern hat die Freidenker-Vereinigung der Schweiz (FVS) zusammen mit mehreren Bündnispartnern ein Referendum gegen diesen Umgang mit Steuergeldern initiiert. Am 25. September wird darüber abgestimmt. hpd-Redakteurin Daniela Wakonigg sprach mit der Pressesprecherin der FVS, Lisa Arnold, die die Kampagne betreut.
Der Düsseldorfer Aufklärungsdienst (DA!) will verhindern, dass die Stadt Düsseldorf den Evangelischen Kirchentag 2027 mit mindestens 5,8 Millionen Euro aus Steuergeldern fördert. Eben dies hatte der Rat der Stadt in seiner Sitzung am 23. Juni nach kurzer kontroverser Diskussion, 48 Ja-Stimmen, 17 Nein-Stimmen und 7 Enthaltungen beschlossen. Gegen diesen Ratsbeschluss initiiert der DA! e. V. jetzt ein Bürgerbegehren. Das Ziel: Nicht der Kirchentag als solcher soll verhindert werden, wohl aber die Co-Finanzierung aus öffentlichen Mitteln der hochverschuldeten Stadt.
Die Stadt Düsseldorf will im Eilverfahren und ohne jede parlamentarische Debatte 5,8 Millionen Euro für einen 5-tägigen Evangelischen Kirchentag im Jahr 2027 durchwinken.
Die Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) kritisiert die öffentlichen Zuschüsse von Stadt, Land und Bund für den 102. Katholikentag in Stuttgart, die auf ein neues Rekordniveau gestiegen sind.
Recherchen der Bürgerrechtsorganisation Humanistische Union (HU) haben ergeben: Auch in diesem Jahr steigen die Staatsleistungen an die evangelische und katholische Kirche kontinuierlich an. In diesem Jahr werden nach Haushaltsplänen die Länder – mit Ausnahme von Hamburg und Bremen – den beiden Kirchen rund 594 Millionen Euro überweisen. Eine neue Rekordsumme in einem stetigen Aufwärtstrend.
Kardinal Rainer Maria Woelki hat die ihm vom Papst verordnete geistliche Auszeit scheinbar nicht genutzt, um sich in seiner Amtsführung auf biblische, ethische Grundaussagen zurückzubesinnen. Anders ist sein Umgang mit der Berichterstattung über die Spielschulden des Priesters aus seinem Erzbistum nicht zu erklären. Die Kölner Diözese soll insgesamt 1,15 Millionen Euro zum Teil aus einem bischöflichen Sondervermögen zur Tilgung bereitgestellt haben, aus dem auch Missbrauchsopfer entschädigt werden.
Das "Bündnis altrechtliche Staatsleistungen abschaffen" (BA§TA) fordert, die Ablösung der Staatsleistungen an die Kirchen in die aktuellen Koalitionsverhandlungen einzubeziehen.
Kurz nach dem Kirchenaustritt meiner Verlobten, die immer wieder mit dem Austrittsgedanken gespielt hatte, erfolgte nach 32 Jahren die tatsächliche Austrittserklärung. Wenig später kam die Reaktion des Pfarrers: er legte die "schrecklichen Konsequenzen" eines Kirchenaustritts dar. Von solchen erzürnten Reaktionen hatte ich bereits gehört. Selbst ein solches Schreiben in die Finger bekommen hatte ich jedoch noch nicht. Insofern habe ich mich über den Brief der Kirche regelrecht gefreut: Eine willkommene Gelegenheit für einen Seitenhieb und eine Prise Spott.
Während es zuletzt zu den sogenannten Staatsleistungen in Höhe von jährlich rund 549 Millionen Euro, die als staatliche Entschädigungszahlungen für im 18. und 19. Jahrhundert erfolgte Enteignungen der evangelischen und katholischen Kirche in Deutschland von der öffentlichen Hand an die beiden Kirchen gezahlt werden, eine breite Diskussion bis hin zu Bundestagsanträgen gab, gilt die Milliardensubvention für religiöse Gesellschaften im Rahmen der Kirchensteuer als die vergessene Subvention.
Über Geld und Gehälter wird diskutiert, wenn die Leistungen Luft nach oben haben. Nur die Kirchensteuer gibt es weiterhin "umsonst". hpd-Autor Jürgen Roth fordert: Das muss sich endlich ändern!