ELTVILLE-ERBACH. (hpd) Hans Albert, der dezidierteste deutsche Vertreter des kritischen Rationalismus‘, des Fallibilismus’ und des Münchhausen-Trilemmas, wird heute 95 Jahre alt.
BERLIN. (hpd) In weniger als drei Jahren zum Klassiker geworden: "Geist und Kosmos. Warum die materialistische neodarwinistische Konzeption der Natur so gut wie sicher falsch ist” gibt es nun bei Suhrkamp in der Taschenbuch-Wissenschaft-Reihe wie gemacht fürs Proseminar. In der Tat gibt es Bücher, um die man schwer herumkommt. Redlichkeit kann ein guter Grund dafür sein. Darin ist dieses Buch bestimmt beispielhaft. Doch hat es auch recht?
BONN. (hpd) Der Politikwissenschaftler Samuel Salzborn will in seinem Buch "Kampf der Ideen. Die Geschichte politischer Theorien im Kontext" entsprechend des Untertitels politische Theorien im Kontext politischer Rahmenbedingungen darstellen und erörtern. Sein Ansatz überzeugt, da er die Abgehobenheit mancher Theoriedebatten von der Realität kritisiert, hätte aber auch selbst bei der Darstellung der einzelnen Ansätze noch stärker umgesetzt werden können.
DÜSSELDORF. (hpd) Philipp Blom war vergangene Woche beim Düsseldorfer Aufklärungsdienst zu Gast. Der Philosoph und Historiker sprach dort über das vergessene und zugleich ambivalente Erbe der Aufklärung.
BONN. (hpd) Der Schweizer Politikwissenschaftler Francis Cheneval liefert in seinem Buch "Demokratietheorien zur Einführung" eine problemorientierte Gesamtdarstellung zum Thema. Im Unterschied zu anderen Bänden beschreibt er nicht Systeme oder Theoretiker, sondern erörtert Ambivalenzen und Legitimationsprobleme, allerdings nicht immer in einer Art und Weise, die zu einer Einführung passt.
ODERNHEIM. (hpd) Dieses gar nicht voluminöse, gerade mal 120 Seiten umfassende Buch des Kulturphilosophen und Ethikers Erich Satter enthält eine erstaunliche Vielzahl und Vielfalt von Denkanstößen im weiten Problemfeld der Beziehungen zwischen Kultur und Kunst, Moral und Ethik, Philosophie und Religion und von Fragen und Teilantworten bezüglich eines synthetischen oder – wie der Autor es ausdrückt – synästhetischen Zusammenhangs zwischen all diesen Disziplinen.
BONN. (hpd) Mark Lilla, Professor für Geistswissenschaften an der Columiba University, will in seinem Buch "Der hemmungslose Geist. Die Tyannophilie der Intellektuellen" den Opportunismus von Denkern gegenüber Diktaturen anhand von Fallbeispielen aus dem 20. Jahrhundert erörtern. Da die einzelnen Beiträge zu Benjamin, Derrida, Foucault, Heidegger und Schmitt eher essayistisch gehalten sind, liegt mit dem nicht ganz so gelungenen Buch nur eine fragmentarische Erörterung zum Thema vor.
OBERWESEL. (hpd) Ob die beiden nun tatsächlich ein Liebespaar waren, weiß man nicht. Bekannt ist lediglich, dass der Philosoph und Mathematiker René Descartes 1650 in Stockholm am Hofe der Königin Kristina Wasa von Schweden starb, an dem er weilte, um sie in seiner Philosophie zu unterweisen; und dass die beiden schon vorher längeren Briefkontakt gepflegt hatten. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass sich zwischen den beiden mehr als nur das historisch Verbürgte abgespielt hat.
BASEL. (hpd) Peter Singers jüngste Aussagen sowie Michael Schmidt-Salomons Replik haben hohe mediale Wellen geworfen und für kontroverse Diskussionen gesorgt. Die folgende Stellungnahme gibt den Standpunkt der GBS Schweiz wieder, die sich mit der Philosophie des effektiven Altruismus (EA) identifiziert.
BERLIN. (hpd) Geschätzt 250 Protestierende standen am gestrigen Nachmittag vor der Urania. Drinnen im Kleistsaal sprach Peter Singer bereits mit Journalisten des ZDF. Die Preisverleihung hatte bereits im Vorfeld für kontroverse Debatten gesorgt, die sich auf die problematischen Äußerungen Singers bezogen.
Wir wollen Peter Singers Ethik nicht im Einzelnen verteidigen – Kritik daran finden wir legitim – den Aufruf des Aktionsbündnisses 'Kein Forum für Peter Singer' halten wir jedoch für niveaulos und inakzeptabel.
BERLIN. (hpd) Michael Schmidt-Salomon hatte bereits vor seiner Abreise nach Griechenland, wo er u.a. über sein bei griechischen Linken beliebtes Buch "Keine Macht den Doofen" diskutierte, Stellung zu dem Anti-Singer-Protest in Deutschland bezogen. Nach seiner Rückkehr aus Athen legte der Philosoph und Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung noch einmal nach, wobei seine Kritik an den linken Unterstützern des Protests ungewöhnlich scharf ausfiel.
MARBURG. (hpd) Roboter und Computerprogramme werden dem Menschen immer ähnlicher, während Menschen immer perfekter funktionieren sollen wie Maschinen. "Streifzüge durch die Welt der digitalen Selbstvermessung" unternahm Prof. Dr. Stefan Selke am Donnerstag (7. Mai) im Käte-Dinnebier-Saal des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) Auf Einladung der Humanistischen Union Marburg sprach der Soziologe von der Hochschule Furtwangen dort über "Lifelogging und das Leben mit der digitalen Aura".
BERLIN. (hpd) In der linken Tageszeitung "Junge Welt" erschien am Dienstag ein Artikel, der die geplante Vergabe eines Preises für "Tierleidminderung" an den australischen Philosophen Peter Singer scharf kritisierte. Im Internet kam es wenig später zu drastischen Kommentaren, die forderten, "den Typen an die Wand zu stellen". Der Humanistische Pressedienst führte dazu ein Gespräch mit Michael Schmidt-Salomon, der von den Ausrichtern des Preises eingeladen wurde, die Laudatio auf Peter Singer am 26. Mai in der Berliner Urania zu halten.
GIESSEN. (hpd) Unser Autor Edgar Dahl hat für den hpd die Geschichte des Freitodes nachgezeichnet. Er zeigt auf, dass sich die Wertung des Suizids im Laufe der Geschichte sehr veränderte: in der griechischen Kultur war es völlig selbstverständlich, dass Menschen über ihr Lebensende selbst bestimmen können. Eine Verurteilung dieses Rechts auf Selbstbestimmung entstand erst mit dem Erstarken des Christentums.