Soweit wir wissen, ist der Mensch das einzige Tier, das überwiegend in einer eingebildeten, symbolischen Welt lebt. Alle anderen Tiere haben in erster Linie mit realen Gegebenheiten zu tun: Schutz vor Räubern, Schutz vor den physikalischen Einwirkungen der Natur, Futtersuche. Der Mensch hat sich im Laufe seiner Kulturgeschichte von vielen dieser Zwänge relativ weit abgenabelt - und ist entsprechend beleidigt, wenn die Natur ihn hin und wieder an seine basale Ausgeliefertheit erinnert, etwa durch eine Pandemie.
Bisher konnte sich die Schweizerische Evangelische Kirche (SEK) oft zurücklehnen und zuschauen, wie die katholische Kirche mit regelmäßigen Skandalen ihren Ruf besudelte. Doch für einmal probte die SEK erfolgreich den unrühmlichen Rollentausch: Ein Untersuchungsbericht beschuldigt den ehemaligen Kirchenpräsidenten Gottfried Locher und rehabilitiert seine Mitarbeiterin.
Man soll Gott nicht aus Eigennutz suchen. Das hat jüngst der Vorstandsvorsitzende der Vatikan AG, Herr Jorge Mario Bergoglio, mitgeteilt. Man soll Gott vielmehr einfach so suchen, und während man ihn (das allmächtige, allgegenwärtige Wesen) also überall sucht, soll man sich vor allem fragen: WARUM man ihn sucht. Viele Menschen, so teilt Bergoglio laut Vatican News mit, suchten den Gott nämlich bloß, weil sie an ihren Vorteil denken!
Bis zu ihrem 18. Lebensjahr war Sophie Jones Mitglied der Zeugen Jehovas. Dann ergriff sie die Flucht. Nun hat sie ihre Lebensgeschichte in einem bewegenden Buch niedergeschrieben.
Seit 2017 unterhält das Soziale Netzwerk Facebook sogenannte "Glaubenspartnerschaftsteams". Diese arbeiten mit Kirchengemeinden und anderen religiösen Communities in den USA zusammen, um die Plattform als Anbieter für "Religionsausübung im virtuellen Raum" zu etablieren. Die Strategie geht auf.
Unter die neuen Beschlüsse, welche die Methodisten im Vereinigten Königreich auf einer Konferenz gefasst haben, fällt nicht nur das Verbot von Konversionstherapien, sondern auch die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare. Eheschließungen zwischen ihnen sollen von der Religionsgemeinschaft vollständig anerkannt werden.
Die Berufung auf eine monotheistische Gottheit ist meist Beleg zweier Charakterzüge: Hierarchiegläubigkeit einerseits. Denkfaulheit andererseits. Beide ergänzen sich erstaunlich gut – einer der Gründe, weswegen das Mono-Gott-Konzept so erfolgreich ist.
Wenn Aberglaube auf Aberglaube trifft, entsteht meistens etwas Gefährliches. So auch in Kirchengemeinden auf der griechischen Insel Kreta Anfang des Monats. Dort haben einige Geistliche, die zusätzlich auch Impfgegner:innen sind, den geimpften Gläubigen die Kommunion verweigert. Die dadurch entstandenen Anreize, sich keiner solidarischen und lebensrettenden Schutzimpfung zu unterziehen, sorgten für heftige Kontroversen. Vonseiten der Kirche sind wissenschaftsfeindliche Vorstöße im Kontext der Corona-Pandemie in Griechenland keine Einzelfälle.
Mit einem "Krebsgeschwür" und "Krebsmetastasen" vergleicht der polnische Theologe Dariusz Oko homosexuelle Gruppen in der katholischen Kirche, nachzulesen in der Zeitschrift "Theologisches". Das Kölner Amtsgericht hat deshalb einen Strafbefehl gegen Oko wegen Volksverhetzung erlassen.
Er gehörte zu den mächtigsten Männern im Vatikan, manche handelten ihn sogar schon als Nachfolger von Papst Franziskus. Doch ab dem morgigen Dienstag steht Ex-Kardinal Giovanni Angelo Becciu im Vatikan vor Gericht, zusammen mit neun anderen Personen und mehreren Unternehmen. Bei einem faulen Immobiliendeal sollen sie Kirchengelder in dreistelliger Millionenhöhe verbraten haben. Becciu muss sich wegen Veruntreuung und Amtsmissbrauchs verantworten, anderen Beteiligten wirft die Staatsanwaltschaft Unterschlagung, Geldwäsche, Korruption und Betrug vor.
Im Oktober 1998 wurde in Argentinien die "Iglesia maradoniana", die Kirche zu Ehren des Fußballers Diego Armando Maradona gegründet. Als Religionsparodie belächelt, wegen der teilweise wenig vorbildhaften Lebensweise Maradonas aber auch kritisiert, fand die Kirche bis heute etwa 500.000 Gläubige aus aller Welt. Diese Verehren den Fußball, Pokale und vor allem den im November 2020 verstorbenen Diego Maradona.
Andrea Nahles sang einst im Bundestag das Pippi-Langstrumpf-Lied: "Ich mach mir die Welt, wide wide wie sie mir gefällt…". Das war etwas peinlich, aber auch ein kleines bisschen witzig. Überhaupt nicht witzig ist, wenn der Regensburger Bischof seine heile Welt erklärt.
Ist da wer? Da oben im Himmel? Wacht da einer über uns und all die anderen Schäfchen und Wölklein und all die anderen Grilliarden von Planeten? Und wenn es ihn gibt und er aber aus einer halb beleidigten Form von Eitelkeit heraus beschlossen hat, für immer stumm und für uns unsichtbar zu sein, wie kriege ich dann heraus, was er von mir will?
Die beiden großen christlichen Kirchen haben gestern ihre Statistiken zu den Mitgliederzahlen für das Jahr 2020 veröffentlicht. Zwar traten weniger Personen aus als 2019, dennoch sank der Anteil von großkirchlich gebundenen Christen weiter auf nun 51 Prozent.