Gebete und Gottvertrauen sind in den USA zentrale Elemente bei einigen Programmen zum Suchtausstieg. In manchen Fällen müssen Strafgefangene ein solches Programm absolvieren, damit ihre Haft auf Bewährung ausgesetzt wird. Doch im Fall eines atheistischen Häftlings ist diese Auflage nicht zulässig, wie jetzt ein Gericht in West Virginia entschied.
Mehr als zwei Drittel aller Erwachsenen in den USA glauben an Engel, den Himmel und die Macht des Gebets, zeigt eine neue Befragung. Der Glaube an die Hölle oder den Teufel ist weniger beliebt, dennoch bekunden mehr als 50 Prozent der Befragten eine solche Überzeugung. Auch die steigende Verbreitung der Einstellung "Spiritual But Not Religious" – spirituell, aber nicht religiös – spiegelt sich in der Umfrage wieder.
Um moralische Werte zu leben, braucht es keinen Gottesglauben – davon sind rund zwei Drittel (65 Prozent) der Erwachsenen in den USA überzeugt. Nur 34 Prozent vertreten eine andere Ansicht. Zu diesem Ergebnis kam eine repräsentative Befragung des amerikanischen Meinungsforschungsinstituts Pew Research Center im Frühjahr 2022.
Der demokratische Abgeordnete Jamie Raskin hat angekündigt, den wegen Blasphemie seit drei Jahren in Nigeria inhaftierten Mubarak Bala zu unterstützen. Die Unterstützung soll über das Defending Freedoms Project der Tom Lantos Human Rights Commission erfolgen.
Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Gallup hat im Mai 2023 in den USA eine Umfrage zu Gottesdienstbesuchen in Kirchen, Synagogen, Moscheen oder anderen Tempeln durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass die Besuche seit 2012 um fast zehn Prozent abgenommen haben.
In der US-amerikanischen Stadt Hamtramck (Bundesstaat Michigan) wird es keine Pride-Flaggen auf öffentlichem Gelände mehr geben. Das Verbot soll die religiösen Empfindungen der muslimischen Bewohner schützen, so die Begründung. Kritiker der Entscheidung verweisen auf eine negative Signalwirkung für progressive Bevölkerungsgruppen.
Mit der Entscheidung, eine römisch-katholische "Charter School" aus Steuergeldern zu finanzieren, hat der Bundesstaat Oklahoma womöglich einen weiteren Schritt zur Auflösung der US-amerikanischen Trennung von Staat und Kirche getan. Sollten sich die Pläne für die St. Isidore of Seville Catholic School, deren Eröffnung für den Herbst 2024 geplant ist, tatsächlich wie vorgesehen umsetzen lassen, werden weitere Schulen in anderen Bundesstaaten folgen.
Mit dem Fall "303 Creative LLC v. Elenis" hat der Supreme Court of the United States (SCOTUS) kurz vor der Sommerpause noch einmal für entsetztes Staunen gesorgt. Angehörige sogenannter "expressiver Berufe" – wen genau das umfasst ließ der SCOTUS unglücklicherweise unbezeichnet – dürfen künftig offen Menschen diskriminieren, deren Lebensweise ihren eigenen religiösen Überzeugungen widerspricht. Fehlgeleiteter hätte dieses Urteil kaum sein können: Ein Kommentar.
Laut einer Umfrage des "Pew Research Centers" finden amerikanische Eltern Religion wichtiger als politische Werte. Jedenfalls möchten sie ihren Kindern eher ihre eigene Religion vermitteln als ihre politische Weltsicht. Als besonders hartnäckig erweist sich das protestantische Christentum – trotzdem sind gottlose Eltern erfolgreicher bei der Übertragung ihrer religiösen Ansichten.
Der Erzbischof von Kansas City ist besorgt. Jahrelang wurden in seiner Diözese ungültige Messen gefeiert, da Priester in den katholischen Messen nicht-liturgiefähigen Wein nutzten. Dies sei, so der Erzbischof, "eine sehr ernste Situation, für die wir nun den Heiligen Stuhl um Hilfe bei der Wiederherstellung bitten müssen."
Atheist:innen sind Schuld am Kapitalismus, am Kommunismus, an der Homosexualität und an Drogen. Das glauben jedenfalls US-Amerikaner:innen. Petra Klug hat den Anti-Atheismus in den USA untersucht. Wo sich Diskrimierung gegen Atheist:innen in Deutschland verbirgt, erklärt die Religionswissenschaftlerin im Interview mit dem hpd.
Vor wenigen Monaten erreichte die Aufsichtsbehörde des Schulbezirks Davis im US-Bundesstaat Utah eine ungewöhnliche Beschwerde. Ein Elternteil beantragte die Verbannung der Bibel aus den lokalen Schulbüchereien, da sie pornographische Elemente enthalte und damit eine Kindeswohlgefährdung darstelle. Nun hat die Aufsichtsbehörde entschieden: Wegen "Obszönität oder Gewaltdarstellungen" sei die Bibel in der Tat untauglich für die Regale der Grund- und Mittelschulen.
Per Gesetz sollte im März dieses Jahres die körperliche Bestrafung von Kindern mit Behinderung im US-Bundesstaat Oklahoma generell verboten werden. Bibeltreue Christen haben dieses Gesetzesvorhaben jedoch zu Fall gebracht.
Heute beginnt in Delaware, USA, ein historischer Gerichtsprozess. Gegenüber stehen sich die Firma Dominion Voting Systems, Betreiber von Wahlcomputern, und Fox News Media, der Kabelsender des australischen Medienmoguls Rupert Murdoch. Wie im Laufe der Beweisaufnahme deutlich wurde, glaubten Fox' Führungsetage und die prominentesten Persönlichkeiten keine Sekunde daran, dass bei der Präsidentschaftswahl 2020 systematisch betrogen worden sei. Dennoch bot der Sender selbst den wildesten Verschwörungsmythen eine Plattform – aus Angst, die Zuschauer*innen könnten zu noch radikaleren Anbietern abwandern.
Nach dem Willen der US-Bischofskonferenz sollen katholische Krankenhäuser in den USA künftig keine geschlechtsangleichenden Eingriffe mehr vornehmen. Ein entsprechendes, kürzlich veröffentlichtes Richtlinien-Papier ruft sogar unter amerikanischen Klerikern Protest hervor.