In einem vor allem per Messengerdienst WhatsApp verbreiteten Lied soll der 22-jährige Sänger Yahaya Aminu Sharif einen Imam höher als den Propheten Mohammed gelobt haben. Das brachte ihm den Vorwurf der Blasphemie ein, wofür ihn ein Scharia-Gericht im nordnigerianischen Kano zum Tod durch Erhängen verurteilt hat.
Seit Ende April befindet sich Mubarak Bala, der Präsident der Humanistischen Vereinigung von Nigeria, wegen angeblich blasphemischer Äußerungen in Haft. UN-Menschenrechtsexperten fordern nun seine unverzügliche Freilassung.
Ende April wurde Mubarak Bala, Präsident der Humanistischen Vereinigung von Nigeria, verhaftet. Seitdem gibt es kein Lebenszeichen von ihm, selbst seinem Anwalt wird der Kontakt verweigert. Menschenrechtsaktivist Leo Igwe kritisiert die Verletzung von Balas Rechten und die Beschwichtigungspolitik der nigerianischen Behörden gegenüber dem Ausland.
Islamistische Terroristen haben am letzten Dienstag die Bevölkerung des Nomadendorfes Faduma Kolomdi im Bundesstaat Borno im Nordosten Nigerias zum Gebet zusammengerufen und sie dann standrechtlich erschossen. Mindestens 81 Menschen starben im Feuer der Maschinenpistolen, unter ihnen auch viele Frauen und Kinder. Bei dem Massaker wurden 13 Personen verletzt, sieben Dorfbewohner wurden von den Angreifern verschleppt.
Vor drei Wochen wurde der Präsident der Humanistischen Vereinigung von Nigeria verhaftet, weil er auf Facebook den Propheten Mohammed beleidigt haben soll. Seitdem ist der Aufenthaltsort von Mubarak Bala unbekannt. Balas Mitstreiter fürchten um sein Leben und auch um die Sicherheit anderer Atheisten in Nigeria. Der nigerianische Menschenrechtsaktivist Leo Igwe, Leiter der Kampagne #FreeMubarakBala, berichtet im hpd-Interview von der Situation vor Ort.
Am Dienstag wurde Mubarak Bala, Präsident der Humanistischen Vereinigung von Nigeria, aufgrund einer Anzeige wegen Blasphemie verhaftet. Im muslimischen Norden Nigerias kann Bala die Todesstrafe drohen, da dort islamisches Recht gilt.
Auch wenn sie hierzulande aus den Schlagzeilen verschwunden sind: Die Terrorgruppe Boko Haram verbreitet in Nigeria weiterhin Angst und Schrecken durch neuerliche Gräueltaten. Ein Kindersoldat richtete einen Christen hin, einem anderen wurde die Kehle durchgeschlitzt und es gab mehrere Enthauptungen.
Die erste Konferenz über den in Afrika verbreiteten Glauben an Hexerei fand Ende November an der Universität von Nsukka in Nigeria statt. Christliche Vereinigungen hatten versucht, die Konferenz zu verhindern.
Das westafrikanische Nigeria kommt nicht zur Ruhe. Seit Jahren terrorisiert die islamistische Gruppierung Boko Haram das Land im Wunsch, die Scharia als Rechtsgrundlage zu etablieren sowie als westlich bezeichnete Bildung auszumerzen.
Mindestens 55 Menschen starben vergangenen Donnerstag bei einem Streit zwischen Christen und Muslimen auf einem Markt im nigerianischen Kaduna. Auslöser war der Diebstahl eines Jugendlichen. 22 Personen wurden von der Polizei festgenommen und eine 24-stündige Ausgangssperre verhängt.
Die Humanist Association of Nigeria wurde jüngst vom Staat Nigeria formal als Organisation anerkannt. 17 Jahre lang hatten die nigerianischen Humanisten um diese Anerkennung gekämpft. Dies berichtet die International Humanist and Ethical Union (IHEU).
Die Atheist Society of Nigeria (ASN) veranstaltete diesen Monat ihre erste Tagung. Die Teilnehmer aus Nigeria und anderen afrikanischen Ländern diskutierten über die Schwierigkeiten der Situation von Atheisten in der Region.
BONN. (hpd) Der Journalist Mike Smith berichtet in seinem Buch "Boko Haram. Der Vormarsch des Terror-Kalifats" über die Entstehung und Entwicklung der islamistischen Gruppe in Nigeria. Damit liegt eine erste deutschsprachige Monographie zum Thema vor, welche die Entwicklungen in den Kontext der Geschichte und Gegenwart eines afrikanischen Landes einordnet, hier und da aber auch eine stärkere analytische Ausrichtung nötig gehabt hätte.
BERLIN. (hpd) Nach Medienangaben haben Angehörige der islamistischen Terrormiliz Boko Haram wegen des Vorrückens der Regierungstruppen ihre Ehefrauen ermordet.